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Chronik

Die Geschichte des Dorfes Merchingen ab dem Jahre 816.

Josef Bohr - Wolfgang Reget - Stand : 13. November 2008


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Die Geschichte des Dorfes 

Josef Bohr, Wolfgang Reget

Merchingen ist ein Ortsteil der Stadt Merzig. Merchingen liegt im Saarland nicht weit vom Dreiländereck zu Frankreich und Luxemburg entfernt. Aus der Grenznähe erfährt Merchingen, wie viele andere saarländische und lothringische Kommunen eine wechselvolle Geschichte, als ein Mosaiksteinchen des deutsch-französischen Schicksals. Das Gerüst der Chronologie bildet eine Zusammenfassung des amtlichen Bekanntmachungsblattes "Neues aus Merzig", die vor einigen Jahren erschien. Der Hauptteil der zusammengetragenen geschichtlichen Daten stammen aus dem Heimatbuch des Lehrers Hans Ehl +, mit dem Titel "Vom Steinkeil zum Dombalpflug", welches 1963 erschien und aus dem Buch, "Merchingen - Unser Dorf und seine Geschichte" aus dem Jahre 1999 und aus weiteren Quellen, die der Verein für Heimatkunde zusammengetragen hat. Dieser kleiner Abriß der Geschichte Merchingens soll Sie, den interessierten Leser, einladen, Merchingen auf dem Wege der Geschichte kennenzulernen und vielleicht findet sich jemand, der seine Wurzeln bis in den kleinen saarländischen Ort Merchingen zurückverfolgen kann.

 

Die Entwicklung des Namens


816

Morichinga 


Abb. 1: Merchingen um 1900 

1266

Morchingen

1267

Mörchingen

1277

Morchinge, Morekinge

1363

Murchingin

1387

Morchingen

1489

Morchingen

1519

Morchingen

Ehl (S. 17) führt den Namen zurück auf den germanischen Namen Mauruch oder Morich zurück.
Ja. (S. 686) legt den Namen Môricho zugrunde. "-ingen" bezeichnet die Zugehörigkeit
zu diesem Namen und kennzeichnet Merchingen als fränkische Siedlung.

 

Steinzeit



Abb. 2: Steinkeil 

Im Jahre 1942 wurde bei der Befestigung der Ritzerbach in der Ortsmitte ein 15 cm langer Steinbeil 
mit Loch aus der Jungsteinzeit gefunden. 

 

Römerzeit


 

es wurden gefunden: 

im Langgarten:

römische Scherben und Dachziegel.

 

auf Fuhrwies: 

Ziegelstücke und röm. Straße. (Der Flurname deutet noch darauf hin).

 

Auf'm Hunzrather Fußpfad: 

Dachziegel, Bausteine, Urnenscherben. 

 

Münzen: 

Commodus, 180-192, Gallienus 260-268. 

 

In Merchingen gabelten sich drei Römerstraßen.


 

 

816

Morichinga
Von Kell und Ja. auf Merchingen bezogen. Förstemann bezieht den Namen auf Mörchingen bei Forbach.


 

1266

Morchingen (Müller ON II S. 52) 


 

1267

Eberhard Mogart von Merzig schenkt vor den sechs Geschworenen zu Mörchingen dem Peterskloster in Merzig eine Fruchtrente aus dem Zehnten zu Mörchingen (J. 482) 


 

1275

Der Dechant Bruning von (Kaisers-)Lautern schlichtet einen Streit des Propstes Jacob zu Merzich mit dem Meier Anselm daselbst wegen einiger Ländereien am Morchinger Berg. (MRR IV, 236) 


 

1277

Morchinge (Kell I S. 368) Gerard von Morekinge Zeuge eines Wiesenverkaufs an den Probst von Merzig. (J. 560) 


 

1363

Symont van Murchingin (Ja S. 668) Peter Murchinger (ebd.) 


 

1338

Merchingen, Muerchingen à 2 kilomètres à l’est de Merzig, dans la régence de Trèves. Rente, assignée sur des francs-alleux de cette commune, reprise en fief de garde du chateau de Freudenburg (homme du garde de chateau de Freudenburg)

Nr. 758: Faites lan MCCC et XXXVIII le judi [VI] (2) jours on mois dowyst.

Jean de Perle (Hennekin de Pierle) écuyer reconnaît avoir reçu du roi de Bohême deux cents livres de bons petits tournois: somme pour laquelle il a repris de lui en fief de garde du chateau de Freudenburg (Vreudemberch) dix livrées de terre assignées sur le francs-alleux quil possède à Merchingen (Muerchingen).

Le fils de Seigneur Jean de Larochette (la Roche) et Thierri (Diederich) de Perl, frère du déclarant, scellèrent avec lui la présente charte.

(Verkooren, Alphonse: Inventaire des chartes & cartulaires du Luxembourg , BdII: (Comte puis Duche) / par Alphonse Verkooren.
Repr. d. Ausgabe Bruxelles 1914 – 1922,
Cart.: I, f° 40 II, f° 61 (v°))


 

1379

Johann Von Meÿngen verkauft dem Gotteshaus Mettloch das dorff Mörchingen für 200 alter Gulden Ao. 1379 Dominica ante Conversionem Sti Pauli  (AD Metz 6F59)

Ich Johann von Meyngen Herr zu homberch met und frauwe Jücte my eliche husfrauwe tun kunt allen luden dÿ düsen brieff angessint oder horent lesen daz wir und andre unsn besseren nutz zu schaffen mit woke dachtem mude und vorstede  unß frunde und mit gudem muytwillen und verhenckniße Conratz myns bruders  reht und redelich verkauft han und verkaufen den erbn geistlichen hrn hrn johan dem appide convent und gotzhuse zu Mettlach bÿ der Saren zur Tryer bistom gelegen sent Bndicth ordins und iren nakume oder helder duß brieffis alliz daz goit gulde und erbe daz wir hain und haben mogen in dem dorffe und banne zu Morchingen und was dar zu gehorich ist iz sy an gerichte an luden an zenden an scheffen an schetzungen an husen an garten an wisen und velden an eckeren an welden an zinsen ersuyht und unersuyht wie ma dÿ neme oder vinden nach also als wirs und unse alt vordn biz hera beseßen ham hoe und diff mit alme reht nutznyht ußgenome uns zu behalden umb zweyhundert alder gulden von florentien guden goldiz und s waren florentien gewihtiz dÿ uns wol und gentzlich an gereidem gelde bezalt sint und in unßn schinbn nutz bekert sind cc (ee?) duser brieff geschribn wurde Und dar umbe so hain wir Johan und Jücte vorgh vor uns unse erbn und nakumen und vor alle dÿ gene dÿ wid den vorgh kauff sprechen mochten globit und globn met guden ruwen in eyne rehten eyden stait den vorgh. kauff veste und stede zu halden Auch sprechen  und globn wir Johan und Jücte vorgh myt eyde vor unß unse erbn und nakume daz dat vorgh goit gulde erbe und zugehore von niemant zulchen inrurit noch nyemant andrn verlaiht noch verpant inist und dar vor und vor alle werschaff wollen wir eweclich verbunden sin vor uns unse erbn und nakume Auch wer ist sache daz dat vorgh dorff goit gulde und erbe vergange von welcherley sachen daz dat geschiht were wenich oder vill in keyn handewise und dÿ vorgh hrn apt und Convent oder helder duß briefs der genoßen Hecten hoe und diff wie daz geschiet were wenich oder vil biz an die zyt dez widerkaufs dar uff verzihen wir Johan und Jücte vorgh vor uns unse erbn und nakume luctlich  durch got und umb unß und unß alvordn sele willen Alle ponte und artikel dÿ in dusem briefe begriffen sint hain  von Johan und Jücte vorgh vor uns unse erbn und  nakume globit und globn mit guden truwe in eydez statt mit stehter sicherheyde veste stede und unnbrochlich zu halden und dar wid nyt zu dön noch dön dön heylich od offenbar mit worten oder mit werken mit keyne vun den dÿ von den sint oder vonden mochten werden auch verzihen wir gentzlich uff alle vorzach beider gerichte geistlichs oder wereclichs rehtiz gerichtiz geschribn oder ungeschribn also daz wir nyt sprechen in mogen daz une dÿ egenanth somme geldiz nyt gezalt noch gentzlich bezalt in were noch daz wir daz halfscheid dar an uberhabn waren oder eymcher bedruckniße hindergangen weren mit welcherley sachen daz dat were dan als vor geschribn ist Und wir verzihen sondlich uff alle vorzoch dÿ uns zustaden stain mochten und den egenanth geistlichen hrn oder helder duß briefs zuschaden gneme und sollen keyn böse treckunge nyt suchen Und sunderlich ich Jücte dez egenanth hrn Johans eliche husfrauwe verzihen lutblich uff brutgabe und wiedeme und globen mit guden truwe in eydis stait mit keyne sachen noch nyema in myne wegen zu den noch zukume under den egenanth kauff uß gescheiden sin alle argelist und generde in dusen dingen Dez zu verkunde und stedicheide so hain wir Johan von Meyngh hre zu Homberch rict und Jücte sin eliche husfrauwe heubtlude vorgh semmetlich unse Ingeß an dusen brieff gehangen uns zuubersagen alle vorgh sache Auch umb vester stedicheide so hain wir gebeden deren erbn hrn hrn Thilmann vom Hayn hre zu der Motten daz er vor uns glabe daz wir werschaff dön aller vorgh sachen und sin Ingiß bÿ die unß an dusen brieff wolle hencken Und ich thilmann von Hayn vorgh globn ununme verbunden sin vor werschaff als vorgh ist und dar umb hain ich my ingeß bÿ die yre an dusen brieff gehangen Und auch zu merir stedicheid und sicherheide allir vorgh dinge so ist duser brieff besigelt mit unßs hrn dez hertzogen sigil von lothring und Marggraw sins hofis zu Waldisfingh von bede wegen hrnd Johan von Meyngh hrn zu Haynberch und frauwen Jücten siner elichen husfrauwe und Conratz dez vorgh hrn Johans bruders unßs hrn dez herzogh reht wol bewart Gebn in dem Jar da  ma zalte na cristen geburte dusent druhundert und nuyn und siebentzich Jar uff den nehsten sondach vor senct pauls dach den man nennet zu latin connersio sancti pauli ...  


 

1384

Konrat herr zu „homberg“ (Homburg – Kettingen) belehnt Isenbard von Esch, Schultheiß zu Merzig mit Gütern in Merchingen, die Isenbard und sein Bruder von Bertolt von Esch, Abt von Mettlach, eingelöst hatten (AD Metz 6F59)

Ich konrath herr zu homberg dun künt allen luden dusen geenwertigh brieff sehent oder horent lesen und Erkennen mich offentlichen in diesem Brieffe daz umbe den getruwen dienst den Isenbard scholtesse zu mertzichen zu der zit und Jeckel scholtesse zu sirck auch zu der zit gebruder von esch mir gedan hant in künftigh ziden und noth dün mügh und han ich Isenbart vorgh und sin erben mir und mynen erben zu manne gewonen ewentlichen und ymir me und han yme dar umbe geben und gem yme und sinen erben allez daz gut daz ich zu moyrchingh han und min aldern do gehabet hant zu wissen moirchingh by mertzichen ez sy an banne an mannen an korn an gulde an swynen an scheffen an zinsen an felden an wisen an hogerichte an bussen an wasser an weiden an welden an wegh an stegh nutzent ez genomen wie man dez nemen moichte bit allem vorher und zu gehoire wie es myne alder an mich bracht und gehalden hant und die vurgh gülde besessen hant. Und were ich sy auch gehalden und besessen han bis of dusen hüdigen dach und waz die vorgh gulde und güt myner alder eygh und auch min. Und gein ich konrat hre zu homberg vorgenanth vor mich und myne erben und nakümen dem egenanth Isenbard. die vorgh gulde und gütter alz vorgeschil steit yme und syne erben stedentlich ewentlich eirffelichen und yme mer und sol er und syne erben die gulde vorgh von mir und mynen erben han und halden und unser man dar umbe sin ymer me er und syne erben in der masen alz vorbegriffen ist und enthersen ich mich mit den vorgh gütter und gulde mich und myne erben den vorgh Isenbard und syne erben do myde zu eirffen umbe der manschaf willen daz er min man würden ist. Auch ist zu wiss daz der vorgh Isenbard und Jeckel gebrüder die vorgh gulde gulde und gütter byt gemeyner hant gelost hant wieder den apt her Bertolt von esch apt von gotz genaden zu metteloch von willen und verhenckenisse und geheisse min vor zwey hundert guder mentscher gulden gut von golde und sware genüch von gewichte und sullent die zwene bruder vorgh die vorgh gülde und güter sy und ir erben und nakümen halden besitzen nutzen entnützen genyessen entnissen gemeynetlich und hanttofen in aller der masen alz min alder und ich sy gehalden und genutzet hant bez of dieß hüdigh dach Auch ist zu wißs werez sache da vor got sy daz der vorgh Isenbard oder sine erben nit en weren und abe ynigh so soll der vorgh Jeckel oder syne erben in der vorgh manschaf ver(....) min und myner erben man dar umbe sin und die vorgh gulde und gutt halden und besitzen in aller der masen alz Isenbard vorgh min man und myner eirfen man dan abe würden ist und in der manschaf zü verliefen in der masen alz vorgeschih Auch ist zu wiss werez sache der vorgh Isenbard oder sine erben erstoiret oder gehindert wurden an der vorgh gulde so geloben ich Conrat her zu homberg vorgh vor mich und myne erfen den vorgh Isenbard und sine erben verentwerten und werschaf zu dragh von dem vorgh gude und gulde wie ein herre sin man billich verentwten und beschuden sol alz von syme eygh gude. Alle diese vorgeschrieben dinge geloben ich Conrat hre zu homberg vorgh in guden truwen in einz rechten eydez stat feste und stede zu halden vor mich und myne eirfen und nymer her wieder zu dune mit worten mit werckh pünten arttickeln fünde die da fünden sind fünden moichten werden in oder her na heymelich oder uber lut und verzigh her uber of alle helfe stüre fordrünge die mich oder myne erfen helfen oder furdern moichten und den vorgh Isenbard sin bruder oder ir eirfen schaden oder hindern moichten nu oder her na alle geberde ez dies vorgeschih sachen gescheiden. Dez zu urkunde so han ich Conrat hre zu hombergh vorgh vor mich und myne eirffen und na kommen mynen Ingesigel an diesen brief gehangh und zu merer stedicket so han ich gebeden und bieden die hüder dez Tabellions des hofes zu sirck daz sy mintz genedigh herren dez herzogh von lottrh und maggven Ingesigel wellent hencke by den mynen mich und myne erben zü ubersanne aller dies vorgeschih sachen und wier hüder dez Tabellions vorgh umbe beden willen dez vorgh konratz so hant wir unßs genedigh herre Ingesigel dez Tabellions des hofes zü an dieß brief gehenket by den sine in und sine erben zü ubersane aller dieser vorgeschih sache und zü merer sicherheit und stedigeit so han ich auch gebeden mynen lieben neben her frederich von sirck und willam belliz dez hertzedünnes von lottringh zu duscheme lande daz sy ir beyde Ingesigel by daz myne an diesen brieff henckh und umbe beden willen Conradez von homberg vorgh so han wir unser beider Ingesigel by daz sine an diesen brieff gehangh in und sine erben zu ubsagene aller dieser vorgeschih dinge der geben kund do met schreif den Cristus geburte düsent dru hondert fuer und achzich jar dez nesten mondages na der oster wochen  


 

1387

Boemund von Saarbrücken, Herr von Eintzer (Lintzer), belehnt den Jeckel von Esch mit der Mühle in dem Dorf zu Morchingen. Nach Jeckels Tod soll dessen Bruder Isembarth damit belehnt werden. (Coll. Lorr. S. 104, Lorr. Tome 153/12)


 

1394

SA Trier Handschrift 1672/347 fol. 163r
Arnold, Scholtes von Merzig verkauft auf Merziger Bann den Schadacker an der Merchinger Bach an Bertram von Esch, Abt von Mettlach


 

1403

AD Nancy B 384 f 340
Ludwig Burggraf zu Hamerstein und Linster tut allen Leuten kund, daß sein Oheim (=Onkel) Bermond von Saarbrücken ohne Leibeserben verstorben ist. Er hatte von Herzog Karl von Lothringen ein Lehen in dem Dorf, Bann und Gericht Merchingen bei Merzig empfangen. Der Herzog von Lothringen überträgt dieses Lehen zu Merchingen an Ludwig von Hamerstein. Dieser verpflichtet sich in diesem Schreiben, daß das Lehen, falls er ohne Erben versterben sollte, ohne jegliches Hindernis an den Herzog von Lothringen zurückfallen solle.


geschehen am Montag nach Peter und Paul-Tag 1403

Ludwig Burggrave de hamerstein pour le fied  [= Lehen] de Mörchingen prez Mertzisch    MCCCCIII

Ich Ludwige Burggrave zu Hamerstein und Herr zu Lin-
(st)er due kund allen Luden desselbige Lehen als min oheim bermond von sar-
brücken dem gote gnade hörte von dem ehrgeboren durchluchtigen Fürsten
herrn karles herzog von Lothringen und markgraven, das gelegen
ist in dem dorffe bann und Gericht zu Merchingen by Merzichen,
und min obgl [=obgemelter=oben gennanter] gnediger herr meinet das selbe lehen sey ihm   ledig worden wann min obgl oheimen bermont selige, on libes lehene Erben, abgangen,
sy und das .genannten Lehens (ubersarr), zu dem Stifte von triern, zu
gelegen sy, und doch min obgl. herr, mich mit dem lehen begnadet hat, und
es mir und mynes libes lebens erben, geluwen hat. Da erkenne ich
mich, das er mir die gnade mit  mit sellichen verworten getan hat, das ... ich
one libes lebens erben abginge, so sol dasselbe lehen, ledig und los
anb meinen obgenannten gnädigen herren und sine erben Herzogen zu lo-
thringen wollen und kommen  ohn jemans hindernisse et widerrete,
das zu verlunde, so ..... ich Ludewig vorgenannt meinen ....sigel, an diesen
brieff gehenkt, der gegenwart des (mondages), aller  ......., nach
sant peter und sanct Paulustag, der zweier heiliger, ............., des
jares da man zalete dusend vierhundert und drei jar


 

1403

Burggraf Ludwig von Hammerstein setzt seinen Neffen Boemund von Ettendorf, Herrn zu Hohenfels, in Mitbesitz des Dorfes Mörchingen bei Merzig an der Saar. 
5. Juli 1403 (Hammerstein Gesnold E. von "Urkunden und Regesten zur Geschichte der Buggrafen und Freiherren von Hammerstein" Nr. 633, AD Metz BH 1121)


 

1413

Merchingen kommt in Besitz der Herren von Sirck, die später die Burg Meinsberg erbauten
16. November 1413  (AD Metz 6J88, Hammerstein Gesnold E. von "Urkunden und Regesten zur Geschichte der Buggrafen und Freiherren von Hammerstein" Nr. 674 AD Metz BH 1121)

Ich Schonate geboren von vinstingen witbe von Ettendorff und frawe zu hohenfels dun kůnt allen mengelich das also ich das halbe han an dem dorffe zu Mörchingen aller neste bÿ mertziche gelegen von solichem deile also her lůdewich Burggre zů hamerstein da hatte und ich solich ferde deil also ich hatte an den dorffe unde hobe zu hichichwilre sasswilre und zeisswilre mit ire zugehörden ierliche gulde wigestlin ich myn lebedagen hatte und nit langer da bekennen ich mich in diesem myme uffen brieffe das ich umb besůnd liebede und frunschaft die ich han zu myme lieben swager und frunde her Arnolde von Sirk Ritter och umb das er mir also liebe dar umb gedan hat so han ich verzigen und verzigen luterlich mit kraft dis briefes uff alle die Recht, herlicheit unde gulde wie man die genennen mach die ich bisse her an den rungesthielen dorffe mörchingen aller nebst by mertziche und den hoff hichichwilre, sasswilre und zeisswilre vorgeschrieben aller nebst by pelingen gelegen gehabt und genessen han, also das ich in furbas mer mich keiner rechtern an dem furgeschriben dörffer gulden und gute noch luden mich vermessen noch han cusel und was ich brieffe von den vorgeschriben guden hette die sollent gentzlich krefteloss sin und keine macht mer han aller dieser wigeschriben sachen zu einem steden urkunde so han ich Schonade geborn von Vinstingen widewe von Edendorff frawe zu hohenfels myn Ingesigel unden an diesen brieff dun hencken mich zu übersagen aller furgeschriben sachen, der geben ist des dunerstages fur Ste martins dage des heiligen bischofs. in dem Jahre da man schreiff nach xlo geburte dusent fier hundert un de drutzen Jare  

littera g nobilis matůe schoneta de winstige petta renunciat suri sus y habuit in morchinge in maibg domino Arnolde de Serck

Datum anno 1413


 

1414

Morchingen bey Mertzig gelegen 1414
Widerkoffsbrieffe von Morchingen von der Karthuss by triere

26. März 1414 

Quelle: 6J88 AD Metz

Wir prior und Convent sente Albanshuss Carthuss orden by Trier geleghen dun kunt allen luden und bekenen offentliche in diesem brif alz der edeler hre  hre Arnolt von syrk Ritte unse liebe hre und besonder heymligher frunt in gote uns und unsm gotzhuse vorschre hat verkaufft eyn erstliche gulde zu wissen alle Jair sex und drissich guder swerer mentscher gulden und hat uns darvor  geghebn alle syn recht daz er hatte zu Morchinghe  und in der pleghen da bÿ geleghe na in haldughe der brieve de er uns da ubber hat geghebn  da han wir dem vorgh Edelen  hn Arnolde umb syner groiss flyslicher beden willen in sonderlig grosser liebden de wir in gote zu yme ham nach dem vorschre kauffe getan und dem unntz diesen briebe  soliche genade und frundschafft daz vor keynen anderen menschen de selbe genade gue vom wenldent zu wissen daz soe wanze und gylche zyt zu ewighen taghe der selbe herr arnolt syne erben oder nakomen an uns oder an unsere nakomen in unserem Cloyster vorf komet myt nůynhundert gulden alsoe guyt swer und wert alz wir yme vor wail bezailt hant vor de vorf sess und drissich gulden alz men wol fyndet beschriben in den vorgh brieben de er uns davon hant gegheben und sie uns oder unser nakommen vorf de vors nuynhundert gulden heberent bezalent und hantreyehent ganz und zumail in eyn sumen ungedeylt und sye une dar zu vor mol bezalent und genoych doynt vor daz abe uns enich gebretten wie an ewighen sachen in dem vorschre unseren brieben beschriben, dun sullent wir yn de vors zinse der sess und drissich gulden wydder umb kauffen laissen und zu kauffe gybben umme de nacyhondert gulden vorschre und sye sullent darnach all yr vorsrecht und guyt zu Morchinghen und vort alle andere underpende in unseren lieben beschreben fry loss und ledich wydderumb haben alz von unsut weghen und de vorgh unse briebe en sullent dar nach keyne macht me haben wydder hin Arnolt noch wydder sine erben oder nakomen vorschre und dyt geloben wir bÿ unse consciencien und by unserem Orden fest und stede zu halden an alle argelist und her wydder nyt zu vom noch schaffen daz getan werde heymelich noch offenbair und wir verzyhent uff alle privilegien und exceptien geystlichen und wetlichchen gerichten und uff alle sachen da mydde wir her wydder mochtent komen bysonder verzÿhen wir uff das recht das sprychet das gemeyne verzÿhunghe nyt macht enhabe want soe wilch dingh uns wÿdder diesen vorschre wydderkauff mochtet stade oder brenghen de en sullent vor uns und wydder hin Arnolt noch widder sine erben oder nakomen myt allen keyne macht haben. Dez zu urkunde han wir unsern Convents sigel unden an diesen brieff gehanghen datum anno domini millesimo quadringentesimo quarto decimo crastine annunciartaris beatissime virginis marie


 

1417

Merchinger Weistum (LHA Koblenz            54 Nr M892 )

Morchingen by Mertzig                                                                                      

Duß ist die wyde und begruff von dem hoegericht zu morchingen wie die scheffen das gewyst hant In dem jare xiiii und xvii Jar uff sant mathus abent

Item zu dem ersten an stollen huß an dem marsteyn aus buß an den zulboum und von dannen buß an den obersten zulboum von dannen von den zelboum vort buß an das wolffs reche vor uff den rant vort buß uff die drechen loicher von dannen vort uff den ramte vort buß uff den manenbecher weg von danen vort sluchs durch die hecken buß uff die marken als vil als der ist die da stehent tuschent den von broitdorff und von morchingen allangs enweg buß an den patt den man geit geen bachem von dem pade wet hinden morchingen wegs alle das hoegst lange buß an den schaiffs pat von dannen wit tuschent den von butzen und morchingen buß uff den Coris  acker von dannen vort buß an wyuels acker slus durch die velt von dannen vort buß vor an dierenholtz an das oberste ort da man zu beckingen hin geit von dannen vort buß an geyßborn zu morchingen zu dannen vort hie sute der grachte buß an den hollender von dannen vort uff der hecken her buß an grusen bruche uff die anwender die vor grusenbruche lügent die anwender her in buß in die bach her in halff buß an den pat von dem pade her uff buß an des gudemans huse von der gudemans huse dar nyderste geleyse her uff buß an stollen huß an den marsteyn wieder umb  

            Item duß ist die gulde zu morchingen by mertzig        gelegen
Item das halff hoegericht zu morchingen und die halb welde mit aller herlicheyt der gantz bann welde und hoegericht ist alleyne halff myns hrn Arnoldes von Sirck wie das die heren von mollenbach plagen zu han 
Item der meygeschaff ist vi gulden Item der herbeschaff ist auch vi gulden
Item zwolff malder haben und xii malder weykes 
Item der meyger eyn meyger swyne vi gulden wert


 

1430

AD Metz 6J88 

2. Januar 1430  
Ich Peter von Ryptingen, den man nennt Monckler, bekenne fur mich, myne erben und nachkommen, dass ich zu rechte manlehen entpfangen han umb den edelen hern hern Arnolt von Sirk, hern zu Meynsberg, myn gnedigen lieben hern, diese nachgeschribenen gueder und eirbschafft zu dem dorffe zu Nittel an Wyn, gulde, hauwe, zinse und alle andere gude in dem dorffe und banne und hogericht zu Nÿttel gelegen, wie man die genennen mag;  
item was ich gulde, eirbe und gut han in dem dorffe und banne zu Karrnn; 
item was ich han in dem dorffe zu Cullich, als feire das in das hogericht zu Nyttel horet; 
item was ich han in dem Sarkouffe und zu Rammelfingen, diese vorgeschribene guter hant alle myn alder zu lehen gehalden von der herrschafft von Monckler, die ytzen gefallen ist an myne vorgh lieben herrn herrn Arnolt von Sirck;  
item was ich han zu besselingen; item was ich han in dem dorffe und hogericht zu Morgingen bei Meirtzÿch und zu butzem, als feire das gut höret, zu dem eirbe und heirlichkeit, das die herren von Mulebach  (Ettendorf) zu Morgingen hatten, das och myn vorgh herr an sich gewonnen hat, aller dueser vorgh guter und sachen, so han ich myn Siegel zu gezuge unden an diesen brieffe gehangen und dar zu gebeden die edelen myne lieben Junckern, Juncker Johann und Juncker friederich gebruder von Sirck, dass sie ir beide siegeln by das myn an diesen brieff wollen hencken mich zu übersagen alles vorgh sachen, des wir Johan und friederich gebruder von Sirck hrrn zu frauwenberg bekennen dis von umb beiden willen peters von Ryptingen, den man nennt Monckler unser beider siegel by das sy an diesen brief han don hencken, in zu übersagen aller vorgh sachen der da geben ist des Jars dusent vier hundert und CCC des sondages nach Jahre dage  

(Original im Archiv in Koblenz)  


 

1436

Lehensbrief des lothringischen Herzogs an Arnold von Sierck
FLORANGE J.: „Histoire de Seigneures et comtes de Sierk en Lorraine“. Paris 1895. S 208ff 

 

1436, 14. février. - Wir Reynhart von Gottesgnaden zu Jherusalem und zu Secilien und koenyng, hertzog zu Aniou, zu Barr, zu Lothringen und marggffe marggraffe zu pontamouson, Grave zu provintien, zu forqualquier, zu Maine und zu pirmont und Elisabeth von den selben gnaden konygynne, hertzogynne, Margffynne und graeffyne da selbst, In diesen suthen usser allermonperschafft getaen, dun kunt vnd bekennen vur uns, unsere erben und nakomen hertzogen zu lothryngen, das wir zu rechter fryhem erblehen geluhen hain und mit hande und munde umb uns entphangen hait der Edel unser lieber getruwer und rait Arnolt von Sirck, herr zu Monckler und zu Meynsberg alle diese nageschriebene Slosser, hogerichte, rente, wiltbant, gulte und guter als herna underscheydenckliche benant und beschrieben ist; zum ersten den halben bergh zu Monckler, da Monckler uff stunt, allferve der unserem hertzogtum von lothryngen zu behoert mit dem halben Thorn, der noch da steyt, von dem ussersten graben vor dem Thorn an biss dewiddersite In die Sare und den hamme, wie die Sare den egenanten Bergh und hamme umbfliesset mit der subehoerde | Das ander halbteyle berghs und Thorns zu Monckler von eyme Styfft von Trier zu lehen ruret ; Item die burgh Meynsberg ; Item alle sin huser hobstede und pletzer uff der burgh zu Sirck ; Item die voydie zu Nunhusen mit den dorfferen, luden, horgerichte, Scheffen, froende, schetzonge und geboedern darzu gehoerich in aller maissen Arnolt Von Sirck obgenant und sin altern des unss her genossen hant und er noch uff diesen dag besitzet und genüsset; Item was er hait in dem dorff zu Mengen an horgericht, froenden, schetzongen vnd geboedern als das vortzuden Boemondt herr zu Ettendorff und Schofrid von Sarbrucken hern zu Mollenbach, selig gedechtnisse da hatten, von das der scheffen zu Mengen in den Jairgeding wyset und er des auch inbesesse ist ussgescheiden des egenanten Arnolts deyle habendes vnd eygendes guitz daselbst zu Meyngen, als das dem gericht und scheffen zu Mengen wol kundig ist, das nit von vns zu lehen ruret ; Item das dorfgen vor frauwenberg genant Leterdingen ; Item den walt eben an habkirchen genant koutenbusch ; Item im deyle des dorffs zu Morchingen aller nehst zu Mertzig gelegen mit allen welden, benne vnd horgericht des dorfs das geliche halff dem obgenanten Arnoldt zu gehoert Als das auch den scheffene zu Morschingen kundich ist; Item was er in den dorffern zu Wellingen vnd zu hesebach hait zu dem deyle hoert das halb horgericht von den egenanten dorffern und benne und dar zu alle die welde zu Wellingen gehoerig hoeret alleyne halb zu desselben Arnoltz deyle vnd die wyher vnd Moelen hoerent auch halff zu syne deyle zu Wellingen ; Item den halben ziehenden zu Wolkeringen in dem Lande von lutzenburg gelegen ; Item alle Jaire eyn fuder wyns zu Nittel uft unseren teyle daselbst vnd ziehen gulden gelts uff dem geleyde vnd zolle zu Walderfingen vnd auch ziehen gulden geltz uff den hertpenyng zu Sirck, die unss rosseid daselbst alle Jair gybt oder wer die hertpenyge von unserem wegen uff hebet vnd eyn Moelen Swyne zu Sirck alle Jairs usser uns moelen daselbst und auch vier und zwentzig malder frucht, halff rocken und halb habern, die da jerliche fallent zu Dreysbach uff der Sare gelegen und sex malder frucht auch halft rocken und halff habern, die da fallent alle Jairs zu Swemelingen und zu Besseringen und eyn meyger swyne und auch eyn forster swyne daselbst und sin deyle an burgh und forburgh zu berg mit aller zubehoerunge, damiede Arnolt obgenant syns sons Arnoltz Jungen von Sirck hussfrauwe, die edele Eva von Dune und von Kirburg, frauwe von Sirck, bewiedemet hait, welchen wyddom wir auch mit unserem wyssen und willen bestediget han und hain yme vnd synen erben die vurgeschriebenen güter, nemlich zu Bergh, zu Besseringen und zu Swemlingen, zu Nittel, zu Walderfingen, die ziehen gulden geltz uff den hertpenyng und das swyne uff der Moelen zu Sirck zu besseronge ander syner lehene von sunderlichen Gnaden auch zu rechtem Erblehene und ave wiedder abe zuloesen geluhen vnd lyhen in crafft duss briefes ; Item funfftzichen punt metsch uff dem geleyde zu Sirck, die unser geleyde lude zu Sirck alle Jare bezalent und sulich hobestede Als er hait voir der burg zu Sirck daselbst etwann der Edel Johann selige herr zu Monckler zwo schuren und elwe manyche huss und hobstede stain hatte, die ym unser lieber Swegerher und vatter selig gedechtnisse, hertzog karle von Lothringen, dede abrechen in dem kryge, den er zu der tzyt hatte mit unserem ohmen hertzog Edewart und dem Cardinail von Bare, den got beyden barmhertzig sy ; Item die boumgarten daselbst vor der burgh zu Sirck das da alles hoeret zu des egenanten Arnoldes ohme seligen, des herrn von Monckler huss uff der egenanten burgh zu Sirck ; Item was er hait zu kirsch und zu Yppelbingen das Arnolts egenanter ohme selige von Monckler daselbst hatte, das auch hoeret zu syne huse zu Sirck Als er auch aller der egenanten Slosse, gulte und gute in gerichtli­chem friedelichem possessien und besesse ist uff hude data duss briefs; Item die Jegerye und Wiltbandt in allen Welden und gerichten zu allen den egenanten Slossern dorffern horgerichten und geliedern gehoerende die Arnolt von Sirck obgenant von vns zu lehen hait und hie-vor benant sint. Da by und by allen den egenanten lehene und gutern wir, unsere erben und nakomen vnd unsere Amptlude den obgenannten Arnolt von Sirck vnd sine erben blyben laissen, hanthaben beschiere und schirmen sullen und wollen zu ewigen dagen alle diese vurge­nante slosse, gude, hochgerichte, Jegerye, Wiltpende, gulte, erbschafft und stucke und y yglichs besunder hait von vns entphangen der Edel unser lieber getruwer und Raide Arnolt von Sirck herr zu Monkler und zu Meynsbergh vurgenant zu rechtem, fryhem erblichene vnd wir han ym vnd synen erben auch die von nüwes vnd von sundelicher unser gnaden also erblichen gluhen und belehenen yn da myede vor uns und alle unsere erben und nakome als von unsers hertzogtum wegen zu lothringen und wir Reynhart konyng zu Jherusalem und Secilien hertzog zu Aniou, zu bare und zu lothringen und margraffe margraffe zu Pontamouson, Grave zu provintien zu forqualquier, zu Mayne und zu pirmont han des zu warem getzugnisse und ewigem gedechtnisse unser marcstaede Ingesiegel an diesem brieff dun hencken und want das egenant hertzogdum zu lothringen von rechter erbschafft an uns Elyzabethen von lothringen konyngynne, hertzogynne margräffynne und graefynne vurgenant gefallen und an erstorben ist, Als an eym rechten nehsten geborne erben unsers hertzogdoms zu lothringen So han wir in diesen sachen usser aller monperschafft gedain Auch unser groiss Ingesiegel by unsers heren und gemahele des vorgenanten konynges Ingesiegele vor uns und unser erben an diesen brieff dun hencken eyme ewygen gedechtnisse urkunde getzuge und bestedonge aller vorgenanten Sachen Der geben ist in unser Stat zu Napole In den Jaren unseres heren Dusent vierhundert und funff und dryssig Jare uff sent Valentins dag des heiligen martelers nemlich des viertziehenten dags des Maendes february.

Orig. du Vidimus du 12 novembre 1445 Parch. sceau. Arch. de Coblence.

 


 

1459

AD Nancy B 384  f83

Philipp de Sirgues
pour
Montcler, Riol, Pomern, Vouerie de Kedingen,
Gunzenradt, Mentzberg, Sirques, Norme, berg, forpach,
Mengen, Mörchingen, Bessingen, Heßbach, Woleringen

            M CCC ? IX

[Die Jahrestahl ist nicht eindeutig zu lesen: Philipp von Sierck, Herr zu Forbach, Montclair und Meinsberg starb 1492 als letzter aus diesem Geschlecht; Johann war Herzog von Lothringen ab 1453]

Ich Philipp von Sirck, Domprobst zu Trier, her zu Moncler 
bekennen mit diesem Brief, das ich dise nageschriebenen  floßner hongerichts
Rente wiltbende gülte und güter, als her nachgeschrieben und unter
schiedlichen genannt sind , zu rechtens lehen und manschafft empfangen
han und halten bin, von dem hochgeborenen Fürsten und Herrn 
.. Johannes, Herzog von Calabrien und zu Lothringen, zum ersten das halbe
Berg zu Montclair, da montcler uffsteht, also unserem dan dem Her-
zogen von lothringen zu gehort, mit dem halben thurmen bis under
seite in die sarr [...]

item ein teil des Dorffs Merching
aller nagst by mertzig gelegen mit allem bennen und hogericht, das Dorff
das [...] halff mein ist

Item ........

[Philipp von Sierck erklärt, daß er von Herzog Johann von Lothringen ein Teil des Dorfes Merchingen zum Lehen verliehen bekam. Ihm gehört die Hälfte des Dorfes.]


 

1489

Morchingen (Lager S. 366) 


 

1492

SA Trier 1670/349 
J.C. LAGER: Urkundliche Geschichte der Abtei Mettlach. Trier 1875.

Pfandbrief über 32 rheinische Gulden des Peter von Daylheim und seiner Frau Agatha betreffend Güter in Merchingen aus dem Jahre 1491 an Heyngin von Prüm

Stadtarchiv Trier 1670/349 4° fol. 235r-235v

Ich Peter von Daylheim und Agatha von Ensyk my eliche husfrauwe thun kont und erkenne unß In diesem unßerem uffenem bryeff von unß unsere kynde und alle unse erben und nakome daz wyr myt woil bedaychtem mude und gesonne habe verkaufft haen und in krafft dieß bryeffs verkeuffen zwey malder weyß mertziger seyge guder weyner und durre uß unsere gulte und renthen die wyr haen In dem Dorff Moyrchingen bye mertzich gelegen welche Renthe und gulte unser eygen gut ist unverphant und unversatzt und von keyne herrn zu lehen rurt Dem erbaren man heyngin ud prume und syner erben / ader In halder dieß bryeffs myt syme wyllen / und dez han wye entphangen von dem benaten heyngin zweyn und dryssich rynscher gulden gut von golde und schwyr von gewychte / ee und un dießer bryeff geben sie und da myt unserer noitz geschafft und kuntliche schaden erweirt / welche zwey malder weyß unser weyß zu moyrchingen ist ader werden macht / alle Jahre Libern solle dem benaten heyngin In syne sycher behalt gheyn mettloch uff sant Martins dagh In dem wynter gelegen / ader In helder dieß / acht dage vor adere acht dage dar nae ungeverlich / und abe sache were daz wye sunnich wurden an der bezahlunge Jerlichs da got vor sye und nit uß ranhange deden der bezayllunge uff dage und zytt vurgenaten als dan so mag und sol der benaten heyngin syne erben ader In helder dieß hant- plaegen an alle unsere gulte Rent zynß zeheynden und allez waz wye zu moirchingen han unst uß gescheyden und daz gericht ader ane gericht nach alle seyne willen syn heubt gut pensien und allen schaden er gehaibt sich zu erhallen / und daz ein allen Indracht unser eelude kynde und erben und wyllen auch nyt Ine noch die synen durch unß noch die unseren Dar durch bededynckt haen. Und abe sache were daz Ime aib ghynck an unser gulten zu moirchingen so soll und mregent sich erhallen an andern enden Di wyr gult und Rent haen Auch so hait der benaten heyngin unß und unseren erben In diessen sachen eyn sonderliche fruntschaff gethayn weche zytt ader wane daz wye kome mit den zweyen und dryssich Rynscher gulden und nit voller pensien und daz vor sent Martins dag und Ime syne erben ader In helder dieß bryeffs hebern In syn sycher behalt, als dan so sollen alle unser gutter loys und ledich wyder umb an unß gefallen syn und diesse verschreybonge als dan wit an von keyne werde syn soll / und wyr eelude obgenaten geloben gereden und versprechen In gantze truwen eren und gelauben vor unß und alle unser erben her wyder ... wehe zu thun noch schaffen gethayn werde heymlich noch uffenbair Eß sie mit gericht ader ane gericht geistlich noch wentlich noch foinde die da foinden synt ader fonden moichten werden Und soll unß auch nit schyrme keyn freyheit noch herlicheit die unstaeden ader hyndernich moichten bryngen dem benaten heyngin syne erben ader Inhelder dieß bryeffs / sonder sie all zytt da by zu behalden und helffen hanthaben Und dez zur urkunde der warheit / so han ich Peter von Daylheim my Ingesiegell vor mych und myn hußfrauwe unden an diessen bryeff gehangen daz ich agatha erkene myne wyllen und bede und dez zu merher sicherheit aller ongh sachen / so han wyr peter und agatha eelude gebeden myne bruder Johan von Daylheim und myne vettern philips von Dailheim und swager daz Irer Jeklicher syne siegell by den unseren wulde hencken unß und allen unseren erben zu bezugen und zu besaegen aller obgeschalen sachen Daz wyr Johan und philips erkennen von bede weghen unsers broder vetter und swegeryn gern gethain han und han unser siegell unden an dießen bryeff gehangen by dis Jaren Der da geben ist In den Jaren unsers herrn Dusent vierhondert Nuntzich und eyn Jahre uff sant Valentins tach nach gewoinheit des Styffts von Trier zu schreiben


 

1494

Jargedinge in Morchingen 1494 (95)

Quelle: Stadtbibliothek Trier
Handschrift 1671/348 4°
fol. 58 recto – 59 verso

Annalen zu Morchingen
Ist zu wissen das in Jaren der Junfferlichen gebuot ventzichen hondret Nuntzich unnd veir Jahre Irrer geschreifft Im stifft vonn Trere zu schriben auff Moentag necst nae dem sontage Oculi die druzenten Im Meritz wule trent Nune oder zehen Uren vure mittage ungeverlig In myns Notarien unnd getzugen Ine undh gegenwertikeit ist durch die Eÿberen unnd umsichtigen Herren Diderich vonn Diteuchen pastore zu Tunsdorff Magister raswin vonn Siburg unnd scholtes Lodeviche vonn wegen der wolgeborenen Juncheren Sebasti ans gruffen vonn Seyne Heren zur Zyt zu Moncklere unnd Mensberg .. Johann vonn der Nunerburg pastoir zu Brotdorff, vonn wegen eyns gotzhuße Mettlochs unnd vonn wegen des vesten Junchere wilhem vonn warßberg unnd syner mitgemeyner, Ist das Jaregedinge Im dorff zu Morchingen gehalten und besessen worden In maissen unnd formen wie darin her nachgassen volget  

Den fuerchtich synt erschenen Meiger der ungh Herren von seyne zur zyt herren zu Monckler gellen hans vonn Morchingen meiger yns gotzhuße Metlochs .... Richart vonn Morchingen meiger juncher wilhems vonn warßberg unnd syner mitgemeyner umbestempt mit sampt

Die selbigen Scheffen synt durch den dinckfoct Nemelich scholteß lodewich benant, irrer eide ermaynt unnd gefraigt worden Aba is sie vonn Jare und tage das die Herren benant irre Jaregedinge haben zu halten. Daruff sie nae rade geantwort Soe wanne den Herren gelegen were soe moichten sie ihre Jaregedinge halten.

Haent dar nae gewisten soe der Bode Inruffen sulte alle die ghene zu dem Jaregedinge gehorich unnd den dare geboden were.

Darnae haent sie gewisten soe wie eyn Herren von Monckler das Jaregedinge zu bennen habe, Ader die ghene die vonn synent wegen dae erschienen, were sach er ader die syne sulchs neit gedone konnen, so habe ers maicht eyme von den scheffen zu gebetten sulchs zu thune. Also hait der benant Scholtes Lodewich sulches geboden zu thune Richard vonn Merchingen, scheffen und meiger Junker wilhelms vonn warßberg, unnd syner mitgemeyner, der dem selbigen Jargedinge bann und frede gedane Hait In nachfolgender maissen.

 Ich thune diesem Jargedinge bann und frede vom tage Hude vund vom tage vort, Vort ane in ere sent Aghaten die eyne Patronerß ist unser lobelicher kirchen; In ere des wailgeborren Juncherrn Sebastians graiffen von seyne Herren zur zyt zu Monckler der eyn Herre des Hochgerichts ist zu Morchingen zum Halbenteill, In ere des Eirwirdigen Inn gott vatters vnnd Herren Thilmans Abts zu Mettloch vonn syner goitzhuß wegen. Inn ere deß vesten Juncheren Wilhelms von warßberg unnd syner mitgemeyner, die welchen mit sampt unseren lieben Herren dem Abt gemelt diß Hoegerichts unnd bannes auch Herren synt zum anderen halbenteill Inn ere der scheffen sammentlich, in ere der meiger sammentlich. Des boden unnd gantzer gemeynen unnd aller der ghener den Herr geboden ist zum Jahrgedinge. Vort aller der gehner dae vonn is billig bann und frede Haen sull, das nemans dem anderen syne statt besitzen ane orlauff. Nemens den anderen syne wort doe ane Orlauf, abe jemans were der sulchs dede. Der were den Herren umb die boiß, eynmail zweimaill und zum drittenmail des Jaregedinge sie gebennet.

Dem nae haent die gemelt scheffen sulchs vurgemelt.Hoegerichtsbezirck unnd irs banns gewisten wie Her nae geschriben steit Im ersten haint sie angehuben bie den stullen hußen ane eyne marcksteyne vonn dan der anwe uff biß ane der zeilbaume von dem zeibaume biß uff dem andren zeilbaume, von dann uff den berch langs biß ane den wolffsberg heischt bie denn draichlocheren  von dann den rantlangh biß ane den mandenbreucher wech vonn dann ane eynen marcksteyn steit tusthent den vonn Broitdorff und morchingen vonn dem marcksteyne uff eynen andren steyne vonn dem steyne zu hoewechen zu uber den berch biß uff die längeheck vonn der längshecken biß uff bachemerberg ane den patt vonn den pad den randlangs durch den drauff morchinger waldts biß ane den schaiffspatt tusthent morchingen und boitzen, vonn dann den schaiffspatt herauß biß uff ettliche marcksteyne cc (ee) von eyne uff den anderen, vonn danne vorm we(i)dbuche her uff den ort waldts, vonn den ort uber messe biß ane wibesheck vonn dann biß ane derrenholts dar vort derrenholts langs den waldt biß uff den andren ort waldts tusthent da vonn Morchingen und harlingen, vonn Danne biß uff geißborren Dar vort ane biß uff den rant 
Den rant vort langs biß uff eyn graicht, Dar vort die graicht hin ane langheck dar steit eyn hollenter tusthent Morchingen und Mertzigh vonn dann biß ane der anwende die dar ligt ghemsigt gronischenbruch, vonn dann der anwe her inne biß uff der bach, vonn dann der bach uff biß zun dem mertzicher wech ane die malleter Dar vort den weg her uß biß die stullen huße ane den ersten marcksteyne dar sie angehuben hann Dar bynnent wisten sie den vurgh in das hoegericht mit sampt zuch fluch und herberß Dar

Nae dem Haent sie gewisten die zeinse da fellich vnnd also gesprochen, soe wie die Heirschafft von Monckler Habe alle Jare dae vallen XXVI. malder neuen zeinß waiß, vnnd also manche malder euen also manche Hone (Hühner), xll eiger, vnnd also veill malder euen also veill pennick der zwolf eyn treischen schillink doent.
Gelicher wise Haent sie gewisten so wie die Herrschaft von feiltzburg (Felsberg) also auch dae fallen habe, alle Jare ane Zeinßen xvll malder euen, mit sampt Honeren eigeren vnnd pennicken wie vursteit. Samelicher wieße eyn goitzhuse Mettloch auch alle Jare dare fallen habe ane Zeinßen veir malder euen, mit sampt Honeren eigeren vnnd pennecken als obegriffen. In derselbigen mai: Haent sie gewisten so wie Juncker Wilhelm vonn warßburg vnnd syne gemeyner ouch alle Jare da vallen und dienen Haent, ane Zeynßen Iv malder euen maiß mit sampt Honeren eigeren vnnd pennecken als obgeschreben luet. Dar nae synt sie gefrait worden abe Inne nuste me kundlich sie das zu wisen in geburren, Haet nae gehaltem rade geantwort. Sie haben von irren voralteren neit witers Herren wisen ader sargen dann sie gewisten Haen, vnnd begerren auch sie witers neit zu beladen.

Im lesten synt sie ußgegangen vmb sich zu bedenken vnnd vurzubrengen alles das ghene das Inn dem virgl. Hoegerichtsbezirk roigbar oder broilich sie geweste syder der zyt das die leste Jaregedinge gehalten syne worden Vnd nae langem rade sie dar vff gehaibt wiederkommen vnnd gesprochen Sich herr allerley bynnent der zyt dae begeben das sie ouch guttlich versediget vnnd nedergelaicht Ane so veill Juncker peter vonn Dailheim hette eyn meiger dae selbst ouch uff syme hobe vnnd eigenthume eigen gericht und Herlichkeit, Hette sich gemacht das eyn arme man Hinder ihne gesessen noitten gewesten were vnnd ann den selbigen meiger gerichts gesonnen hatt, Jene uff syne gutteburgen neit hette mogen gedigen, vnnd dar umb sulchen arme man noit gewesen werr sich am eine Hoegericht zu beroiffen dem selbigen arme manne were auch im Hogerich recht gescheit nae Hoibs gewainheit, vnnd dar umb der bestempt meiger sulche gedane Hette were vnrecht vnnd brechten das vur.


 

1498

Güterverzeichnis des Abtes Tillmann (LHA Koblenz 143/709)


 

1519

Morchingen (Ja.S. 668)

Einwohnerverzeichnis:

  1.     Die Leute des Grafen von Sayn 
    • sind exempt (Dieser Schatzung nicht unterworfen). 
  2.    Die Leute des Herrn Abtes von Mettlach: 
    • Hans Schwopp Adam
    • Henrich
    • Feylen Hans Witwe abwesend.
  3.    Die Leute des Herrn von Warsberg: 
    • Es wohnt von ihnen dort niemand außer außer Johann Schumacher. 
  4.     Die Leute des Peter von Dahlheim: 
    • Johann. 

 

1528

Jahrgedinge 1528 in Morchingen

Quelle: Stadtbibliothek Trier 
Handschrift 1671/348 4°
fol. 89r – 92 r

Anno .. fünffzehenhondret Acht unnd zwansigste donnerstags der funff und zwanstigsten tags Brach Monads vor Mitaghe umb zehen Uren ungedlig. In meins uffenbar Nämen und Erbaren gezüghen herundengeschrieben gegenwtigheit ist durch die wysen vürnemighen und Ersamen Marquart qüecken Scholtes tzützyt zu Sarburg und heinrich von (Sirdorff) Meier daselbst und vonn weghen des wolgebornen herrn Gräugen Gerlachen herrn tzützyt des Sloßs Monckler by Metloch gelegen, iten herrn Matthias Crämers prior tzuetzyt zu Metloch von weghen eines gotzhuß Metloch item Juncker Johann von Berghen den man nent heyegen Alte Johann von Sirck unnd Jacob Bürckgrave zu freistroff von weghen der vesten Junckerrn von warspurg und ire mitgemeyner, das jaregedinghe ime dorff Morchinghen % gehalten und besessen werden in maissen vone hernach begriffen volgt

Sint anfencklig erschenen die Erbaren Johann zo Morchinghen Meier tzurtzÿt daselbst von weghen der herschafft zu Monckler, Heinrichs Johann Meier daselbst zo Morchinghen von weghen eins gotzhuiß Metlochs Johann Schomecher Meier von weghen der vesten Jonckern von warspurg und irre mitgemeÿners, Gelen hanns, Alter Johann, unnd Michel zo Morchinghen Allesampt Scheffen tzuetzÿt des hoichgerichts daselbst zo Morchinghen

Welchen itzgnanten Scheffen ermanten irer eyde unnd uff gethane fraghe irer obengemelten gnedighen herrn habenn zum ersten gewysten ire gnedighen Herrn des Sloss Monckler oder ire geschickten sollen inne jaregedinghe zo Morchinghen oben ann sitzen darnach solle sitzen ein Apt des gotzhauss Metloch oder prioren Ernwürden geschickten darnach sollen sitzen in jaregedinghe daselbst zu Morchinghen der vesten jonnckern vonn warsperg und ire mitgemeyner, oder ire geschickten  

Sennt gemelt scheffen danach gewÿsten ire gnedighen hern des Hauss Monckler haben das jaregedinghe zu Morchinghen zo setzen unnd sollen alsthan Erw Apt des gotzhauss Metlochs mitsampt den vesten jonnckern von warespurg unnd irn mitgemeynern solichs verkundighen zu erscheinen zo Morchinghen inne jaregedinghe ire gerechtigheit horen zo wÿsen,  

Haint darnach gwÿste, der bode solle inruffen allen den ghenedighen, die bynnent dem bezirck unnd hochgericht Morchinghen gutter eÿgen haben und iren gnedighen herrn obengemelten, Schaff innd zinß geben, mitsampt den ghenighen so dahin zum jaregedinghe gebotten wiren

Demnach gewÿsten, so wir ein Scholtes zo Monckler solle das jaregedinghe Bennen, als ein dinckfaudt, von weghen der herrn des benanten jaregedings miteinander Oder solle eine uß den Scheffen gebiethen , das jaregeding zo bennen von weghen der herrn miteynander

Daruff hait der dinckfaudt gebotten dem erbaren Johann zo Morchinghen Scheffe darselbst, oben gemelten jaregedinghe zo Bennen vonn weghen der herrn des benanten jaregedings miteynander, welcher dem jaregedinghe Banne unnd frede gethane hant in nachfolgender maissen

Ich thun dyssem jaregedinghe Banne und frede in ere der regina junffrauwen Sanct Agathen die ein patronerß ist unnsers gotzhauß, vonn weghen des wolgebornen herrn Grauen Gerlachen herrn tzurtzÿt zo Monckler, iten von weghen des geistlichen herrn eins Apts zo Metloch, vonn weghen der vesten jonckerr vonn warsperg unnd ire mitgemeyner vonn weghen der meier samentlich, von weghen der Scheffen, des Bodes unnd der gantzer gemeyner, und von weghen aller der ghenighen den hir gebotten ist zum jaregedinghe, das niemans dem andern sein stat besitze oin urlauff, niemans dem andern sein wort thu, oin urlauff, abe gemans wire der solichs thede, der solle geben den herrn die Buß, einmal, zweÿmal, und zum dritten mal, das jaregedinghe sÿ gebennet

Demnach haben die gemelten gewÿsten den betzirck irs Bannes und hoichgerichts wie hernach geschrieben volgt  

Zum ersten haint sie die gemelten Scheffen angehuben den zu betzircke bÿ stullen huss am weghe bÿ ein Marckstein vonn dannen an das heckelge, vorthin an den negsten zelebäume, von dannen biß an den alten zelebäum, von dannen slugweshin biß an den wolffs weghe von dannen biß zo den dieghen luchern, von dannen hinden den rantlanghes biß in den Mandenbrucher weghe vonn dannen uff ätliche Stein stent zwischen den von Brodtorff und Morchinghen, wÿst ein stein uff den andern, von dannen unden an honekirchen hin biss an die langhe heck, da man hin gheit gehen Bachem, die heck langhes biß ine das Rott, heist Rodges rett, uß dem Rode biß an die durrebäume, von den durrenbäumen biß an den drauff des walds, inwendig des walds den rantlanghes biß witter Buetzer waldt in ein weghe, heist der schaffspatt, den weghe heruß sthent steine tzussen den von Buetzen und Morchinghen biß heruß an widbusche, vor dem widbusche den drauff langhes biß an ein Ort busches gnant holtzackerhaubt, da die frauwe ermord worden ist, von darinnen in ein heck heist wirbeltzheck, von dannen rehtabe an dürrenholts, vort derrenholts den drauff langhes biß an den andren ort dastheit ein haghedorn vonn dannen richt den roindt abe, biß uff den kallenberg, vonn dannen den roindt herlanghes biß in die thuffelsgraidt, von dannen in ein veldt heist Mulmanns veldt uff ein hollendter, von dannen vort in die langhe heck ans harlingher patt, die heck herlanghes biß uff die Anwaldt daitzen grontzelbruch, uff die Anwaldt steit ein Stein tzussen den von Mertzig und Morchinghen, von dem Stein rechtsabe biß in die halff bach oben die langhe wiese, die halffbach herüß biß nach an hedenthall an die heinred, von dannen heruff  biß zu Mertzigher halffe weghe bÿ Lampertsbann den weghe heruß, das niederst geleiß den vonn Morchinghen, das oberst geleiß der von Mertzig biß an den Marckstein bÿ Stullen huss, da sie die gemelten Scheffen angefanghen hatten zuwÿsen

Nach dem haint gemelten Scheffen gewÿsten so wÿdt als sie die Scheffen den Banne und hochgericht gewÿsten haben, wÿsten sie darbinnen oben gemelten irn gnedighen herrn das jaregedinghe zo mitsampt foudt, ploudt, tzoik, floik, und alle hoichBuß von der Erden an biß an den hemel, damit auch erklerung  theden, ob einicher herrn darbynnent gerechtigheit hett wÿste sie ime mit abe  

Darnach gewysten, So ein Mißdetigher im benannten HoichgeRicht gefanghen wurde, man solle den zum ersten ghen Monckler furhen, vnd nach viertzehen taghen ghen Metloch, so aber myn Hrn Apt zu Metloch kein gefenkniß hett fur soliche lude, sol der herschafft zu Monckler also liebethoin das die ihme ein thurm lenhen, vnd nach acht taghen darnach sol man den Arme gefanghen ghen freistorff verschaffen, und nach acht taighen witther ghen Monckler, da soll man ine fraghen umb sein Missethaidt, kan der Arme Man sich mit recht nit verantwortten, so solle man Ihne witther ghene Morchinghen verschaffen, da haben ire gnedighen herrn Seyl, Stock, galghen, isen, Solichen luden ire Recht zu thun.

Item gewisten, So wie ein Maier der herschaft Monckler den Angriff Ine benantem Hoichgericht zu uoran mit Sameglichen Raidt der ander Meier daselbst zu thoin habe so er der negst bÿ der handt were oder welcher Meier der Hern daselbst der negst zu geghen by der handt were, soll den Angriff thoin von weghen der Hern miteynander des Hochgerichts zu Morchingen.  

Haben gemelten Scheffen veitter gewÿsten, die zinße so Iren gnedighen herrn bynnent benanten hochgeRicht Jerlich fallende, wie nach volgt Zum ersten der herschafft des hueß Monckler habe alle Jahre fallend an zinßen segs und zwantzig malter habern zinßMaiß, uff jeglyg malter habern ein hone, uff Jeglyche malter habern zwulff Eyger, uff Jegliche malter habern, ein Heller der zwulff ein Triersche Schellenk thont, dar zu Ein faß Saltze dem zinß nach ghen Monckler zinß Maiß

Sammelicher wÿß haben sie die scheffen gewÿsten, so wie der herschafft zo filtzpuerch filtzpurch auch daselbst zo Morchinghen jerlig sollen habe an zhinßen Achtzehen malter habern, zinß maiß, Mitsampt honern , Eÿhern, und heller nach anzail der malter, wie obenstett, und ein faß Saltze zynßMaiß

Iten gewÿsten Ein gotzhuiß Mettloch habe auch alle Jahre zu Morchinghen fallen an zinßen vier malter habern, mit Sampt honern, Eÿhern, und Heller nach anzall der malter wie oben stett

Iten gewÿsten die vesten Junckern von Waresperg und Ire mitgeMeÿner haben alle Jahre daselbst zo Morchinghen ane zinßen vier malter habern, zinßMaiße, mitSampt honeren Eÿhern und Heller nach anzaill der malter wie oben begriffen

Danach gewÿsten, so ein Arme Man zu Morchinghen aibsturbe, so sÿ man das Besthaupt schuldig den herrn des jaregedings  daselbst samentlig schuldig zu geben  unnd wie die Meier, die zinß des arbegestorben Arme Manns gedeilten und gehaben haint, soll auch also das Besthaupt Jeglichen herrn nach Antheill der zinße das Besthaupt gedeilten unnd bezalten werden, So aber der Abegestorben Arme Man den herrn kein zinß ierlig schuldig gewesten, sol das Besthaupt, dem herrn allein bezailten und geben werden, daHunder der Arme Mann gesessen gewisten

Damit haben  gemelten Scheffen arbgeheischen und gesaigt sie haben von Iren voraltern nit wÿtthers hoeren wÿsten oder Saghen dan sie gewÿsten haben und gebetten sie wÿtthers nit zo belaiden  

Et quo ego Johannes Wetzel de Marceto
...  


 

1544

"Nah dem sich eyn zeitlanck fer Irrongen und gebrechen zusten ..." 
Philipp Jakob von Helmstatt hat Schwierigkeiten mit der Abtei Mettlach wegen der Auslosung von Güter und Gerechtsame zu Merchingen, kauft schließlich aufgrund eines Gutachtens von "Johann von Schwarzenberg und Felixen Hornung, der Rechten doctor", Merchingen zurück. (Felsberg S. 250, SA Trier 1670/349 4° fol. 276v-278r) 


 

1549

Die Eheleute Wilhelm und Else wohnhaft in Merchingen bei Merzig verkaufen 1549 dem Kloster „des gottshuß zu den Reuerinnen ordens sanct claren“ in Trier einen jährlichen Zins von zwei Malter Roggen und zwei Malter Weizen auf genannte haftbare Güter in Merchingen. Dieser Zins wurde 1552 von Philipp von Warsberg in Trier abgelöst. (AD Metz 6F59) 

Wir Wilhelm und Else eluede wonhafftig zu Morchingen gelegen oben an Mertzig Thun kund und bekennen uffentlich mit dießem brieff vor unß unßere erben und nach kommen daß wir hain angesehen unßer bezurnglich noitturfft groessern unßern schaden zu vorkommen und hain zwey malter Rocken kornß und zwey malter weißes dürre uffrichtiger Leibericher Frucht Trierischer maissen jarlichen erblichen zinßes alle jarß zu den winachte uff unßren kosten zu Trier ain ortten wir bescheiden wurden guetlichen zu Leibern und wol zu bezalen verkaufft und verkauffen vest stede wanilich und erblich ain dießer schrifft den wuerdigen und geistlichen junffrawen Catherina abtisse priorissin und Convent des gottshuß zu den Ruwerins ordens sanct claren bennent Trier welche solche zwey malter rocken korns und zwey weißes jerlichen erblichen zinßes zu nutz und urbar gemelt cloisters und unß recht und redlich kaufft haint vor sich und ire nachkomme uff vorgh ziels zu Trier in iren sicheren behalt Ewancliche und erblich zu heben zu heischen zu fordern zu genießen und zu gebrauchen umb dru hundert guld sleigten Trierischen paiamentz wie in der stat Trier gebe und geneme ist die wir von den gemelte abtissin und Convent deßhalb dar gutlich und zu danck entpfange hain vor gemechs dießes brieffs darumb hain wir Wilhelm und elße eluede vorgh gelobt und versprochengloben auch und versprechen zu guten Erbaun vesten sted waren treuwen vor unß unßere erben und nachkommen den selbigen äbtissin und Convent und ire nachkome solche zwey malter Rocken korns und zwey malter weißes jerlichen erbliche zinßes hinfireter alle jarß uff vorgh zils zu Trier in ire gewarsame und sicher behalt guetlichen zu liebern zu handtreiche und wol zu bezalen Also da keiner Zeit einiche brest summich oder hinder niß davon sin soll einicher handt wiß und damit obernante aptissn und Co(nvent) und ire nachkomme des also gantz sicher und gewiß sin machen hain wir Wilhelm und Else eluede vorgh innen wilkürlich darfür verlaiht zinßbare und angriffig gemacht verlihen auch machen zinßbar und angriffig chrafft dießes brieffs Ein unßer wondhaus gelegen zu Morchinge hinden und vorn mit synem begrieff und zubehoere oben zu Herr Johann von Bekinge nieden zu Jacob Schnider ith in der gewanne von Morchingen herab zu Mertzig zu zehen morge ailler landts ith dru foder hav weiß gelege von Morchinge herab zu Mertzig niedent bei der gewanne bey der schaiffsbruck ith in der gewanne obent dem dorff zu dem Gleiderwege zu seß morge ackerlandts ith in der gewanne hinder der kirchen uß in der mueß gewannt ungevelich sieben morge ackerlants sampt den Rorgfeld zu allen obgh grunt felden gehorig ith ein foder hav waiß in der wießen in gaderbaum ith in der saissenbroich ein foder hauv waiß ith in der grintzenbroich dru foder hauv waißtums ith obent dem dorff gelegen Eyn wiesen gruntgen genant Wentzenbroich zwey fertger hauv weißtums die unßer frey gront eigen und niemants weiter dan dem grunthern sine zinß zehend und andere gewandliche dinst zu gelten und zu thun verpflicht sint, die wir auch durch gerichts hain thun besichtigen und erachte auch befund daß sie solchen zinß jerlichen woll ertragen mage der maissen und gestalt abe wir eluede unßer erben oder nachkomme an bezalung und lieberong die vier malter frucht jerlichen zinß in maissen und wie obstet einichhandt wiße sumig werden, so erkießen und verwilküren wir eluit uber unß unßere erben und nachkomme, daß alsdann obernante aptissin und Convent oder ire nachkomme sollen und moigen durch sich selber oder wen sie dartzu verordnen mit dießem brieff oder einer glaubhafftigen abschrifft desselben gestracks hantslagen an unßer vorgh verlaihte erbschafft sich mit dem zu Morchinge darinn lassen setzen und ergenen die selbe zur stundt alß verwilkürte underpfande vor ire haupt gelt alle ußstandige zinß sampt erlittenen kosten und schaden ferner zuversetzen zuverpfanden zuveraussern zuverwenden oder selber zu behalten und damyt zuthun und zulassen alß mit anderen irreß cloisters eigenen guetern darauv wir sie mit irren noch hinderen Sunder dießes kauffs und aller vorgh sachen gantze gude volkommen werschafft  thun und dragen sollen und wollen bis und gegen einen iedern da die noitturfft und recht erforderen und der wieder nymmer konnt thun noch schaffen daß gethan wurde einicher handt wiße heimlich noch uffenbar ußgescheid  alle argelist und geferde und dieße dinge zu verkundt  (......) gantzer stedigkeit Bekennen wir adams johann und rainer hanß von Morchinge beid scheffen des gerichts darselbst und gelen hanß jacob auch ein scheffe und ein hochgerichts meyer heinrichs johann Feltzberger meier und jacob schnider Freistroffer meier alle daßelbst wonhafftig daß wir die vorgh verlaihte erbschafft eracht hain Erkennen auch daß sie solchen zinß ertragen mage und des haupt gelts dobell werdt sie wir und unßer nachkomme Scheffen zu Morchinge wollen und sollen auch in jeder Zeit So es aun unß von gerichts wegen lanngh wirdt daran sin und verfuegen daß die obgh aiptissin und Convent und ire nachkommen der vorgefurten vier malter frucht jerliches wol entricht und vernoigt oder der gemelte erbschafft mechtige und darauß irres haupt gelts aller verstandener zinß auch kostes und schadens gwiß sollen werden an alle verhinderung und alß darumb derweill wir uber dueß alles verkundt entpfange haben wir solchs an unßer mit scheffen braicht es Solches alles zu waren erkunt und vester stedigkeit So haben wir Wilhelm und Elße eluede obh flißlich erbetten und biten den Enueste junckher johann von warsburg als ein grunther uber obgh behußung und etliche gueder und auch mit hochgerichtsher daßelbst daß er sin ingesigel will henk vor unß an dißen brieff alle obgh artikel zu bekrefftigh welchs ich Johann von warsburgk obgh umb flissiger bit willen der obgh elude Wilhelms und Elßen mein Ingesigel an diesen brieff gehangen haindoch mine allewege anschad gern gethan Erkennen alle dinge zu uber zugen gebenn im jar unßeres (....) fuffzehn hundert vuertzig neun uff freitag nach Elisabeth  


 

Mitte 16. Jh. 

Mercator-Karte "Lotharingia ducatus" verzeichnet: Murchingen


 

1567

Türkensteuer, Sondersteuer zur Abwehr der Türken

Merchingen:

Seigneurie de Felsberg: 

Gatzen Hans, 
Adams Anthon, 
Mathis Meiger,
Johanns Eidam 

3 Feuer.

Seigneurie de Monkler:

Weber Theis, 
Mergen Johann,
Thill Müller, 
Thill Müllers Endres,
Thillen son Hans,
Mathis Steinmetz,
Meiers Johann

7 Feuer 

Seigneurie de Warsberg:

Hans Reuter, 
Jacob Schneider, 
Law (Lawer) Claus,
Michell, 
Ehwe witwe

5 Feuer 

Seigneurie de Dalheim:

Johann Steinmetz 

1 Feuer 

 

Zusammen 

16 Feuer à 2,5 Frs. 

Somit könnte Merchingen etwa 80 bis 90 Einwohner gezählt haben. (Ehl S. 27) 


 

1582

Verkauf 20. Januar 1582 (LA Saarbrücken, H.Büb-U74)

 

Wilhelm von Juesten kurtrier Befehlshaber zu Saarburg und seine Frau Katharina von Bettingen gen Hepgen sowie die Eheleute Christoffel von Bruestorff und Katharina von Branscheidt für daß halbe theil ferner Niclas Demutt Schöffe zu Diedenhofen Dietenhoben und dessen Frau Maria Uckingen für daß ander halbe theil vererbpachten ihre Mahlmühle im Dorfe Morchingen jenseits der Saar dem noch unverheirateten Meier Peter von Morchingen gegen eine jährliche Pacht von 3 Maltern Weizen ein Mühlenschwein im Werte von 2 Franken Merziger Währung und die Verpflichtung die Verpächter zu beherbergen usw wenn sie in Geschäften nach Morchingen kommen Besiegelt mit dem Siercker Tabellionssiegel sowie von den gen männlichen Verpächtern


 

1572

AD Nancy B 384 f 65 

Comtes de Seyn [...] de Mentzberg, la moitié de Montclair, la moitié du village de Mörchingen prez Mertzich usw.

Wir Heinrich und Hermann Graven zu Sain herren zu homburg  [...]  tun kund und bekennen hiermit öffentlich gegen allmeniglichen, daß der durchlauchtig hochgeborene [...] Herr Karl, Herzog zu Calabrien, Lothringen, Bar, (Geldern)  [...] zu Pont à Mousson, Grav zu [...] unser gnädigster Fürst und Herr, uns für uns und unsere Erben , zu Rechten zublassen gnadiglichen [...] und wir uff heut daso durch die [...] und hochgelerten unseren lieben besonders und getreuen Diedrichen Flade, der Rechte Doctor und  [...] Schwager, unsere disfalls vollkommene anwalde und gewalt haben, zu rechten erblehen von ihrer fürstlichen gnaden [...] dem herzogtum lothringen wegen, mit mundt und [...], diese benachbarten Schlösser, Dörfer, Gülte, Zehnten, [...] Herren zu Montclair und Meinsberg empfangen haben
[...]

Item (=ebenfalls) unser Teil des Dorfes Merchingen, allernechst a merzich gelegen mot allen wäldern bennen und hochgerichten des dorffs, das gleich halb uns von der herrschaft moncler zugehört, als das auch den scheffen zu morichingen kundig ist.

Item.....

In diesem Lehensbrief erklären Heinrich und Hermann Grafen zu Sayn, daß sie die Hälfte des Dorfes Merchingen von Herzog Karl von Lothringen als Erblehen haben. (Wälder, Bann, Hochgericht). Diese Hälfte rührt her von der Herrschaft Montclair, was den Merchinger Schöffen bekannt ist.

(vgl. Eyer, S. 194)


 

1585

Steuerliste von Merchingen (um 1585)

Merchingen zugehörig zu der Herrschaft Felsberg, Warsberg und Dalheim de Montclair, erstellt von Peter, Monclair Meier [Anm.: Diese Liste ist in französischer Sprache erstellt.]  

  • Wendels Witwe
  • Petter Fraihtorff maire                                               Peter, der Freisdorfer Meier
  • Clauß Lauger
  • Schneider Hans
  • Mathias maçon                       pauvre                         Mathias Steinmetz            arm
  • Jacob Thellienz                                              pauvre
  • Adam Johann
  • Bastian Mathias                      pauvre
  • Meiger Gaspar                                                                                                                     Meier Caspar
  • Miller Thel
  • Nelius maçon                                                             Nelius Steinmetz
  • Guillaume maçon                                                       Wilhelm Steinmetz
  • Petter Miller
  • Haussen Hans Claußen                                              Hosen Hans Clausen
  • Petter Monkler maire                                                 Peter, der Meier von Montclair
  • Henrich Oster
  • Scheffer Henrich

Randbemerkungen der Steuerliste (soweit mit Sicherheit lesbar):  quatre seigneuries de Monclair, de felsberg, warsberg et dalheim


 

1587

Weisthum 

Merchingen bei Merzig
d. D. 17. September 1587
Landesarchiv Saarbrücken, Abteilung 14  Nr. 191

Herzogthum Lothringen
Amt Busendorf
Bouzonville
Dorf Morchingen
N. 2

In Gottes Namen Amen Khundt und offenbar Sey allen und Jeden So diß gegen würdige Instrument sehen laßen oder hoeren laßen daß auf heut den SiebenZehenden Semptembris deß Jarß alß man Zalt nach Christi unsers heilands und Seligmachers geburdt FunffZehen hondert Achtzig und Sieben Zu Mörchingen Im dorff umb die sieben Uhren vor mittagh Erschinen Sint der Eddel und Ehrunest Eckbartus von wachtendunck Alß Amptmann In Namen deß wolgeborn herEn und Graffen von Sain herEn Zu Monckler und Mainßberghs Diederich von Alff In statt der edlen herschafft Zu welßbergh und Jacob Metzger zu Mertzig Auch von wegen der Edlen herschafft zu freistroff An einen und dan anden die Erbare Meier schoffen und gericht Zu Mörchingen mit Namen Thiell Muller Peter Muller Adamß Johann Hanß schneider Johan meier zu bachem Meierß peter Caspar Alle zu Mörchingen Andern theilß und haben die obgh Eckbert von wachtendunck und diederich von Alff  Erstlich vorbracht und Zuer kennen geben So wie umb vielfaltiger nothwendiger ursach halber den obgh dag Cunndig Angesetzt haben und zu frieden worden daß sie deswegen Auff solchen bestimpten dag gehen den scheffens durch Recht hören und brauchen wollen und darauff den scheffen mit Acht außgemant Zu erkennen ob eß Zeit stundt Jar, und dagh Seÿ daß die herEn zu Morchingen khunen Aihtlich handlen wie Recht damit Jedem herEn mörchingen wider fahre waß Ime Zusteht und Niemandt unrechten beschehe

                                                     2.

Darauff der Erbare Schoffen mit recht erkandt Ja daß Seÿ Zeit und stundt Jahre und dagh da daß die herEn zu Morchingens handlen mogt mit Recht von Sieben uhren Ahn biß mittagh lang Inen geliebe  

                                                     2.

Zum andern Ist Jacob Metzger vorgestanden und sich Erclert wofüren man die schoffen brauchen wurde der besthaubter halff, So wolt er nit dabeÿ sein dan habe darvon kein beunlihen und Bitt darfür, begert dieses Articuls halff ein dag VierZehen delation Auff daß er solchs seinen herEn zuschreiben khune 
Dieser punct Ist durch bewilligung daß von wachten duncks dietzen von Alff Auch vorbitt deß Erbaren schöffens hingestalt worden biß auff nechst Zu kunftigen den Sechten Octobris diß Ablauffenden Jarß p 87 wieder darin Zu handlen waß Recht ist

                                                     3.

Zum dritten Ist der Schöffen Anßgemant Recht Zu bringen ob auch ein herE dorffs Mörchingen ohne die andere mit herEn daselbst Zuerhaltungh seiner haben gerechtigkeit den scheffen Zu brauchen habe, oder nit, und daß wie Recht
Antwort der Schöffen Ja wanne ein neuirer Ankommene her queme So nit wuste umb sein gerechtigkeit oder einer mangell hette an seiner gerechtigkeit wieviel oder wenig Ime an Rendt guldt und gerechtigkeit Zustendig Seÿe, so seien, demselbigen schuldig zu weisen Alleß waß Recht ist,

                                                     4.

Zum vierdten Ist der Schoffen Außgemandt worden mit recht zu weisen. Bann und BeZirck deß dorffs Morchingen worinnen Zeichen EicHen und gemarken Auff daß ander biß daß man kommen da der Schoffen Angewiesen hatt.
Hierauff erkent der schöffen und weÿset mit Recht Ban und BeZirck und hochgericht zu morchingen und hebt an beÿ stille hobstatt da stehe ein stein. Davon dan beÿ Ziegelborenn hinden daran stehe auch ein stein fortt biß In die kaull, In wolffs Rechen, unden Mertzig oben Morchinger den patt langß auff den Mannen burger weg, da steht auch ein stein, Zwuschen den Morchinger und Brotdorffer da fortt auff, noch auff ein stein zwuschen Morchinger und Brötdörffer Davon dan In Kremerßloch, biß in ein Birrbaum, da fortt steht noch ein stein, Davon das biß in ein Eichen Davon dan biß auff den Rant langt, neben hontzer Ban, biß an den Schaffspatt da stett ein stein, Scheidt Morchingen und Buetzen dem buetzer drauff nach, biß an ein platz da die fraue umbkommen ist Davon richt ein Anffelt hierin, biß In Lautweins fellt steett auch ein stein, Davon uber In die wirffelß heck, Davon dan biß In dirrnholz, In die grae eichen, Davon dan dem drauff langß, biß in ein hache dorn Davon ab biß An die Teuffelß greth Dieselbige gracht, „ab „biß In die  Lanntzhecken die lang heck langß, biß in Grüntgerbrücher, die Anffelt ein, biß in die bachen, von der bach Auff, biß an hirdenthall Davon hagh hierauff, biß An den Mertziger weg Den Mertziger weg, langß, oben mertziger, unden mörchinger, Den weg auß Biß an den gadter stett auch ein stein Beÿ stillen hobstatt da man diß hochgerichts Ban, und BeZirck Angewiesen hatt p.

                                                     5.

Item Zum funfften Ist der schoffen Außgmant Recht Zubringen und Zu erkennen wer Nhun In obgh und BeZirck und hochgericht herE Seÿe genad ungnad zugeben habt, und daß mit Recht, Hierauff hatt der schoffen mit Recht zuerkant dem wolgebornen herEn und Graffen Sainen, daß halff theil von wegen deß hauß Monckler, Daß Ander halff theill der herschaft Velßberg und Freüstorff seine Ban hochgerichts und gront herEn doch sp somt ein gristlich oder weltlicher were und einige gerechtigkeit darinnen hette, demselbigen nichts abgebrochen p.

                                                     6.

Zum sechten Ist der Schöffen außgemant worden Recht Zubringen. So ein auß wendiger oder Inlendiger Binnendt den Ban und beZirck Mörchingen sich mit handt oder Mondt vergriffen hette , und strafflich were, were den angriffe Zuthun hette und wo man denselbigen hinfuren solle und daß mit Recht p.
Hierauff erkent der Schöffen So ein Mißthettiger In dem vorgh hochgericht befunden So sollen der gemein herEn diener Zu Mörchingen denselbigen Angeriffen und erstlich gehen Monckler, volgenß von Monckler gehen Velßberg, und von Velsberg gehen freüstroff, alles nach willen und gelegenheit der gemein herEn In gefengnuß Inlibern

                                                     7.

Zum Siebenten Ist der schoffen Außgemant worden Recht zubringen wen Nhun der Mißthettig weitter strafflich were, wie, wer, und wo man denselbigen straffen solle und daß mit Recht 
Darauff erkent der schoffen man solle den mißthettigen auß der gefengniß wieder gehen Mörchingen fuhren da dan die gemein herEn Ir stock und hochgericht stehen haben daselbst solt er nach seiner mißethatt selbst Eigenen bekentnuß und scheffen weisthumb gestraff werden mit recht ,

                                                     8.

Zum Achten ist der Schöffen Außgemant worden Recht zubringen wer Nhun dan Zu Morchingen Meine Botten gericht und Recht Zusetzen , und Zuentsetzen, gnad, und ungnad Zu geben habt , und daß mit recht.
Hierauff erkent der schöffen Ein jeder herE habe seine Meier Zusetzen und Zuentsetzen waß aber scheffen und Botten anlangt, gnad und ungnad Zu geben, dem hochgericht anhengisch ist, daß haben die gemein herEn Zu mörchingen Zuthun sampter handt gleich wie man daß hochgericht erkent ,  

                                                     9.

Zum Neunten Ist der schöffen außgemant Recht Zubringen wer in dem Ban und hochgericht Zu Jagen und Zu fischen habe fundt plumpff und demselbigen anhengig ist Zu stehe 
Hierauff erkent der schöffen solche gerechtigkeit stehe alles Zu den vorgh gemeinen hochgerichts herEn.

                                                    10.

Zum Zehenten So ein erbkauff in ban und beZirck mörchingen waß den herEn meier gericht und botten davon bescheine 
Eß erkent der scheffen So ein erbkauff beschehe und drei viertzehen tagen durch den botten von der kirchen auß geruffen wurde, wirdt den hern davon mihts Meiern und gericht haben davon neun maßen wein und der bott von Jeden Ruff ein maß von iedem rfftrag dem richter da guter hinder ligen auch ein maß, 

                                                    11.

Zum eilften Ist der scheffen außgemant Recht so tag satzung Zu Morchingen anZusetzen weren wer die selbe anZusetzen und Zuernennen habe, wie von als... und recht
Antwort der schoffen   wan man tagsatzung nottig gewesen, So habe man erstlich darumb Auf Monckler bey der herschafft angesucht dieselbe haben alß dan solcher durch der gemein herEn botten den andern herEn laßen anZeigen, und also sein sie der tagsatzung derauf Zufrieden worden p.

                                                    12.

Item Zum Zwollfften nach dem einer gewesen Zu morchingen genant hosen Claß gewesen So durch die gemein Mörchingen in offentlichen diebstall erfunden und daruber mit seinem anhang entwichten deßwegen er Zu dreÿen VierZehen tagen und Zum uberfluß uber VierZehen tage offentlich Citiert und außgeruffen Zu erscheinen sich Zuverantworten vor seiner oberkeit und kein mal erschienen Ist der scheffen auß gemant Recht Zubringen wie man den hoßen Claßen achtent halten sollen auch waß derselbige gegen seiner oberkeit verfallen sey und verwirkt habe p.

Hierauff hatt der scheffen ein offentlich Clage wollen wißen alß dan von die oberkeit den scheffen weiter fragen werde solt forten bestehe waß recht ist, 
Darauff Clagt die obgemelte oberkeit und Zeige an Es seien etliche hamell und Geiß Zu mörchingen Nechtlicher weil auß den stellen verloren worden Also daß die gantze gemein Zu Mörchingen hauß suchen thun mußen und In hoßen Claßen stuben Im gront an die zwolff schaiff und geiß heutte von dem verlornen viegh funden welche alß man herauß gegraben So ubell gerochen Daß man dieselbige nit woll Zelen kunen Daruber Seie er Claß seins dritthumbß entwichen und seiner pferdt vier mit Im genommen daß haben die nachbarschafft also auß bracht un seie die Clag und ursach, gegen und wider hoßen Claßen, als seins haußstadts eingeweßener vorgenger und hauptt,

Hierauf Antwortt der Schoffen und erkent mit recht dieweill, der hoßen Claß In solcher untreuwen und bösen tatten offentlich erfunden, in seinem hauß und Stuben daruber außgerißen, Entwichen, und In Zeit Termin er Zu dreÿen vierZehen tagen Citiert nit erschinen, wi.  .den heutt heut dato Zum uberfloß noch ein mall Citirt und Geroffen Abermal nit erscheint, sich mit Recht Zuverantwortten p 
So seine gutter verlaßenschafft Beweglich, und unbeweglich Der oberkeit heimgefallen Darmit Zuthun und Zulaßen, wie jenen geliebet und gefelt und so er hoßen Claß, wie der Zu Landt kommen wurde, und sich und nit verantwort mit recht, solt er seiner Mißthatt nach weitter, am leib gestrafft werden, wie Recht, Da aben beÿ Ime weren geweßen unmündige kinder So mit geßen hetten durch unverstandt, Sollen In der herEn gnaden sehen p 

Acten ut Supra ,
Thilmanus offere notarius und Tabellion s p ppria  


 

1589

Steuerliste des Amtes Siersberg

Zu Merchingen ist Ihre fürstliche Durchlaucht (der Herzog von Lothringen) allein Souverain. Sonst ist dasselbige Dorf von den Herrschaften Moncler, Felsberg, Warsberg und Dalheim herrührend und angeben durch Peter Moncler Meyer. 

Scheffer Heinrich, Taglöhner arm

Reinertz Caspar

Wendells Thiell

Möller Endres

Krieger Hans

Steinmetz Nilges

Hosen Hans Kuhhirt

Wilhelm Steinmetz

Schneiders Peter

Peter Müller

Clais lawer 

Gellentz Matthis

Schneider Hans

Scheffer

Adams Johann,

Peter Munkler Meyer

Bastgen

Heinrich Oster

 

 

Insgesamt bei 17 Haushaltungen 14 Frs. Der Meyer und die Hirten waren frei. Einwohnerzahl etwa 85. (Ehl S. 38) 


 

1590

Ein Teil des Merchinger Bannes gehört zum Hochgerichtsbezirk Merzig. (Kell I S. 368) 


 

1591

Eine Frau aus Merchingen und ihr Sohn werden als Hexen hingerichtet. (Hist. V. IX S. 258) 


 

1593

Lawers Barbel aus Merchingen wird als Hexe hingerichtet. Sie beschuldigt die, die gegen sie zeugten, Schwester Susanna und Sohn Lorenz. Die beiden werden gleichfalls hingerichtet. (Ehl S. 32 ff.) Bevollmächtigte bei den Hexenprozessen: NikolausWeiß, Amtmann der Herren von Sayn und Montclair, Endres Meinrad, Befehlshaber der Herrschaft Warsberg, Paulus Hoffeld, löwensteinischer Amtmann zu Freisdorf. (Ehl S. 32) 


 

1594

Meier Pötter aus Merchingen der Hexerei angeklagt. Ausgang unbekannt. (Hist. V. IX S. 265) 


 

1601

AD Nancy B 935 Nr. 8 Abrechnungen und Einnahmen von Siersberg

SCHÄFER Heinrich von Merchingen zahlt 1601 an die Herrschaft Siersberg 2 Franken Strafe wegen Frevel. („Scheltwort halber“)


 

um 1600

Einwohnerliste von Mörchingen bey Mertzig

(loses Blatt, undatiert, um 1600; nicht ausgesagt, welcher Herrschaft sie angehören)
[Quelle: LA Saarbrücken, Notariat Wallerfangen Nr. 83, S. 177]

·        Peter Müller, Meyer daselbst

·        Peter Munklär Meyer, Meisterscheffe

·        Clemens Caspar daselbst, Schöffe

·        Meyers Ludewich, Schöffe

·        Adams Jochem, Schöffe, abs. (=absent-abwesend)

·        Mattheiß Stischen, Meyer zu Merzig seßhaft, Schöffe

·        Flaß Hans Johann zu Merzig seßhaft, Schöffe

·        Laux Nilius, Bott daselbst


 

1604

AD Nancy B74 f17:  Lehensbrief,   Henri, comte de Sayn

Confirmation de la donation par lui consentre à Dorothée-Catherine comtesse de Sultz sa niece d’une part des seigneuries de Monclair et de Meinsberg – mention de la cession par lui du fiers de la seigneurie de Ryoil

 


 

1608

Die Herren von Felsberg sind Mithochgerichtsherr und allen Obergericht von Mörchingen. Die Merchinger Abgabe an Felsberg beträgt u. a. 216 Eier, zu Ostern einen Kuchen von 40 Pfund und jährlich ein Zinsfaß Salz. (Ehl S. 32, AD Metz 1E30)
Von diesem Dorfe hat Haus Velßberg den vierten Teil und ist mit Hochgerichtsherr mit aller hoher Obergerichtsbarkeit und Gerechtigkeit mit Gebot und Verbot und Frevelbußen. (Felsberg S. 269) 

 


 

1609

AD Metz 3E7279: Tabellionsakten Sierck - Lemerstorff tous actes 1604 - 1609

Am 7. März, 2. und 13. April 1609 jeweils Lehensbeurkundungen für die Herrschaften Meinsberg und Montclair mit Zubehör an die Grafen Alwig und Karl Sulz nach dem Tod ihrer Mutter Dorothée.

 


 

1610

Musterung in Merchingen für den Milizdienst

  • Meyer Mathis, seines Altertums ungefähr 40 Jahre.Derselbig hat einen Sohn bei sich, ungefähr 20 Jahr ist stark Junggesell. 
  • Remis Kaspar, ein Ackersmann, ungefähr 50 Jahre alt hat einen Sohn bei sich verheuratt, 30 Jahre alt, ferner hat er noch zwei Söhne, der eine Pet, der andere Jakob genannt, über 18 Jahre. Sind vor zwei oder drei Jahren ins Teutschland gezogen, wissen nicht, an welchem Ort sie sich aufhalten. Item hat er noch einen Sohn, so geistlich und in dem Ort Wadgassen Konventual. 
  • Müllers Katrin Tochtermann Lorenz, 28 Jahre, hat einen Dienstknecht, von Merzig gebürtig, 18 Jahre. 
  • Nikolaus Schmalz, Tagelöhner, 30 Jahre. 
  • Weber Theis Michel, auch ein armer Taglöhner. 
  • Steinmetz Nilis, gemeiner Herren Bot, ein Ackersmann (hat einen Sohn bei sich verheuratt). 
  • Peth, Montkler Meyer, Ackersmann, hat einen Sohn bei sich verheuratt. 
  • Peth Müller, Felsberger Meyer, hat seines Bruders Sohn Hensgen, ungefähr 20 Jahre alt, bei sich, ein Spielmann. 
  • Adam Johann, ein Ackersmann, hat einen Schwager bei sich unter 20 Jahren, etwas spruck (schwächlich?) hat einen Dienstknecht aus dem Saargau gebürtig, 30 Jahre. 
  • Adam Hans, ein Ackersmann. 
  • Ost, Freisdorfer Meyer, hat einen Tochtermann bei sich, 20 Jahre, ein Sohn ist ins Teutschland gewandert. 
  • Meiers Ludwig, ein Ackersmann. 
  • Mathis Ginting, ein armer Taglöhner. 
  • Scheffers Petgen, ein Leineweber. 
  • Wendels Thiell, ein Taglöhner. 
  • Schneiders Gertrud, Witwe, hat einen Sohn bei sich, 24 Jahre, und noch einen in Merzig dienen. 
  • Reinhards Hans, ein Taglöhner. 
  • Klein Theis, ein Zimmermann. 

Auf Befelch und geheisch Monkler Meyer durch mich signierten unterschrieben Adamus Meier offere Notarius imperialis. (Ehl S. 23)


 

1614

Johann Ludwig von Hohensaxen, Herr von Felsberg, tauscht das letzte Viertel von Dorf und oberstem Gericht Merchingen, das er von den Herren von Flersheim erworben hat, mit Laudwein von Bockenheim, Amtmann auf Siersburg. 

Das Viertel erbringt: 

  • 5 Franken, 
  • 2 Hühner, 
  • 1 Schwein, 
  • ein Viertel des jährlichen Zinses, 
  • 1 Faß Salz, 
  • 216 Eier, 
  • 24 teurere Hühner, 

insgesamt fast 100 Franken. (LA Saarbrücken 14/540) 

Erbtausch des Dorfes Morchingen mit hechlingen zwischen dem Freiherr Johann Ludwig zu Hohensax und Lauthwein von Bockenheim, Amtmann in Siersberg

am 23. August 1614  

Wir Johann Ludwigh Freÿherr zu Hohensax, herr zu Sax, zorsteckh, Veltzberg s. Gebenn hiermit offentlich demnach seie unser ein viertheil, ahn dem dorff morchingen, mit allen seinen Ein- und zubehoerden, Ober= herlighen=Recht und gerechtigkeitt, nichtes davon außgenomen den Ervestn Lauthwein von Bockenheim, Irer hren dsltt Amptman uff Sierspergh, gehen seine An sich erbrachte Dillinger vogdeÿen, In unserm Dorff hechlingen, mit aller seiner Daselbst habenden, recht und gerechtigkeit ErbThauschs weÿß ubergeben, und nunmehr die Notturfft erfordert solche vertauschte Glieder, wie davon in den ErbTausch verschreibungh freuer anregungh beschicht, Ir ein theil dem Andern, dieselbe ruecklich ein zuraeumen seien und die underthanen auch hiruff zu gebuerlichen huldigungh, mit Ledigzahlungh der pflicht, warzu sie Aller Iris vorhin verbunden, ehe einer dem andern, anzuweisen, weil wir aber perschonlich dem nicht Abwartten ____ haben wir unsern vollkommen gewaldt Macht ______ befelch gegeben, und uffgetragen, thun daß auch hin____ und an krafft dieses, wie solches ahn krefftysten geschehen sol, kann oder magh, unserm Renthmeistern und Lieben getreuwen Adam Müller Also und dergestalt, daß derselb In unsern nahmen, unsere underthanen angeregten dorffes Morchingen, die Eÿdt und pflicht damit sie uns von unser E___ viertheil zugethan, erlaße, Loß und Ledigh___ mit befelch, die hingegen obgenanten Bockenheimer zu leisten, Imen nunmehr und hirfure, vor Ire___ herrn zu erkennen, anzuweisen, demselben demnach alle deß orthes biß anhero gesagte gerechtigkeit, ein kommen Renthen und gulthen, nichts davon außgenohmen, zu lüffern, und zu handtreichen, Auch hingegen von gedachtem Bockenheim, die Possession zu empfahrn, und volgendts Seine uns ubergebene underthanen, der dillinger Vogdeÿen In unserm dorff hechlingen In Eÿdts Pflicht zu nehmen, und in Soma alles HierIn zuthun und zulassen, alß wir selbsten In Eigener Pershon, zugegen thun sollen, konnen oder moegen, Gebithendt hiruff unserem Meÿer und underthanen deß orthes Morchingen, sich nechsgemetem unserem Anwaldt herein gevolgigh und gewertigh zu erzeigen und kuenfftig Irem Bockenheim für Iren herren zuerkennen, zu respectieren, und zu halten Ime getreuwe holt und underthanigh sein, auf alle Schuldigkeit und diensten, In allermassen sie uns und unsern vorfahren biß an hero gethan, und zuthun schuldigh gewesen, Außzurichten und zuleisten, wie daß getreuwen, gehorsam underthanen gegen Iren herrn zuthun gebuert und obliegen thudt, wier versprechen auch hirmit beÿ unseren herlichen, ehrn und wahren wortten, waß gemelten, unser Renthmeister, Alß volmechtiger Anwaldt hirin handtlen, thun und lassen wirdt, daß allesteeth vest und unverbruchlich zu halten, auch Iren deßwegen In allewegen Schadtloß zuhalten, beÿ verhaftungen aller unserer hab und gutter, da auch derselbn meÿer weittern gewaldter dan hierin begriffen, Notturffighen, den vollen wir Im hirmit, Alß ob derselb von worthen zu worthen, hierin specificiert und ergriffen In aller volkommenheit auch zugestelt haben, Alles ohne geferdt, dessen zu wahren erkundt haben wir dies mit Eigenen handen underschrieben, und unser Insiegel Nachtrucken lassen, Geben zu Greis den 23, Augusti 1614

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1618

Ausbruch des 30jährigen Krieges.


 

1619

Metternich     Wallerfangen, 10. April 1619

Der Knappe Francois le Poie, Staatsrat seiner Hoheit [des Herzog von Lothringen] und Kapitän des Ordens vom Hl. Hyppolyt, bekundet: Agnes Gräfin von Mansfeld, verwitwete Truchseß [von Waldburg], Testamentvollstreckerin der verstorbenen Maria Gräfin von Mansfeld, Witwe des Grafen von Sayn, hatte beantragt, die Herrschaft Meinsberg mit Zubehör, die Hälfte des Hochgerichtes zu Merchingen sowie Einkünfte zu Besseringen und Dreisbach zu pfänden wegen einer gegen deren Herren, die Grafen Alwig und Karl Ludwig von Sulz, erhobenen Forderung auf 50.000 Thaler, die diese aus dem Nachlaß entfremdet hatten. Die Rechtsgrundlage, die durch die zuständige Gerichte der deutschen Ballei und in Nancy ergangenen Beschlüsse, die Verkündigungstermine in den Pfarrkirchen zu Wallerfangen, Tünsdorf und St. Gangolf sowie die durch die zuständigen Sergeanten Dietrich Witlich und Hans Sontag gegenüber Wilhelm Wal, Amtmann der Grafen von Sulz, zugestellten Aufforderungen werden ausführlich aufgezählt. Wegen diverser Verhinderungen hat der Aussteller erst jetzt die Versteigerung (adjudication) der genannten Güter zugunsten der Gräfin Agnes durchführen können. Das höchste Gebot von 32.000 Thalern hat Heinrich Bourmann von Kessel, Rat des Erzbischofs Lothar von Trier, in dessen Namen und zugunsten eines der in Trier bzw. Koblenz ansässigen Neffen Johann Reinhard, Wilhelm, Karl, Emmerich und Lothar von Metternich abgegeben; die Wahl der Person steht im Belieben des Erzbischofs. Weitere durch Johann Wolf Schenk von Schmidtburg und Johann Wolf von Metternich bzw. durch Adam Müller, Amtmann des Baron von Hohensax, abgegebenen Gebote lagen darunter. Mit der Mitteilung dieses Ergebnisses an die Grafen von Sulz erhält das Verfahren Fortgang. Siegel (cachet) des Ausstellers.

A Baldrevange le dixiesme Apvril 1619

 

Ausf.: Prag Nr. 1279, französisch. Siegel ab, Pressel hängt an. Unter dem Text: Frau. Le Poie. Perre Hoss Greffier des Assises du Bailliage d’Allemagne.

Laut einem auf den Text folgenden Vermerk setzte Le Poie am 2. Juli (le deuxiesme de Juillet) in Nancy den Erzbischof in den Besitz der genannten Güter und wies den deutschen Bailli an, das Verfahren weiter durchzuführen. Auf der Rückseite Quittung über Verfahrenskosten vom 4. und 5. Juli

[Mötsch, Johannes: Regesten der Urkunden im Archiv der Fürsten von Metternich im Staatlichen Zentralarchiv zu Prag. Teil 2. Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz, Koblenz 2001. Nr. 1431]

 


 

1619

LA SBR, Notariat Wallerfangen (Collmann), Nr. 20
Johann von Linden verkauft am 17.05.1619 in Mörchingen als Sekretär für die Herrschaft Freistroff den Mörchinger Anteil des Dorfes an den Amtmann auf Siersberg, Lautwein von Bockenheim.

 


 

1623-1626

Rechtsstreit um das Spurckengut zu Merchingen 1623-26

Zu einem umfangreichen Rechsstreit vor den in diesen Quellen namentlich nicht genannten Hochgerichtsherren des Hochgerichts Merchingen kam es gegen Ende 1623. [AD Nancy B 940 Nr. 15]

Gestritten wurde um das sogenannte Spurckengut. Bei diesem Gut handelt es sich um zahlreiche Ländereien, bestehend aus Wiesen, Feldern und Wäldern, die auf Merchinger Bann lagen und die als Erbgut von jeher vom Vater auf seine Kinder vererbt wurden und somit über Generationen eine wichtige Versorgungsgrundlage für zahlreiche Familien bildeten.

In dem Streit tritt Matheiß Spurcken von Merzig als Kläger auf gegen seinen Schwager Johann Haupert (auch Hauperts bzw. Hauprichts Hansen genannt), Witwer von Sinna (=Susanna) Spurck. Er wirft ihm vor, in der Nutzung des Spurckengutes zu Merchingen behindert zu werden, was ihm als Erbe zustehe: „... sein zu recht angebührend Antheil rechtlich succediert undt ererbt, weiß aber nicht auß waß motiven Beclagter Ihnen clagern wider recht undt alle billigkeit vor dieser succession ausschließen thut“.

[...]

Schließlich kommt es am 16. Januar 1626 in Merzig zur Verkündung des Urteils „nach ubersehung gantzen solchen proceßes.“ Die Klage wird abgewiesen, über die Kosten des Verfahrens wird zur Zeit noch nicht befunden.


 

1627

Metternich     Nancy, 22. Februar 1627

Lehensurkunde des Karl, Herzog von Lothringens und Markgrafen, Herzogs von Kalabrien, Bar und Geldern, Markgrafen von Pont-à-Mousson und Nomeny, Grafen von Provence, Vaudémont, Blâmont und Zutphen, für Karl von Metternich, Archidiakon zu Trier, und Emmerich von Metternich, Obristleutnant, auch im Namen ihrer Brüder Johann Reinhard, Wilhelm und Lothar. Lehnsobjekte: die Dörfer Besseringen und Merchingen, Lehen vom Herzogtum Lothringen. Mit Vollmacht vom 23. Dezember 1626 hat Jean Haraudel das Lehen empfangen. Die Belehnung hat der Herr [Antoine] du Châtelet, Marschall von Lothringen, vorgenommen. Aufgezählte, zuständige Beamte werden aufgefordert, die Lehnsleute in ihren Rechten zu schützen. Siegel des Ausstellers.

Donnees en nostre ville de Nancy le vingt deuxiesme Febvrier 1627.

 

Ausf.: Prag Nr. 1333, französisch. Siegel ab, ein Einschnitt am Umbug. Auf dem Umbug: par son Altesse les sieurs du Chastelet, Marechal de Lorraine, et Baillini, Maistre aux requestes ordinaire en Chastel presentz. J. Lyme. Fonczel.

[Mötsch, Johannes: Regesten der Urkunden im Archiv der Fürsten von Metternich im Staatlichen Zentralarchiv zu Prag. Teil 2. Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz, Koblenz 2001. Nr. 1485]

 


 

1627

AD Nancy B 102 f4 und B 100 f 16 f 21

6. März 1627: Nicolaus von Brenstorff und Erica von Mersfeld haben ein Lehen in Hemmersdorf, Merchingen, Bietzen, Harlingen und in der Merchinger Mühle.

In diesem Schreiben geht es darum, die Lehen der beiden in verschiedenen Orten zu bestätigen.  („.... de tout ce qu’ils possèdent au dit lieu mouvant du Bailliage d’allemagne“) über alles, was sie in der Bailliage d’Allemagne besitzen]

·      Im Text sind als Personen weiter erwähnt Demoiselle Anne de Brenstorff, Mathias d’Altkirchen.

·      Neben dem Besitz im Hemmerdorf haben sie Rechte („bien droits“) in Merchingen, Bietzen, Harlingen, Menningen, Mühle von Merchingen und Fremerdorf, „consistant en maons [=maisons], Granges, terres arrables et non arrables, dïsmes, ..........., jardins“ [bestehend in Häusern, Scheunen, bebaubarem und nicht bebaubarem Land, Steuern,....., Gärten]
d.h. die Rechte bezogen sich nicht auf das ganze Dorf, sondern nur auf einzelne Häuser mit dem dazugehörigen Grundbesitz. (In anderen Dörfern nannte man so etwas eine Vogtei)

·      Es handelt sich um ein lothringisches Lehen.


 

1628

AD Nancy B 103 f42

Bestätigung eines Lehens für Maria Huart („... de son nom que de ses enfants“), Witwe des Laudwein von Bockenheim vom 19. Februar 1628, und zwar: „la moitié du village de Merchingen et son droits de haute moyenne et bas, (accompagnés?) par les dismes son mari [...] de Felsberg et de Warsberg“ [die Hälfte des Dorfes Merchingen  ... inbegriffen die Renten ihres Mannes]

Maria Huart hatte also als Erbin ihres Ehemannes und im Namen ihrer Kinder die Rechte ihres verstorbenen Mannes in Merchingen bestätigt bekommen.  Laudwein von Bockenheim bezog in Merchingen verschiedene Zinsen, Renten und Grundzinsen.

1. Im Jahre 1620 war ihm der Meier 9 „bichets“ Getreide schuldig.

2. Im Jahre 1623 noch dazu 2 Quarten Rauchhafer.

3. Im Jahr 1626 insgesamt an Zinsen und Renten 5 Frs. 3 gros

4. Im Oktober 1626 noch einmal 6 Frs. Rente

[Quelle: Guido Müller: Zur Geschichte der Familie (von) Bockenheim(er). in Unsere Heimat, Heft 3, 1996, S. 128]

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1634/35

AD Nancy BJ Liasse 4389         Jahresrechnungen Amt Siersberg 1634/35  

Item des Jahrs 1634 die renthen zu Merchingen und Buetzen durch […] naher (nach) Meintzberg fahren tuhen und geben von jedem wagen fünff franken sechs blanken, thuet alhier zusammen gerechnet

22 fr. (also vier Wagen von Merchingen nach Meinsberg)

Item dem amptmanns Boten Wilhelm Beier nach Merchingen und Besseringen verpflichtet den meiern daselbsten zu .... die renthen fertig zu halten geben zu zehngeld

1 fr

Item gl. boten als er zu Besseringen und Merchingen gangen fuerlauth zu bestellen der fruchten nach Meintzberg zu führen und .... dagh zubracht, zu zehngeld geben

3 fr.

Einnahmen haber (= Hafer) zu Merchingen und zu Besseringen 1634

Item ist jahrlichs zu Merchingen und Bietzen fällig ahn schaffthabern so der Meier daselbsten zu erheben und zu liebern schuldigh acht mltr sechs sester monlair oder Mertzicher massen, reduciert auff meintzburgh massen tuht das mlr sechs sester zweien vierling allhier an Habern Meintzberger massen

14 Malter

Item zu Merchingen fällig ahn Eyern

300

Einnahmegeld von verfallenen rechts(boußen) zu Merchingen 1634

Derweil keine boußen zu merchingen

0

Einnahme an Weitzen zu Merchingen 1634

item felt jahrlichs ahn schafftweitzen zu Merchingen so der Meier daselbsten auff moclair zu liebern schuldig zehn mltr zwey Faß monkler oder mertzigher maßen und thut das mltr Meintzburger maßen allein sechs sester drey vierling also hir meintzburg maßen

8 Malter 5 (Sester)

Einnahme ahn habern zu merchingen und bessringen 1634

Item ist jahrlichs zue Merchingen und Buetzen felligs ahn schaffthabern so der Meier zu Merchingen inzuheben und zu libern schuldig achtzehn mltr. sechs sester mokler oder mertziger Maaß, thut das mltr sechs sester zwey vierling alhier ahn habern Mentzberg maß

14 Malter 3 Sester 3 ½ (Vierling)

Item gebührt den unterthanen zu Merchingen wen sie ihr Renthen liebern zwey franken und ein halben dem meier undt boten vor ihre kosten achtzehn blanken und den Unterthanen zu buetzen 18 bl thut hier

5 franken 6 blanken

Item ist der Meier zu Merchingen benebent 5 fr 4 bl so ihm ahn dem schafftgeld abgehen noch zu liebern schuldig 5 fr 3 bl weill nichts geliefert (geliebert) also sie ..m.. aufgeben gesetzen ahn geld

9 fr 3 bl

1635 Einnahme an Geld zu Merchingen zu der Herrschaft Monclair gehörig

jährlich an Schafftgeld

14 franken 7 blanken

Einnahmegeld von verfallenen Rechtsbußen zu Merchingen des Jahrs 1635

Item derweil dies Jahr 1635 kein Rechtsboussen durch den Meier zu Merchingen inbracht worden wirt alhir gesetz

0

Einnahme an Weizen zu Merchingen 1635

Item fehltt (= fällig) jahrlichs ahn schafft Weitzen zu Merchingen so da von daselbsten auff munclair zu liebern, schuldig zehn mlt (Malter) zwey Faß munckler oder Mertziger Massen undt thut auff Meintzberg massen das malter sechs sester drey Vierling also hie meintzberg massen

7 Malter auß denen 7 Malter von denen 12 morgen Cartheuser guth zu Merchingen#
#
welches vermög (voriger) Rechnung 9 Jahr lang indes 1 Malter verliehen, und woher dieß der 2.te zins     

7 Malter

Einnahmen Weitzen von den gütern, renten und gefellen

Item 2 mltr auß 1 mltr von den 12 morgen Cartheißer gutt zu Merchingen alhier; und ist dieß der dritte Zins, ist 9 Jahr lang beliehen

2 Malter.


 

1643

Mörchingen ist unbewohnt. (Ehl S. 39) 


 

1647, 1649, 1664

Rechnungen Siersberg (LA Saarbrücken, 14/223)


 

1649

Was Morchingen, Nittel, Besseringen, Dreisbach, Siersdorf, Beuren, Itzbach und Hemmersdorf anlangen tut, hat niemand den Impost, so wegen großer Armut unter den Menschen, steigern wollen (Die Steuererhebung wurde zu damaliger Zeit versteigert) Jacob S. 86  (siehe vor)


 

1657

Visitation des Landkapitels Merzig.
Mörchingen, Annexe der Propstei. Ein Prämonstratenser aus Merzig versieht Gottesdienst und Seelsorge. Alle Einwohner haben Merchingen verlassen, um der französischen Kriegskontribution zu entgehen. (Ehl S. 40) 


 

1663

Liste der Haushaltungen: Merchingen hat 0 Einwohner (ebd.) 


 

1667

Zwei Heimkehrer beginnen mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser. (Ehl S. 121 Anm.)
Akt und eingenomene Visst deß Entenveldß uf die Teufelßgracht streckend, so dem Gotteshauß Metloch zinßbar und zugehörig (Ehl S. 45) 
Specificatio der Ländereien auf Mörchinger und Mertziger bahnn, 26.08.1667 (SA Trier 1672/349 8° fol. 90r-91r, LHA Koblenz 143/494)

Verzeichnis derjenigen Ländereien uff Merchinger Bann, und Merziger anstoßenden Gewanndt so dem Gotteshaus Mettlach St. Laudwichs Zehent zu geben schuldig, so in Beisein des erwürdigen Herrn Johann Breidt, wie dann Herrn Steffen Mertz zur Zeit Mettlacher Meyer, Mattheiß Kewerkopf und Theobalden Schiltz beide Scheffen: durch Jacoben Eyffler Hochgerichtsmeyer zu gemeltem Merchingen, und Nikolaus Bastgen, Scheffen daselbst, vermög Aydt Pflichten und tragend Wissenschaft gewiesen von Fuhren zu Fuhren begangen, folgens vermögh requisition durch mich unterschriebenen Notarium ad notam zeugen wie folgt geschehen den 26. August 1667

Item bei Herrenwies oberhalb der wingerten Ungefähr zwehe Morgen Landt, unten zu dran Michel Mautes, oben dran der Bergh mit einem End von gemelter Herrwiesen ahn bis auf die langh Anwald streckend allhier                                                                            2 Morgen

Item noch auf Merziger Bann in den Connen Morgen, auch ungefähr zwehen Morgen Land, unten von der hecken an bis wider Kloster Marigen Feld, mit dem untersten End auff Mautes Leuth und mit dem Obersten End auff Adams Johannen Kurtz Streckend, allhier                                                   2 Morgen

Item in Mettlacher Acht genannt ein Anwalt Vor Zelborn Floss an bis auf die Schlimm Anwalds streckend, uff der Untersten Fuhren und zwischen Michels Leuth, Ein Markstein stehend, fällt in die Breit Von gmlt. Stein richt uff neunzehn Ruden (Ruten) Unten neun Schu, jede Rudth ad zwölf Schu. In welchem Stück obersten fuhren ein halben Morgen Land, so Michelln Mautes zugehörig In gleich Michel mit einem anderen Stück Oben zu dran gelegen allhier

Item nächst vorgemelten Achten an die Ganze Schlimm Anwalds, mit dem Obersten end und bis an Merchinger  Bann Uff den Anwender streckend, von Der Hecken an in die Breit herauf Bis wider Mautes Leuth zu dran Gelegen, gleich der obersten Fuhren vor Gemlt. Achten in erstreckend ungefähr               5 Morgen

Item zu Merchingen hinter der Zehnscheuer ein Garten, so  Nicolaus Bastgen und Nicolaus Butzen Wittib zu gehörig Welcher sich des Jahres mit einem Sohn verziehet. Item uff Merchinger Bann ein Anwald Unten dran Rech von der Bach an bis oben den gemlt. Rech heinaus so weit Gleich wie die Wies gehet worauf Gemelte Anwalds streckend: bekennen Sämtliche Untertanen zu Merchingen Dass solche Anwald Laudweins Zehent Gibt und inkorporiert seye, wie angesehen  Dessen und an Nachteil bekennen Theobald Schiltz und Michel Linden, das weiland Peter Emmerich welcher zu Merchingen Verheirat gewesen, bei seinen Lebtagen Vor ungefähr sechzehn Jahren in Einhebung Des großen Zehent uff Merziger Bann Zu ihnen beiden referiert und gesacht habe Dass obgemelter kurtze Anwald von Dem Wilhelms Rech an bis wider den Berg ganz und zu mahlen Laudweins Zehent gebe, steht also uff frauen  

Und bester Erkundigung                                             Mathias Adam, Notarius


 

1681

LHA Koblenz Best. 143  Nr. 494

Auszug  von der Auflistung des Abtes Prior Und Geistlichen der Abtei Mettlach, erstellt vom Schreiber der Königlichen Kammer in Metz am 23. Juni 1681  
Wir haben gewisse Güter in Merzig Genannt Casteray Güter (Küsterei-Güter ?), weswegen wir gewisse Rechte haben mit der Bestellung eines Meyers und vier Schöffen, zu wissen zwei in Merzig und zwei in Rimlingen, welche auf den besagten Gütern wohnen und uns im  Todesfall das Besthaupt schulden.
Wir haben zu Merzig andere Güter, genannt Dillinger Güter, die uns pro Jahr  6 Malter einbringen, von denen wir 2 Malter  an das Hospital von Merzig abgeben müssen.   Zusätzlich haben wir in Merchingen bei Merzig 2 Malter Weizen an jährlichem Zins, den die Merchinger Einwohner nach Merzig liefern müssen.    
Zusätzlich haben wir in besagtem Ort den Zehnten Auf gewisse Erbgüter, die nur alle drei Jahre bebaut werden, und die beim letzten Mal einen Malter Hafer wie auch 3 Malter Zins zur Hälfte Weizen zur Hälfte Hafer einbrachten von Wolkessen.    
[...]
Der Auszug entspricht dem Original, vor mit Notar zu Merzig; verhandelt (entzogen) zu Mettlach am 20. September 1681   Mathias Adami, Notar  


 

1684

Spezifikation der Metlocher Vogtei uf Mertziger Bann. So aber Morginger Gut, in Gegenwart des Ehrwürdigen Herrn Antonius Alf, Kelner des Gotteshauß Metloch, Meyer, Scheffen und sambliche Erben begangen und gemessen worden, maßen alß wie folget, geschehen den 30. Mai 1684. Welche nachfolgende Ländereien sich deß Jahrs mit zwei Malter Weizen und 4 Kapaunen verzinsen. Es werden 7 Huben aufgezählt und die Merchinger Erben genannt. 

  1. Item eine Metlocher Acht uf der understen Mertziger Gewann von der Hecke herauf bis wider Nikolaß Bastian, breit 2: Ruten, die Rute ad 16 Schue, mit dem obersten End zum Dorf uf Morginger Bann, mit dem untersten End wider das Birrbäumgen strekkend. (Das Birrbäumgen, 1676 "Birrbaum ahn dem Berg" genannt, und die Begrenzung durch die Äcker des Niklaus Bastian kennzeichnen die Lage diesesDistrikts innerhalb der Flur (16) 
  2. Item eine Ahnwald (Anwand) oder Hubf unden ahn negst vorgemelten Achten, unden von dem Marckstein ahn heruf bis wider Michell Mauthes, so gemessen breit 14 Ruten und lang 33 Ruten, weiche Haubf ästimirt ad 3 Morgen. 
  3. Item eine Hubge uf den Mertziger Weg, von dem herauf biß wider die Winckelß Erben, welche breit sieben Ruten, lang 57 (?) Ruten, mit dem obersten End auf die Kürtze, mit den understen End auf das Wingertsfeld streckend. (Die Angabe ,,auf die Kürtze" kat.,,in der Kerz", mundartl.,,in der Kirz" lassen eine eindeutige Bestimmung der Lage in Flur 16 zu) 
  4. Item eine Hubf bei Herrenwieße, streckend auf die Winckelß Erben. 
  5. Item eine Hubf auf Willrückecher (Wilsrech bzw.Wilsreth?). Hagen ahn herauf biß gegent die wießen Hagen, so breit 14 Ruten, mit einem End auf die Ahnwald bei dem Brunnen streckend. 
  6. Item eine Haubf bei den Nieder Bäumen jenseits der Brücke in den Weyden Treuschen, daß Metlocher Land genannt. 
  7. Eine Hubf, daß Entenfeld genannt, mit einem End auf die Deifelßgrodt streckend. (In Flur 16) Namen von Grundstücksinhabern: ,,Johann Geyer, Schue Entgen, Nicolaß Diellschneider, Hoprich Diellschneider, Michel Mautheß, Nicolaß Bastgen, Nicolaß Botz, Nicolaß tudwig, Diderich Hartfueß, Mattheis Fehr. 

Unterschriften: Matthias Kewerkopf - Michel-..Mauthes Handtzeichen - Nicolaß Botz.. Handtzeichen - Peter Claß.. Handtzeichen - Diederich Hartfuß.. Handtzeichen - Theobaldts Schildts..Handtzeichen - Nicolaß Bastgen.. Handtzeichen -Johannes Geyer. Handtzeichen - Nicolaß Ludwighß Handtzeichen - Nikolaß Dielschneider..Handzeichen - Johannes Kleber Vogtscheffe und g(r)efier. (Ehl S. 47 ff.) 


 

1700

AD Nancy B 11718 f181 (Mikrofilm 2 MI 677)

Rundfrage an die Gemeinden betreffend Gebräuche usw.
Anlaß: Verordnung des Königs vom 10. Januar 1700 und des Rates vom 22. September 1700
hier: Merchingen, Prévoté (Amt) Siersberg, Baillage d’Allemagne

Die Einwohner besitzen einen Gemeindewald, gelegen auf einer Anhöhe, genannt Merchinger Wald. Dieser Wald ist seit undenklichen Zeiten in Gemeindeeigentum, kein Zins steht darauf. Der Wald wird gemeinschaftlich genutzt. Wenn die Gemeinde einige Bäume verkauft, so zieht der Hochgerichtsherr daraus den 3. Pfennig.

Entlang des besagten Waldes gibt es noch einen [jene] Wald, von dem die Gemeinde nur die Hälfte bezieht, die andere Hälfte steht der Kirche von Merchingen zu. [ Le dit bois à sa saison qu’il le cou(p)es et .. ..... du seigle - unklar][nächster Satz ebenso- Holzarten?]

Die besagten Wälder sind ungefähr 50 Morgen (arpent) groß. Hierbei ist zu wissen, daß ein arpent in der Länge 32 Ruten (vergers) mißt, die Rute zu 16 Fuß, der Fuß zu 12 pouces (Zoll, Daumen, Zeh) gerechnet.

Zudem gehört der Kirche ein Morgen Land, der unten zu an eine Wiese - genannt Firstgeswiese- angrenzt, weiterhin ein Morgen  nahe des Dorfes nahe eines Baches. Der Kirche gehört noch ein kleiner Garten, gelegen unterhalb der Kirche hinter dem „Cens“ der Herren von Warsberg entlang der Straße. [Zins -vermutlich ein Landstück, von dem den Herren von Warsberg Abgaben (Zins) zu entrichten sind]

Von dem Garten [et terre] zieht die Kirche keinen [roncneu?]. Aber der Pfarrer profitiert davon. Die besagte Kirche ist keine eigene Pfarrkirche, der Pfarrer wohnt in Merzig und hält den Gottesdienst[f(s)eraises] nur alle 14 Tage. Zu vergangenen Zeiten war der Pfarrer verpflichtet jeden Sonntag einen Gottesdienst zu halten, an einem Sonntag eine Messe, an dem anderen eine Andacht [prédication = Predigt]

Die besagte Kirche hat keine anderen [Einnahmen] als den [tresan] der Hälfte des [jene] Holzes ........................

Der Akt ist unterzeichnet von

Theobald Beiriger, Schöffe
Nikolaus Ludwig, Hochgerichtsschöffe des Dorfes
Jacob Collet, Hochgerichtsscheffe des Dorfes


 

1701

LHA Koblenz Best. 143  Nr. 494
Montag, 12. Dezember 1701

Die «plaids annaux» (Jahrgedinge) wurden zu Merchingen gehalten durch Herr Mathias Reinhard, Offizier  im Namen des Herrn von Meinsberg, zur Hälfte Hoch-, Mittel- und Niedergerichtsherr zu Merchingen, der sehr ehrwürdige Herr Ferdinand de Koeler, Abt des Klosters Mettlach für ein Viertel der besagten Herrschaft Merchingen, Herr Mr. Philippe Francois Furstenhausen, Offizier des Herrn Philippe Francois de Haen Ritter, Herr zu Bourgesch, welche erklärten, dass sie eine Hälfte der Herrschaft Merchingen innehätten, in Gegenwart von  Reinhard Bastgen, Meyer des Herrn von Meinsberg und  von Humbert Dillschneider, Meyer des Herrn von Haen, und den Schöffen Michel Mauttes und Jean Barthel wohnhaft zu Merzig, Thomas Ollwet, Einwohner zu Bietzen, Nikolaus Ludwigh und Nicolas Dillschneider wh. zu Merchingen, und allen anderen «Porteriens »  (Stockinhaber) und Einwohner zu Merchingen.

Besagter Prälat legt ein Register vor dazu, um zur oben besagter Teilung zu schreiten, begab sich der ehrwürdige Abt an diesem Tag in die besagten Orte, begleitet von Meier und Schöffen, welche die besagten Einwohner aufgefordert haben zu erscheinen, welche geantwortet haben, heute keine Zeit zu haben.  

Der Abt verlangt deshalb eine Erstattung aller Unkosten in Gegenwart  von Jean Carle, Schöffe zu Merzig usw. (siehe Unterschriften im Original)

[Anm.: unklarer und sehr schwer verständlicher Akt]

Über die «plaids annaux», das sich unter anderen befindet auf der Rückseite als authentische Kopie eines Revers vom 13. März 1498, unterschrieben von den Notaren Sauerbron und Lagranges (von Wallerfangen)

Darin ausgesagt ist, dass der Prälat einen ¼ Teil der Herrschaft Merchingen besitzt, bestehend in 4 Maltern Hafer, 4 Hühnern, 4 Dutzend Eier und 4 Denier mit den anderen Rechten. Der Prälat legt auch ein Schriftstück vor,  das Auskunft über die Rechte und Renten der Abtei Mettlach, bestehend in «veau» (= Leder), im Volksmund Sellbouch genannt, geschrieben im Jahre 1498 in gothischer Schrift, auf Seite 52 Rückseite Art. 1. wonach die Abtei ein Viertel der besagter Herrschaft hat mit allen Rechten, nichts ausgeschlossen, das ganze ohne Vorbehalt der anderen Renten und Einkünfte, die die Einwohner von Merchingen verpflichtet sind nach Merzig zu liefern an anderen Titeln und Forderungen, die die Abtei haben kann.

Daraufhin wurden oben genannte Meyer und Scheffen verpflichet, ob sie nicht wissen, wer Hoch-, Mittel- und Niedergerichtsherr in Merchingen sei, worauf diese nach Prüfung und gründlicher Überlegung antworteten, dass der Herr von Meinsberg in Rechten der Herrn von Montclair zur Hälfte und zur anderen Hälfte die Herren von Felsberg und Freisdorf entsprechend dem Weistum vom 16.09.1587   (nach Tabellion Thilmann Offre) Gerichtsherren zu Merchingen seien.

Welche Hälfte der genannte Herr von Haen seit 9 Jahren ausübt und genießt und die Renten einzieht. Ebenso bevor besagter Herr de Haen sie genossen hat, hat der Herr de Haen, wohnhaft in Metz, irgendwo die besagte Hälfte innegehabt und daraus zum Teil die Renten ungefähr 20 Jahre lang gezogen, allerdings nicht wissend aufgrund welcher Titel. Sie sagen, dass sie auch nicht wissen, ob der Herr Prälat den ¼ Teil in dieser Herrschaft hat oder nicht, ebenso können sie nicht sagen, seit wann dies so ist, was in vorgelegten Titeln (von 1498) vom Herrn Prälaten gesagt wurde. Sie könne den geforderten ¼ Teil weder bestätigen noch widersprechen. Ebenso kann der Prälat , wenn es ihm beliebt, sich schadlos halten gegen den einen oder den anderen der besagten Hochgerichtsherren. Sie sagen weiterhin aus, dass sie verpflichtet sind, jährlich dem besagten Prälaten jährlich zu zahlen an herrschaftlicher Rente 4 Kappaunen und 2 Malter Weizen.

Sie wissen nicht, ob sie diese Abgaben liefern sollen wegen des geforderten vierten Teils des Prälaten oder nicht.

Unterschrieben an besagtem Tag


 

17. Jh. 

Karte,,Ducatum lotharingiae" von Samson d'Abbeville: Murchingen. 


 

1708

Dorfbeschreibung (übertragen aus dem Französischen)

Merchingen vier Stunden von Saarlouis, eine Stunde von Merzig. Herr de Sarazin (Schloß Meinsberg) ist Hochgerichtherr, Herr Baron von Burg-Esch mittlerer und niedere Grundgerichtsherr. Der Herr von Warsberg Zehntherr zu 2/3, der Pfarrer zu 1/3. Der Bann ist ertragreich in Weizen und Metillon (Mischfrucht) und von einer großen Ausdehnung. Wiesen sind genügend da, besser geeignet für Schafe. Wald 300 Morgen. Eine Mühle. Haupterzeugnis für den Markt Rotvieh (Rinder). An Grundzins werden gegeben 23 Malter 5 Scheffel Weizen, 41 Malter, 3 Scheffel Hafer, 36 livres an Geld, 8 Kapaune, 344 Eier, 37 Hühner, an Suvention (Staatssteuer) 375 livres. 
Namen der Haushaltungen: 

  • Hubert Dillschneider, maire 
  • Michel Dilschneider, 
  • sein Knecht Guilaume Hoffmann, Ackerer und Pächter 
  • Nicolas Dilschneider, Ackerer 
  • Pierre Dilschneider, Ackerer 
  • Laurent Dilschneider, Ackerer 
  • Theobald Bayricher, Ackerer 
  • Jean Hesse, Taglöhner 
  • Mattis Ludwig, Ackerer 
  • Jacob Collet, Maurer 
  • Sophie, Witwe, Ackerer, wohnt im eigenen Haus 
  • Theobald Barz, ihr Sohn, als Knecht 
  • Clause Schmit, als Eidam und Knecht 
  • Valberine, Witwe, Ackerin 
  • Jacob Dilschneider, als Knecht 
  • Jean Weiter Fuhrmann 
  • Laurent Schoncker, Taglöhner, 
  • Jean Nicolas Fac, Ackerer 
  • Jean Seyber, Ackerer 
  • Nicolas Seybert, sein Sohn als Knecht 
  • Jean Ludwig, Ackerer 
  • Charles, gardien (Feldhüter), steuerfrei. 

Insgesamt 103 Seelen. 

Viehbestand: 

  • 52 Pferde, 
  • 7 Ochsen, 
  • 57 Kühe, 
  • 23 Schafe, 
  • 71 Schweine. (Ehl S. 40) 

 

1711

Mühlenbau zu Merchingen (1711) 
[AD Metz J 6586    Terrier et arpentage du ban de Merchingen ]

Philipp Franz Baron de Haen, Herr zu Bourgesch, Hoch-, Mittel- und Grundgerichtsherr zur Hälfte von Merchingen bei Merzig sowie Sieur Sarazin, Inhaber der anderen Hälfte, wollen dem ehrenwerten Philipp Uder, momentan wohnhaft auf der Mühle der Dames de Luttre (= Abtei Fraulautern), gestatten, eine Bannmühle in Merchingen zu erbauen, welche er besitzen und nutzen solle für sich und im Namen seiner Kinder und Erben.

Die beiden Herren haben vor langem beschlossen, in Merchingen eine Bannmühle bauen zu lassen, in der alle Einwohner von Merchingen ihr Mehl mahlen müssen «doivent estre sujet», wie es den beiden Hochgerichtsherren zusteht.  Aber da es bis heute aufgeschoben wurde wegen der beabsichigen Bannteilung («L’on a été resons de faire partage et remembrement gnal (general) du Ban de Merchingen») und weil ein geeigneter Platz für die Mühle festgelegt werden sollte, erhielt Mr. de Sarazin  vom Herzog von Lothringen jetzt die Bannvermessung für alle Dörfer. «le Sieur de Sarazin at obtenu de Son Altesse Royale actuellement L’Arpentage pour tous les villages»)

Da nun Philippe (Uder) mit dem Bau beginnen will und nicht warten will, bis die Bannvermessung vorbei ist,  und da er alle Plätze gesichtet hat, die zum Bau der Mühle mit geringen Kosten geeignet sind, umsomehr, daß es der gleiche Platz ist, wo schon früher eine Mühle (Nichtbannmühle - «moulin  non bannal») stand - diese besagte Mühle mit dem noch stehenden Mauerwerk, wo das Haus stand, mit Gärten und zugehörigem Hof, gehört dem Herrn  Philipp Franz Baron de Burgesch zur Hälfte erblich gegen die Erben von Steusse zu Trier, den die andere Hälfte gehört - welchen Platz Philipp Uder mit den Fachleuten besichigt hat und ihn für den Bau der Bannmühle als geeignet empfunden haben.

Folglich haben wir die Absicht den besagten Platz mit Zubehör aufzuteilen mit den Erben von Steusse, um dem besagten Müller entgegenzukommen «afin que nous puissions la faire jouir au dit meunier», vorbehalten, daß wir sie abschätzten ließen, damit der Herr von Sarazin davon die Hälfte unseres Anteils zahlen kann, oder daß es so sei, daß er scih mit den besagten Erben von Steuse für deren Anteil vergleichen kann zum Nutzen der Mühle und zu ihrer Unterhaltung.

Philipp Uder wird verpflichtet zu zahlen und zu liefern jedes und alle Jahre an uns Herren  anstatt von jährlichen Renten die Summe von 20 ecus  monnaies de Lorraine (= Reichstaler lothringischer Währung) und außerdem ein fettes Schwein, das wiegen soll nach Schlachtung mindestens 120 [Einheit  ]nach Merziger (Metzger)maß. Das ganze ist jedes Jahr zu liefern über gleiche Distanz nach Meinsberg und Burgesch. (die gleich weit entfernt liegen)

Philipp Uder erhält die Genehmigung, das nötige Bauholz (Bäume) für den Bau der Mühle in den Gemeindewäldern von Merchingen zu schlagen, die entsprechend gekennzeichnet werden. Weiterhin gestattet der Herr von Burgesch («laisseur») für sich und im Namen des Herrn de Sarazin dem Müller, nach der Bannvermessung, in jedem Canton 2 journaux Ackerland. Damit der Müller anfangs nicht zu sehr belastet sein soll, braucht er die Abgaben an die Herrschaft noch nicht in diesem Jahr, sondern ein Jahr später 8 Tage vor oder nach St. Martinstag zu liefern. Der Müller darf den Bau der Mühle ungehindert beginnen.

geschehen im Schloß zu Bourgesch, am 25. April 1711

(Übersetzung  vom Deutschen ins Französische durch Notar Fleck)


 

1720

Auszug aus dem Merchinger Bannbuch - Proces verbal de l’arpentage de Merquin de 1720
[AD Metz J 6586    Terrier et arpentage du ban de Merchingen ]

Heute am 11. Mai 1720 erschienen im Hause von Hubert Dillschneider, einem der Meier von Merchingen, Jean François Socquette, Herr von Remelfing, Doyen des Conseilliers de S.A.R. au Baillage d’Allemagne, commissaire à l’arpentage general du ban de Merching, die Meier, Einwohner, Gemeinde und «porteriens» des besagten Ortes, welche uns höflichst vorstellten, daß sie übereinstimmen und zur Bannteilung ihres Bannes schreiten wollen, unter der Bedingung, daß er in 14 Stöcke verteilt wird, aus denen der ganze Bann besteht. (mit Ausnahme der Ländereien, die seiner S.A.E (Bischof) von Trier zustehen und den Gütern, die der Kirche zustehen «bouvereau»), laut Erklärung und Wiederholung vom 6. März 1719, enthalten in ihrem Bannbuch. Alle Ländereien und Wiesen werden verteilt, wobei wie bisher den Herrschaften alle anfallenden Renten für den ganzen Bann zu entrichten sind. Die Messieurs De Barbarat und De Haen, ihre Herren, behaupten, daß «il leurs doit estre aloué plusieurs (s/e)tocqs vacans et des heritiers a qu’il n’en doit pas estre aloué au dit seigneur attendu que toutes les terres et preys du ban appartiennent aux dits 14 stocks a la reserve des autres terres cy dessus menti.... ....) Der Merchinger Bann ist in 14 Stöcke geteilt. Aber es gibt noch vakante Ländereien, dh. die Besitzverhältnisse sind ungeklärt. Um Streitereien und Prozesse zu verhindern, stimmen alle überein, von diesen Ländereien einen 15. Stock zu schaffen, dessen Ländereien, Wiesen und Erbländereien («heritages») der den beiden Herren gleichermaßen wie einem jeden gehören sollen.

Unterschrift: alle Unterschriften der Merchinger Stockinhaber

Erschienen auch die Herren Louis de Barbarat und Philippe François Baron de Haen, Herren von Merchingen, vertreten durch Monsieur Riche, ihren Advokat, welche erklärten, daß die 14 Stöcke des gesamten Banns an die Stockinhaber von Merchingen verteilt werden und daß an die Herren verteilt werden (=die vakanten Ländereien), nämlich:

  • Meier Johann [-Stock]            5/6
  • ½ des Stockes von Mart
  • der Stock von Briquen
  • der Stock von Hubert Gelmen
  • der Stock von Margeretha à Michel Mathias femme à Mathias Jonkee
  • ¾ vom Stock des Gren Ennitienne
  • der Stock von Hassenclos, konfisziert beim «contenu de recors de justice» (Gerichtsverfahren, Bannbegehung?) vom 18. September 1587, anstatt eine halben Viertels
  • der Stock von douze douzieme (12/12) (??),  
    von welchen Gütern sich keine Erbe noch Vertreter findet, das ganze begründet (gerechtfertigt) durch die (Bannbegehung) von 1587 und adurch das Gerichtsbuch («livre de justice») von 1528, für welchen Stock kein Erbe oder Inhaber sich findet.

Am gleichen Tag erschienen die beiden Meier Hubert und Lorenz Dillschneider, Einwohner und Stockinhaber,

Herr de Haen und Herr Riche im Namen von M. de Barbarat,  welche erklärten, daß sie zur Vermeidung von Schwierigkeiten und Prozessen, die entstehen könntern, Vollmacht erteilen dem Kommissar (Socquette), um die Schwierigkeiten  zu beenden und zu regeln und zu beschließen über die Anzahl der vakanten Stöcke. Es wird versprochen, die Entscheidungen des Kommissars hinsichtlich der Verteilung unverzüglich zu respektieren.

Unterzeichnet und gehandzeichnet und erklärt den Einwohnern von Merchingen in deutscher Sprache durch M. Kleber, prevost von Merzig:

L. Baron de Haen, Riche, Lorenz Dillschneider, Hubert Dillschneider und alle Merchinger Stockinhaber

Es wird angeordnet, daß bei der Bannvermessung des Merchinger Bannes 16 Stöcke verteilt werden, bestehend aus Ackland, Wiesen und Erbgütern des besagten Bannes, mit Ausnahme der Gärten, die zu den Häusern gehören, und den Ländereien und Wiesen, die dem Pfarrer und der Abtei St. Mathias von Trier zustehen, also die zusammen im Falle des Hochbesitzes dem Bischof von Trier zustehen. («ensemble celles de son Altesse Electorale de Trèves # en cas de hautes possessions aprobo») [aprobo = à propos] Die 16 Stöcke werden im folgenden genannt:

Die Stöcke von

  • Nicolas Bastien
  • Michel Matthes
  • Adam Joachim
  • Remy Petter
  • Nicolaus Loudwig
  • Joachim Schmidt
  • Petter Laux
  • Schou Jacob
  • Olligrede
  • Diedrik Hartefouse
  • Müller Hensengen
  • Monsieur Louis de Barbarat und
  • Baron de Haen, als Hochgerichtsherren

Jedem ein Stock zustehend, insgesamt also 16 Stöcke. [Anm.: Stimmt nicht ganz; es sind keine 16 Stöcke, weil einige mehr als einen Stock zugeteilt bekamen.]

Ländereien, Wiesen und andere Wiesen wie Weideland werden ausgelost werden in gute, mittelmäßige und schlechte Flächen, das ganze zu gleicher Menge in jedem Stock. Daraus werden einige Cantone («faire des reserves») entnommen für den Dorfhirten («le patre communal»), desweiteren verbleiben die Ländereien und Wiesen, die seiner Altesse Electorale in Trier der Abtei St. Mathias in Trier und dem Pfarrer von Merchingen zustehen, in ihrem alten Besitzverhältnis, wo sie abgemessen werden. Darüber hinaus wird auch verlost, welche 16 Stöcke mit Renten belastet sein werden und die sie gegenwärtig zahlen, auf welche Renten Abzug gemacht werden wird proportional zur Größe der Felder und Wiesen und die verteilt werden an dieselben Herren, was zwei Stöcke ausmacht.

[Dies dürfte folgendes bedeuten:  Die beiden Stöcke der Herren werden von diesen nicht selbst bewirtschaftet, sondern sie werden - aufgeteilt, nicht an einem Stück - an andere Stockinhaber mit verlost, die dann dafür den Herren eine Rente (Abgabe) zahlen.]

Im folgenden ist noch erwähnt ein Vermesser namens Kipper, der die eigentliche Vermessung durchgeführt haben dürfte. An die Kommission «à nous Conseil» sind von den Merchingern Stockinhabern zu zahlen von 40 Francs an den Schreiber 2/3, an den Vermesser ebensoviel und 8 Francs 10 [gros] an den «portechaine» (nach Barois Währung), an Papier 4 [gros].

geschehen zu Merchingen, den 11. Mai 1720             Unterschr.: Socquette


 

1724

AD Metz 3 E 6283 vom 28.03.1724
Heute am 28. März 1724 erscheinen vor dem Tabellion zu Rehlingen persönlich die Meier und Einwohner der Gemeinde Merchingen, im Amt Siersberg gelegen:
Lorent DILLSCHNEIDER, George SEIBERT, Nicolas DILLSCHNEIDER, Nicolas SCHANEN, Jean Pierre BRETTNACHER, Christian LUDWIG, Theobald BEYERIG, Adam FRIESE, Bernhard KORNMEYER, Jean Bernard MILLER, Jean WEILLER, Pierre STADTE, Jean LUDWIG et Pierre REUTER  

Sie erklären für sich und die anderen nicht anwesenden Einwohner von Merchingen, daß der Merchinger Bann zu allen Zeiten in 14 Stöcke oder Pflüge geteilt war, wovon sie den jährlichen Zins an den König von Lothringen sowie an die zeitlichen Herren zahlten.

Vor ungefähr 4 Jahren ließ Herr Baron de Haen mit seinen Mitherren ein Bannvermessung und -teilung in Merchingen durchführen. Anstatt die 14 alten Stöcke beizubehalten, hat er den Bann in 16 Stöcke aufgeteilt, von denen er 14 den Comparenten [Merchinger Einwohnern] ließ, die so folglich verkleinert wurden. Die beiden anderen Stöcke, die 2 Pflüge ausmachen, wurden zurückbehalten. 

Dadurch sind die Merchinger Einwohner so außergewöhnlich belastet, daß sie [nicht widerstehen können] auf diese beiden Stöcke verzichten können. Da sie nicht in der Lage sind, einen Prozeß dagegen anzustrengen, haben sie in einer Gemeindeversammlung zu Merchingen beschlossen, sich an den König zu wenden mit der Bitte, eine Regelung zu finden, die nicht zu ihren und ihrer Vorfahren Lasten geht. Sie erhoffen sich, daß ihre alten Rechte (Freiheiten) wiederhergestellt werden und daß die bei der Bannteilung erfolgte Teilung in 16 Stöcke wieder auf 14 Stöcke reduziert wird, wovon sie dann den Zins (fälligen Abgaben) wie bisher entrichten werden.

Sie haben Monsieur Collin, Anwalt am Conseil d’Etat des Königs, damit beauftragt, ihre Interessen zu vertreten, der am 8. dieses Monats ein Dekret zur Weiterleitung an M. de Haen erhalten hatte.

Sie verpflichten sich, Herrn Collin alle Kosten für Zeitaufwand und Honorare zu bezahlen unter der Verobligation (Verpflichtung) all ihrer Güter.

Geschehen zu Rehlingen

Zeugen: Johann Stein, Wirt zu Rehlingen,     
Jacob Stedem, Müller auf der Mühle             gegenüber von Fremersdorf   

Da die Zeugen und die Comparenten nicht schreiben können, haben sie mit ihrem Handzeichen gezeichnet.

Anm.: 
Das Anliegen der Merchinger Einwohner dürfte mit hohen Kosten verbunden gewesen sein, hatte erfahrungsgemäß keinerlei Aussicht auf Erfolg.


 

1725

Die Merchinger, zur Pfarrei Merzig gehörig, weigern sich, weitere Beiträge zur Erhaltung des Merziger Kirchturms beizutragen. Die Schließung ihrer Kirche und Einstellung des Gottesdienstes zwingt sie zu einem Vergleich. Sie zahlen 85 Taler und die Kosten von 4 Taler. (Kell I S. 369) 


 

1730

Die große Rheinkarte des Henry Sengre verzeichnet Merchingen zweimal, einmal "Morchingen" einmal "Merking". Ein Herr Vilbois wird als Zehnterheber für die Herrschaft Burg-Esch benannt. Er bezieht von Merchingen als Zehnt 5 Malter Hafer und 52 Faß Weizen, Merziger Maß. (Ehl S. 30) 


 

1737

12. Januar 1737 (LA Saarbrücken, Notariat Rehlingen Nr. 9)
Nikolaus Dillschneider verkauft seine Güter in Merchingen, da er jetzt in Tenta in Hungarn 6 km von Temeswar entfernt wohnt.


 

1738

AD Nancy B 11 735 f 69 (Antworten auf den königlichen Erlaß  vom 3. Mai 1738, wonach alle Gemeinden ihre Einkünfte und ihre Schulden anzugeben hatten)

25. Juli 1738

Heute erschienen vor Jean Henry Forget de Barst de Bouillon, Herr zu Kerprich-Hemmersdorf.. und anderen Orten, Capitaine der Prevoté Siersberg, königlicher Verwalter (Großbellis) in Merzig und Saargau, und Abgeordneter des Herrn Kanzlers der besagten Gerechtigkeiten und des Amtes Schaumberg im Namen der Gemeinde Merchingen, Amt Siersberg, Christian Ludwig, Meier, Nicolaus Schan, Nicolaus Dillschneider, Sohn von Hubert Dillschneider, Nikolaus Koelsch als Schöffen, welche erklärten laut königlichem Beschluß vom 3. Mai 1738, daß ..

a) der Gemeinde Merchingen ein Morgen Land gehört  zu 12 Ruten, der Bach von Hasseborn auf der einen Seite angrenzend

b) weiterhin 2 ½ Morgen auf Kleingewändgen zwischen (la racrine) und dem Weg gelegen

c) weiterhin 3/8 Morgen und 21 Ruten im Bezirk Ausborne

d) weiterhin 18 Ruten, 5 Morgen und 1/8

jedes der drei Stücke aneinander angrenzend

e) 2 Tagwerk 5/8 Wiesen im Bezirk Langwiese, die Gemeinde überläßt die Wiesen ihren Hirten zur Nutzung

f) (Pacquis = Weide?) 1 Gemeindewiese (weide) zwischen dem Wald de ......... und Paffenbuche, grenzend an  den Hagarter Bann. Dieser Pacquis umfaßt 46 Morgen

g) eine andereWeide, genannt Sabelachte, an den Honzrather Bann angrenzend, 130 Morgen

h) Die Gemeinde hat die Ehre, hier einen Auszug einer allgemeinen Bannvermessung von 1720 zur Klärung der Eigentumsverhältnisse vorzulegen

i) die besagten Wiesen dienen den Einwohner zur freien Weide; sie lassen dort nachts ihre Pferde und Zugtiere. Es gibt nur einen kleinen Teil, der bebaut werden kann

j) Für die Nutzung dieser Ländereien, Wiesen und Weiden zahlt jeder Einwohner der Kirche des besagten Ortes 9 Petermännchen Trierer Währung, und das für ihre Unterhaltung

k) es gehört der Gemeinde Merchingen ein Bezirk von schlechter Bodenqualität, gelegen auf einem Berg, genannt Galgenberg, neben Felsen

l) weiter gehören der Gemeinde 7 Morgen, sich erstreckend auf dem Gibberg, der größte Teil felsig. Die genannten 2 Bezirke werden jährlich durch die Einwohner aufgehackt (aufgeräumt). Davon können sie zu ihrem Nutzen Steine, Felsen ....beziehen. Die beiden Bezirke wurden der Gemeinde im letzten Jahr bewilligt und zugeteilt, entsprechend ihren alten Besitzansprüchen, von Herrn Charton, Rat der Baillage d’Allemagne und bestellter Kommissar. Dieser Vorgang ist noch nicht abgeschlossen, deshalb kann noch keine Kopie davon vorgelegt werden.

Gemeindewälder

Der Gemeinde Merchingen gehören drei Wälder:

a) der Vustenwald (140 Morgen -arpents, 194 Ruten)

b) Paffenveltienne (106 Morgen)

c) Großenwald (303 Morgen 182 Ruten)

Seit undenklichen Zeiten nutzt die Gemeinde unangefochten diese Wälder.

Die Gemeinde Merchingen schuldet an Mathis Mareisen, Vogt seiner königlichen Hoheit in Merzig, die Summe von 56 Reichstaler trier. Währ., entsprechend 280 livres lothr. Währ. laut einer Schuldverschreibung vom November 1735

Weiter schuldet die Gemeinde an Michel Siercker, Schöffe zu Merzig, 12 Rt. tr. W.,= 60 livres lothr. W. lt. Schuldverschreibung vom 21. Juni 1736

Demgleichen Siercker werden geschuldet 205 Rt. tr. W. = 1025 livres lothr. W.  lt. Vertrag vor Tabellion Tock in Kirsch vom 16. April 1735. Als Unterpfand wurden ihm auf 15 Jahre 40 Morgen Land altes Maß überlassen (in der Weide von 130 Morgen Größe), die er für diese Zeit nutzen möge, beginnend seit letztem St. Georgs-Tag.

Weiterhin schuldet die Gemeinde dem besagten Siercker  500 livres lt. Obligation vom 21. Juni dieses Jahres, wofür er auf 15 Jahre 24 Morgen Land im gleichen Bezirk nutzen kann, beginnend seit Juni dieses Jahres


 

1739

Visitation des Landkapitels Merzig. In der Kapelle zu Merchingen gibt es keinen Tabernakel und kein Ciborium. Der Geistliche erhält 11% des Zehnten. (Ehl S.60) 


 

1751

Merchingen gehört zur Baillage de Bouzonville. (Ehl S. 43) 


 

1752

Merchingen

es steht dem Haus von Bourgesch in Merchingen an Abgaben zu 5 Malter Hafer und 12 Faß Weizen, alles in Merziger Maß.

M: B. ein Brief (Zettel) zwischen Monsieur de Haën und Herrn Vilbois, admodiateur (=Verwalter) zu Mechingen über folgendes:

Heute 29. Januar 1752 bin ich mit Herrn Vilbois, admodiateur von Merchingen, übereingekommen, daß ich den Anteil meines Bruders vom Zehnten der Pfarrei Leidingen, welcher von einem aufs andere Jahr geschätzt worden ist auf ¾ Weizen und auf 2/4 1), ein Bichet2) und ein fourail2) Weizen, und daß ich auch sienen Anteil behalten soll von den Renten von Ihn, bestehend in 5 fouraux2) Hafer und in 6 Bichets2) und  ½ fourail Hafer, und 16 sol3) in Geld Lothringer Währung, und vom kleinen Zehnten der Pfarrei Leidingen 1 livre (=Pfund) und  9 sol. , und daß ich auch behalten soll die 2/4 Hafer , und Herr Vilbois soll behalten meine 5 Malter Hafer und den 1 ½ Malter Weizen, den ich jährlich in Merchingen ziehe. Und ich habe noch jährlich zu ziehen 5/4 Hafer von seinem Hofmann von Distroff (=Diersdorfer Hof) und 1 ½ Bichet Weizen. Und es wird mit von Nutzen sein, was ich den Augustinermönchen von Wallerfangen vom Zehnten von Leidingen zahlen würde für den Anteil meines Bruders, worüber wir diese Übereinkunft für 9 aufeinanderfolgende Jahre getroffen haben.

Unterschriften: L: Dehaën   nicolas Vilbois

1) Es wird abwechselnd von Jahr zu Jahr einmal 3/4, dann 2/4 Weizen an Abgaben geliefert

2) alles Hohlmaße, die die Menge bezeichnen, die an die Herren abzuliefern sind

(fouraux = Plural von fourail)

3) livre(s) und sol(s) = lothringische Währungen

Anmerkung: Dieses Schriftstück stammt aus dem Jahr 1752, Zu dieser Zeit waren alle Einwohner Merchingens Leibeigene. Das heißt, sie waren nicht frei, sondern sie mußten an ihren Herrn, dem sie gehörten, verschiedene Abgaben entrichten. In diesem Dokument wird berichtet, welche Abgaben in verschiedenen Dörfern an die Grundherren de Haën zu entrichten waren. Die Herren de Haën hatten ihren Sitz in Burgesch. (bei Oberesch). Sie waren unter anderem auch in Merchingen begütert und hatten dort Rechte in der Gerichtsbarkeit. Nikolaus Wilbois (1.oo Magdalena Hennequin), von dem alle Merchinger Wilbois abstammen, war Admodiateur (Verwalter) in Merchingen und vertrat dort die Rechte seines Grundherren. Damit war er in einer hervorgehobenen Position und konnte somit einen Vertrag mit dem Herrn (Lothaire) de Haën abschließen, der ihm für 9 Jahre ein eigenes Einkommen einbrachte, das von den Dorfbewohnern aufzubringen war. Der Vertrag ist nicht ganz eindeutig. Vermutlich war ein Bruder des Herrn de Haën gestorben, so daß eine Neuregelung der Einkünfte (auch Renten genannt) stattfand.

 

1752

AD Metz B9462        Besichtigung der Ländereien vom 23.10.1752

Amtliche Besichtigung durch Christian LUDWICH; Meyer, und Johann DILLSCHNEIDER, wh zu Merchingen als Experten, ernannt von Herrn Jacques GODFROY, Baron de Haen, Colonel im Dienste seiner königlichen spanischen Majestät, wh. zu Thionville und von Herrn Nikolaus WILBOIS, Admodiateur des besagten Herrn de Haen, Herr zu Merchingen, der Güter des Herrn zu Merchingen, um deren Zustand zu überprüfen

Die Expertise geschieht nach Vereidigung  vor Herrn Johann Baptist TAFFIN; Advokat am Hof des Hochgerichts Merchingen und von Louis NICOLAS , amtlicher Schreiber der Herrschaft Meinsberg, wh. in Busendorf, von uns ausgewählt, um gegenwärtiges Schriftstück aufzusetzen in französischer Sprache

Artikel 1:  In Merchingen gibt es verschiedene Besonderheiten. Wir glauben nur, dass der Herr Admodiateur ein Obulus entrichtet hat, sonst Nikolaus SEIBERT 1 Louis d’or, aufzuteilen zwischen meinem besagten Herrn  und Madame la Présidente de [Neuvron] in ihrer Eigenschaft als Witwe der Herrschaft Meinsberg und zur Hälfte der von Merchingen.

Art. 2:     Wir wissen, dass nichts von der «Metterie» (Meierei) und vom Distrikt Merchingen vergeudet wird, dass momentan das ganze in zwei Teilen besteht, übereinstimmend mit dem Artikel 7 des Pachtvertrages «=bail».

Art. 3:     Es steht unstrittig fest, dass die Einwohner vom Bezirk Merchingen, was auch die Nachbarn versichern können, wie wir es auch auf Ehre und Gewissen versichern,  dass die Artikel 12, 20, 21, 22 und 45 des besagten Pachtvertrages Punkt für Punkt ausgeführt wurden von der Seite des besagten Admodiators, was die «harelayes ?» meines Herrn zu Merchingen betrifft, ebenso wie den Anbau und die Bodenverbesserung  und das ganze in einen Zustand zu versetzen entsprechend den gewünschten Gewohnheiten. Der Herr Admodiator hat seinen Pflichten genüge getan, einen Zustand herbeizuführen, der den Interessen meines Herrn entspricht. Wir können mit Bestimmtheit versichern, dass die Verbesserung besagter Hinterlassenschaft «héritage» den Admodiator mehr als 400 Ecus frz. Währung gekostet hat, ohne seine Bemühungen zu zählen - beträchtliche Beträge, was durch alle benachbarten Bewohner bestätigt werden kann.

Art. 4:     Der Herr Admodiator leistet dem Artikel 19  seines Pachtvertrages vollauf Genüge, wo es um eine ausreichende Zahl des Viehbestandes geht. Er hat einen solchen Bestand, dass die Einwohner am Punkt sind, ihn zu bewegen, sich von einem Teil davon zu trennen. Die Anzahl ist zu hoch.
Was die Verbesserung der Ländereien betrifft, wie schon gesagt und hiermit wiederholt, hat der Admodiator verschiedene Steuern (Zehnte) verwendet,  um den notwendigen Mist (Dung) zur Verbesserung zu erhalten

Art. 5:     Die Wiesen sind immer (durch Laufvieh) genutzt worden, in angemessener Zahl, und sehr untadelig. Der Admodiator hat die notwendigen Gräben ausheben lassen.
Was den Wechsel des Naturzustandes betrifft, steht fest hinsichtlich der Wiesen, dass der Admodiator auf Anzeige des Meiers und der Gerichtsleute gewisse Ländereien in ihren natürlichen Zustand zurückführen ließ, die vorher bebaubares Ackerland waren, das ganze in Übereinstimmung mit der Bannrolle.

Art. 6:     Der Admodiator genügt den Artikel 14 und 15 des Pachtvertrages. Er verwandelte in Wiesen den feuchtesten Teil des Gartens, genannt Gardebaum, und einen anderen Teil, der ein zu trockenes Gelände darstellte für eine Wiesennutzung, ließ er in einem natürlichen Gartenzustand in der Meinung, dass dies mehr Nutzen für die Erbfolge in diesem Gartenteil mit sich bringe.

Art. 7:     Den Artikeln 21, 22 und 23 des Pachtvertrages wird vollauf entsprochen, beinhaltend die Einfriedung und den Zustand der Gärten. Für die Einfriedung  verwandte der Admodiator mehr als 300 Pallisaden Was die Bewirtschaftung betrifft, so können die Gärten nur in gegenwärtigem bestem Zustand sein

Art. 8:     Laut Art. 4 des Vertrages richtet sich die Aufmerksamkeit des Admodiators auf die Düngung (Mist); Art. 11, 22 und 23 sind mehr als erfüllt, ebenso Art. 4
Wir schätzen, dass der Admodiator seine Pflichten treu und genau erfüllt hat gemäß Art. 24 des besagten Vertrages, was die Obstbäume auf dem ererbten Land betrifft. Alle Bäume sind momentan in sehr gutem Zustand und gut gepflegt. Anstatt sie zu vernachlässigen, hat der Herr Admodiator  eine Menge von Obstbäumen pflanzen lassen an den notwendigsten Stellen, wo welche fehlten.
Zu wissen sei,
2, Nussbäume, 21 ebenso an Apfel- wie Birnenbäumen im Obstgarten von Merchingen, welche in sehr gutem Zustand sind, unter dem Vorbehalt und dem Angebot von Herrn WILBOIS, noch welche hinzuzufügen, wenn dies nötig sein sollte, und die Bäume zu ersetzen, die zugrunde (absterben) gehen könnten. In gutem Zustand gibt es an Feld(obst)früchten (vermtl. Bäumen auf den Feldern) 186 Bäume, darüber hinaus 7 Bäume «caresy», ebenso 17 Apfel- wie Birnenbäume und 8 Nussbäume in den anderen Frucht/Obst-Gärten.
In den Gärten und Obstgärten befinden sich in gutem Zustand 60 Birnbäume, Apfelbäume, Kirschbäume, Pflaumenbäume, ebenso 22 Bäume «caresy». 186 wilde Obstbäume auf dem Distrikt, wie sie angesetzt sind,  wurden durch den jetzigen Hofmann angezeigt.
Unter Rückgriff auf den vorherigen Artikel, betreffend das Anpflanzen von Obstbäumen zu Merchingen laut Artikel 25 des Pachtvertrages.

Art. 11:   Der Artikel 26 des Vertrages ist auch entsprechend der Vorgabe ausgeführt worden. Die Hecken wurden geschnitten oder ausgerissen. Der Herr Admodiator  hat welche dort anpflanzen lassen, wo welche fehlten.

Art. 12:   Unter Rückgriff auf den vorherigen Artikel betreffend das anpflanzen der Hecken.

Art. 13:   Artikel 26 des Pachtvertrages ist vom Admodiator ausgeführt worden, betreffend die Grenzmarken. Nach unserer Kenntnis gab es mehr als 20 ausgerissene.
Der Admodiator hat eine sehr große Sorgfalt darauf gelegt, sie wieder einzusetzen. Es fehlen 2 Marken zwischen dem Bann meines besagten Herrn und dem von Cottendorf. Als der Herr Admodiator  sie wieder einsetzen wollte, behaupteten die Einwohner von Cottendorf, das es nie welche gab, und, wenn mein besagter Herr es wünsche, so wäre es an ihm dafür Sorge zu tragen dies zu tun.

Art. 14:   wir sagten schon und wiederholen es, um auf diesen Artikel zu antworten, dass der Herr Admodiator dem Artikel 28 des Pachtvertrages ausreichend entsprochen hat, betreffend die Gräben, die in gutem Zustand am Rand der «héritage» sind und die er errichten ließ im Distrikt wo es nötig war. In Merchingen sind sie unnütz, die Anlagen sind auf einem Hügel, wo zu fürchten ist, das das Wasser schaden kann.
Was die «valdreuange» betrifft, so haben wir uns dort hinbegeben. Darüber ist nur zu versichern, dass es nicht unter die Verantwortlichkeit meines Herrn fällt. So lassen wir diesen Artikel „unter Ruhe“.

Art. 15:   Dem Art. 32 seines Vertrages entsprach der Admodiator in gleicher Weise. Dies betrifft die Unterhaltung der Baulichkeiten und «usuines», ebenso wie örtliche Reparaturen. Wir haben auch bemerkt, dass im Haus von Merchingen (Gemeindehaus?), vom Admodiator bewohnt, der Herd völlig unbrauchbar ist und ganz am Verfallen ist. (ruiniert). Reparaturen sind völlig nutzlos, so dass wir schätzen, dass es nötig und dringend ist,
ihn neu zu erbauen. Die «Caue»-tür ist zur Hälfte ebenso nicht zu benutzen, die Mauern sind verrottet und drohen ganz zu verfallen, so dass es nicht möglich ist, diese Tür zu verschließen. Der Admodiator ist jeden Tag zum «êtu..» gezwungen. Der Gips der Scheuer ist teilweise zerstört und gerissen. Der Stützposten der Scheuertür, die zu Schäferei führt, ist so losgelöst vom Mauerwerk, so dass es nicht möglich ist, die Tür zu schließen. Die größere Reparatur ist unbedingt notwendig, Zur Zustandserhaltung des Hauses ließ der Admodiator ein Loch mauern, das sich in der Küche befindet, er ließ einen steinernen Stützposten setzen, Verriegelungen und «clanches». Da dies an seinem Eingang fehlte, ließ er ein Mauerwerk errichten ringsherum
die Tür der «Caue» mit Schloss und Schlüssel.

Art. 16:   Wir erkennen, dass die Dächer der Gebäude in gutem Zustand sind, der Admodiator genügt den Art. 33, 34, 35 und 36. seines Vertrages.

Art. 17:   Herr Wilbois genügt den Art. 39, 40, 41, 42 und 56 des Vertrages. Er versicherte uns auch, dem Art. 38 zu entsprechen und seinen Herrn über die großen Reparaturen unterrichtet zu haben.

Art. 18:   Was die Art. 43 des Vertrages betrifft, betreffend Stroh und Mist, so ist dies am Ende des Vertrages zu prüfen.

Art. 19:   Die Experten können nicht auf diesen Artikel antworten. Sie wissen, dass der Admodiator so viele Anstrengungen unternommen hat, um die Interessen seines Herrn zu unterstützen und dabei seine Deniers nicht gespart hat.

Art. 20:   Wir haben keine Kenntnis vom Art. 47 des Vertrages

Art. 21:   Das gleiche betr. die Art. 48, 49 und 54 des Vertrages

Art. 22:   ebenso zu Art. 55 des Vertrages

Art. 23:   Es ist sicher, dass die jährlichen Abgaben in Merchingen entrichtet wurden

Art. 24:   Der Admodiator genügt den Art. 24 und 25. des Vertrages, Bezug nehmend auf Art. 9 dieses Prozesses. Wir wissen, dass der Admodiator zwei wilde Birnbäume rausreißen ließ, die eine Gefahr dartsellten und die Ländereien schädigte.

Art. 25:   Die Experten können nicht zu den Artikeln 29 und (3)4 des Vertrages Stellung nehmen. Der Admodiator erklärte, keinen Wagen (Fuhre) schuldig zu sein.

Art. 26:   Die Experten können nicht zu dem Artikel 43 des Vertrages Stellung nehmen, noch weniger zum Art. 43, geliefert für meine Herrn

Art. 27:   Was den Herd im Merchinger Haus betrifft, sagen die Experten, dass der Admodiator erklärt hatte, dass bezüglich der Erbauung des Herdes durch einen gewissen Benoit Crapp er darauf bestand, die Arbeit getreulich auszuführen. Als er die mangelhafte Arbeit sah, wollte er den Maurer verklagen, der nicht dem Admodiator gehorchen wollte. Er sagte, von ihm wollte er keinen Befehl entgegen nehmen, aber wohl
mit Monsieur Deshayes, beladen mit den Interessen meines besagten Herrn, mit dem er verhandelt hatte. Dies führte zur schlechten Ausführung des Baus.

Diese Ausführungen werden auf Ehr und Gewissen bestätigt. Geschehen zu Merchingen am 23. Oktober 1752

Unterschrift: Johann DillschneiderHandzeichen: Christian Ludwig

Heute am 23. Oktober 1752  vor uns Claude Care, Hofadvokat zu Bouzonville, handelnd als Richter am Hochgericht Merchingen erschienen Christian Ludwig, Meyer, und Johann Dillschneider, beide (ehemalige) Ackerer zu Merchingen, welche aufrichtig bestätigten den gegenwärtigen Prozess verbal als Experten in Gegenwart von Mathias Tock, Advokat am Hof als offzieller Vertreter (procureur) des Hochgerichts Merchingen und von Herrn Nikolaus Wilbois, Admodiator zu Merchingen, worüber dieser Akt angefertigt wird, geschen zu Bouzonville. Jedem Experten werden 25 Francs ausgezahlt.

Unterzeichnet: Christian Ludwich, Johannes Dillschneider, Nicolas Wilbois, Caré, Nicolas (=Schreiber)

Unkosten: an uns 2 Francs, an den Schreiber die Hälfte, Papier 1 F. 5 gros  


 

1759

AD Nancy B 12090 f 244, 246, 248, 249 (Waldordnung von Merchingen)

Auszug aus den Registern des königlichen Rates für Finanzen und Handel vom 2(0). Juni 1759

[Anm: Dieser Text ist sehr schwer zu verstehen; teils sind einige Passagen wegen der schlechten Kopierqualität schlecht lesbar, andererseits handelt es sich um einen ganz spezifischen Text mit schwer erschließbaren Fachbegriffen, deren Bedeutung oft nicht klar ist. Dazu kommt, daß durch fehlende Interpunktion der Sinnzusammenhang nicht gerade erleichtert wird.]

Im 18. Jahrhundert konnte von einer pfleglichen Forstwirtschaft und Nutzung der Wälder keine Rede sein. Der wachsende Brennholzbedarf führte vielerorts zu einem Raubbau an noch unreifen Hölzern. Außer an Waldweide und dem Einsammlen von Reisern war die damalige Bevölkerung ganz besonders an der Laubstreu für das Vieh interessiert. Der dadurch unterbrochene Nährstoffkreislauf wirkte sich nachteilig auf die Bodenqualität aus.

Die damals bevorzugte Betriebsform war die Mittelwaldwirtschaft. In ihnen wurde auf gleicher Fläche im Abstand von 25 Jahren das Unterholz als Brennholz geschlagen. Dazwischen blieben einige Buchen- und Eichenstämme stehen, die zu einem lichten Schirm aus Oberholz zusammenwachsen konnten. Dieses Oberholz ließ man bis 150 Jahre lang stehen. (teilweise auch noch länger) Nach 25 jährigem Umtrieb wiederholte sich der Einschlag auf der ersten Schlagfläche.

Aufgrund der unkontrollierten Waldnutzung und den damit verbundenen Schäden wurde auch in Merchingen 1759 eine Waldordnung erlassen, deren Anordnungen und Verbote eine geregelte Waldnutzung ermöglichen sollten. Eine Zustimmung der Bevölkerung, die ja in alten Gewohnheiten beschnitten wurde, war nicht zu erwarten. Bemerkenswert bei Merchingen ist, daß eine Fläche - quart de réserve- geschaffen wurde, die von jeglicher Nutzung ausgenommen war und auf der ungehindert ein Hochwald heranwachsen sollte. (wohl als Reserve für Notfälle) Die Waldordnung enthält im wesentlichen 2 Aspekte: a) die Schaffung des quart de réserve und b) die Einteilung des Gemeindewaldes in 25 Schläge.

Niederschrift des procès verbal (Verhandlung) über den Besuch und die Besichtigung der Gemeindewälder von Merchingen, aufgerichtet von Herrn Collin, königlicher Procurator in «la maitrise particulière des eaux et forêts der Bouzonville» (königliches Amt für Gewässer und Wälder) im Monat Oktober 1759 und der Kommission von Herrn Gallois vom 9.11.1759 (nach einer anderen Verhandlung vom 9.10.1759), beruhend auf der topographischen Karte über die Wälder, errichtet 1734 vom Vermesser Bourguignon.

Der König hat befohlen, daß durch Herrn Mathieu (Titel: Grand Maître) oder durch den Beamten der Maitrise Bouzonville verhandelt werden soll der quart de réserve und die Teilung  der Schläge (couplet) der Gemeindewälder von Merchingen, die bestehen aus 603 arpents. Daraus werden ausgenommen 150 arpents für den quart de réserve, der, gelegen im Kanton Grosenwald, zum Hochwald heranwachsen soll. Der Quart de réserve wird abgetrennt vom übrigen Teil des Kantons durch einen Graben von 1 Fuß Breite und durch Marksteine von 2 Fuß Höhe über der Erde  auf 10 bis 12 pouces (Zoll) Abstand (écarissage ?), das ganze ist auf der Karte von Bourguignon einzutragen, worauf die Aufnahme von Collin 1759 beruht. Er (quart de réserve) wird absolut abgeschlossen sein, damit ein Hochwald heranwachsen kann, ohne daß die Einwohner von Merchingen und ihre Erben dort Holz schlagen können.

Der König befiehlt weiter, daß der übrige Wald von 453 arpents geteilt wird in Schläge von 25jährigem Jungholz, wobei die ersten 24 Schläge 18 arpents und der 25. und letzte Schlag 21 arpents groß sein werden.

Um das Eindringen von Vieh in besagte Wälder zu verhindern, wird befohlen, daß der Teil des Waldes, der auf Ackerland, Wiesen und Weiden angrenzt, durch Gräben abgetrennt wird, die entlang dieser Flächen verlaufen, und die 1 Fuß tief auf gesamter Länge ausgehoben werden, was durch die Gemeinde ausgeführt wird und unterhalten wird. Die Schläge, die geschlagen (ausgebeutet) werden können, sollen gezeichnet (unterschieden) werden durch Wachs (de cire à cire) und durch Gräben von 3 Fuß Breite, auf Kosten der Einwohner und ihrer Erben. All diese Randgräben und Marksteine werden auf der topographischen Karte eingezeichnet.

[...]

Es ist den Einwohnern von Merchingen und der Gemeinde verboten, irgendwelche Tiere in den Quart de réserve zu treiben  [...]

Ihre Majestät befiehlt den Einwohnern von Merchingen, daß ein Förster für die nötige Bewahrung ihres Gemeindewaldes anzustellen ist, der von der Gemeinde bezahlt wird.

Die jährliche Zuweisung eines Schlages ergeht an jeden Einwohner persönlich.

Laut Erlaß vom 18. Januar 1738 ist bei einem Waldbrand Hilfe zu leisten

Die Waldordnung wurde anscheinend am 14.10.1765 in Lunéville von König Stanislas unterzeichnet; auch am 25. April (august) 1765 im Rathaus von Nancy wurde die Waldordnung erlassen.


 

1766

König Stanislaus stirbt. Lothringen fällt an Frankreich. Merchingen wird französisch.
(Briesen I S. 153) 


 

1769-86

Die Merchinger wollen von der Pfarrei Merzig getrennt werden und ihre eigene Pfarrei haben.

Bittschrift an den König von Frankreich und den Erzbischof von Paris:

"Ihre Königliche Majestät!"
Wir Einwohner und Gemeinslüt des Dorfes Merchingen im Amt Sirsberg bei Mertzig an der Saar, lothringer Jurisdiktion, haben uns höchs zu beklagen wegen unserem Gottesdeinst, nicht das er nicht zugutsgehalten wird, sondern das wir nicht Deinst gegug bekomen, demnach unsere Geisttiche in unserm Ort bekomen. Allein an Zehenten bekomen sie die dritte Deil, jährlich 50 Malter Früchte durch die Bank, neben dem kleinen Zehenten. Darneben haben unsere Geistliche, wohnhaft in Mertzig, auch veier Witumber auf unserem Bann Merchingen-und ein Garten. Danoch (dennoch) bekomen wir all véirzehn Täg nur ein Gottesdienst in unserem Ort in unser Kirchen und alle Hohetäg. So ist zu mutmasen, das vor alten Zeiten unser Kirch mus ein Pfahrkirch gewesen sein. Dan es ist eine sehr alte Kirch mit zwei schöner Kloken und gewigennen (geweihtem) Kirchhoff; dann alle Totten werden darauf begraben und sein auch alle Zeit bei Menschengedenken auf unserem Kirchhoff bekraben worden. Und darneben haben wir auch auf unserem Kirchhoff das Bainhaus, welches voller Bain liegt von alter Zeit her. So ist doch zu mutmassen, das es mus ein Pfahr gewesen sein, dan bei alten Krigszeiten haben sich die Schriften verlohren, das wir nichts Weises (Vorzeigbares) haben. An jetzo müssen wir all véirzehn Täg und alle Feiertäg nacher Mertzig in die Kirch gehen, und ist ein sehr beschwerlicher Weg, absonderlich bei Winterszeit, und müssen auch Uber ein Bach; wann sie gross ist, so sein wir in Lebensgefahr, darüber zu gehen. Annoch ist unser Herr Probpst zu Mertzig so Pastors und Iäst unser Wicarii (Vikare) niemalen in der Wochen ein Mes in unser Kirchen lesen und auch auf keinen Sonn- oder Feiertag, wan es nicht an uns ist, was wir schon bezahlen wollen. Also ist unser Meinung, weilen sie uns alle Hohetäg müssen den Déinst in unser Kirch tun, so sein sie auch verbunden, alle Sonn- und Feiertäg den Déinst in unser Kirchen zu tun wegen ihren grossen Einkommen in unserem Ort. In unserer Kirche werden die Cobelationen (Trauungen) gehalten, wie auch die Weiber ausgesegnet werden; die gestite Anyversary (Jahrgedächtnisse) werden auch in unser Kirchen gehaiten. Es sein auch drei Altär in unser Kirchen, unn anoch war auch ein groß Crötzefix vor am Kor oben am Gewölb angemacht wie in anderen Pfahrkirchen. Die Zeichen sein noch zu sehnen. Es ist alles verändert; unser Geistliche wollen unser Kirch erkennen vor ein Capell.Es sein in unserem Ort 63 Haustädt, worinnen véill alter Lüt sein, die den ganzen Winter nicht imstand sein, nacher Mertzig in die Kirch zu gehen und keine Mes hören können. Also bitten wir Ihro Majestät, Sie wollen uns heirin helfen. Wir können nicht gegen den Prilaten zu Wargassen prozessen; wir sein véill zu arm. Dan der hl. (hochlöbliche) Probpst wolt uns nacher Mertzig in die Pfahr und in alle Unkösten zeihen. Aber wir wollen nicht einwilligen; den wir haben Unkösten genug mit unser Kirch und Kirchhoff. Unser Kirch muß sich selbst belichten und bauen; dann die Colatoren zeihen den Zehenten frei hinweg und geben nicht ein Livar (livre) dazu. Dan zu Mertzig haben sie ihre aparte Kircheschäffen, und wir haben uns aparte in unserem Dorf Merchingen. Wan Iro Majestät es gut haltet, wann die Geistliche zu Mertzig uns wollen den Deinst tun wie am Bietzerberg, so sein wir zufrieden. Wan dieses aber nicht solte sein, so wollen Ihro Majestät machen, wie es Ihnen gefällig ist. Dan wir sein bereit, ein Pfahrhaus zu bauen, weilen die Geistliche jährlich bei uns zeihen 30 Malter Hartfrüchten neben die Censfrüchten. So verleiben wir Euer gehorsamst Unterdan. Geben in Merchingen den 17. 2. 1770 Kraft der Wahrhait haben sich Sindic, Mayer und Schäffen im Namen der Gemeind deils unterschriben, deils unterhandzeichnet. Handzeichen N L, Nicolas Ludwig, Mayer - Handzeichen P D Peter Discheider, Sindic - Matheis staath, Handzeichen + - Umibus discheider, Michel Dilschneider - petter dillheber - Karrel Dillheber - Michel Dilhöber, Greffier (Hb. Merzig 1966 S. 139) 


 

1777

Das Gericht von Bouzonville zwingt die Merchinger, ihre Zahlungen zu der Merziger Kirche zu leisten. (Kell I S. 370) 


 

1778

Der zum Hochgericht Merzig gehörende Teil des Merchinger Bannes wird bei der Teilung an Kurtrier abgetreten. 


 

1786

Der beauftrage Weihbischof teilt dem Erzbischof seine Entscheidung betr. der Merchinger Kirche mit: Wir erklären die besagte Kirche ab 14 Tagen nach den nächsten Ostern für geschlossen, befehlen indessen, daß die Reparaturen, die von den Experten für nötig erachtet worden sind, um darin den Gottesdienst wieder aufnehmen zu können, unverzüglich durchgeführt werden. Wir verbieten auch, sich zu diesem Zwecke der vorgeschlagenen Scheune zu bedienen, und behalten uns vor, über den Raum, der während des Baues der Kirche benutzt werden soll, zu entscheiden, wenn der Zeitpunkt des Verbotes, das wir ausgesprochen haben, gekommen sein wird. (Hb. Merzig 1966 S. 145) 

 

1789

Cahiers de doléances. Von den Behörden veranlaßte Beschwerdeschrift der Gemeinden.

Übertragung aus dem Französischen von Ehl:
Die Gemeinde erhebt untertänigst Vorstellungen, daß sie durch Abonnementsvertrag mit dem Steuerpächter verpflichtet ist, jährlich bei staatlichen Salinen 23 Zentner Salz zu kaufen, die sie 558 livres und 40 livres Fuhrlohn kosten; ferner muß sie 40 Pfund Tabak kaufen, 314 als Schnupf- und 1/4 als Rauchtabak und dafür jedes Jahr die Summe von 126 livres aufbringen, was eine Gesamtsumme von 724 livres einschließlich des Fuhrlohns ergibt. Salz und Tabak werden auf die Haushaltungen verteilt, und der Betrag wird nach der Kopfzahl umgelegt. Die Mehrzahl der Haushaltungen ist gezwungen, ihren Anteil zu bezahlen, ohne davon zu benötigen und zu gebrauchen. Mehrere Einwohner müssen das im Haushalt Notwendigste verkaufen, um zahlen zu können, was ihnen beschwerlicher ist als bei jeder anderen jährlichen Steuer. Die Einwohner verpflichten sich, für das Salz zu zahlen, was durch die (Stände-)Versammlung festgesetzt wird; jeder soll nach Bedarf kaufen können. Vom Grundbesitz wird der Zwanzigste erhoben. Der Bann von Merchingen umfaßt 1200 Morgen Ackerland, 120 Morgen Weide, 60 Morgen Gemeindeland, 100 Morgen Wiesenmahd, 500 Morgen Wald ,,dont il y a le quart en reserve" (daher der Flurname). Dabei ist zu beachten, daß der genannte Bann nur aus Berg und Hügel besteht. Nur 1/3 ist mittelmäßiges Land und das andere Drittel fast nicht zu bebauen. Von den Ländereien besitzen die Gutsherren des Dorfes den 5. Teil, bezahlen aber keine Steuern, außer Brücken- und Wegegeld. Von den 100 Morgen Wiesenmahd sind nur ungefähr 30 benutzbar; das andere besteht aus Schluchten und Wasserläufen. Die Herren des genannten Dorfes haben im Dorf eine Bannmühle, der oft das Wasser zum Mahlen fehlt. Die Bürger beschweren sich über den Mühlenzwang, da sie nicht ordnungsgemäß bedient werden. Zudem haben die Herren das Bannmühlenrecht den Bauern vor 80 Jahren abgelistet. Die Schöffen, die damals den Mühlenzwang unterschrieben haben, konnten weder lesen noch schreiben und haben auf dieser Urkunde Handzeichen statt Unterschriften hingesetzt. Man vermutet, daß die Schöffen bestochen und irre gemacht worden waren, als sie den Herren das Recht bewilligten. Die Einwohner fühlen sich zu schwach, die Richtigkeit anzufechten, und hoffen, daß Ihre Majestät geneigt sein wird, diese ,,simple" Urkunde außer Kraft zu setzen. Die Herren nehmen ebenfalls das Besthauptrecht wahr, wonach sie beim Tode des Haushaltungsvorstandes das beste Stück Vieh oder Möbelstück an sich ziehen. Dadurch wird manchmal der Witwe oder dem Nachfolger das Leben erschwert, zumal, wenn nur noch ein Ackergaul da ist. Die Herren erheben beim Verkauf von Häusern oder Grundstücken den 3. Pfennig des Erlöses, so daß dem Verkäufer nur zwei Drittel des Ertrages übrig bleiben. Es ist bekannt, daß in anderen Orten, wo Ihre Majestät das gleiche Reicht hat, nur 1/10 statt 1/3 erhoben wird. Es wäre zu wünschen, daß dieses Recht ganz abgeschafft oder ein vernünftiger Preis festgesetzt würde. Da die Herren und andere Fremde, die Ländereien auf der Feldmark des Ortes besitzen, keine Abgaben außer dem Zwanzigsten entrichten, wäre es gerecht, alle obengenannten Eigentümer zu verpflichten, zu der außerordentlichen Steuer und den bedingten Abgaben etc. beizutragen. Die Grundherren beziehen jährlich an Grundrente 200 Quarten, die auf die Ländereien umgelegt werden. Da es auf dem Bann nur 1/3 nutzbares Land gibt, bleibt einem Drittel der Bewohner, wenn der Zehnte und der Grundzins abgeliefert sind, noch etwas übrig für den eigenen Bedarf. Die andern zwei Drittel sind ohne Mittel und müssen trotzdem alle Lasten und hier erwähnten Steuern tragen. Hiermit wird deutlich, wie wenig der Bann des genannten Merchingen abwerfen kann und wie stark der Bürger belastet ist, da er keine andern Einkünfte hat. Und wenn alles abgeliefert, übergeben und bezahlt ist, bleibt einem Drittel der Einwohner nichts anderes als ihre einfachen Strohhütten und das Leben. Dieses wurde aufgestellt und niedergeschrieben in der Versammlung der Gemeindeeinwohner von Merchingen am Montag, den 9. März 1789, vorgelesen und verdolmetscht. Mathias Dielschneider, Maire, Nicolas Beininger, Peter Sellen, Johannes Wilboha, Petter Dielschnieder, Nicolas Seiwart, Johanes Bastgen, N. t (Nicolas Ludwig), H. B. (Herman Bies). Handzeichen von Nicula Bagen. (Ehl S. 53) Erfolg: Die Nationalversammlung gewährt den Bauern die Befreiung des dritten Standes aus der Grundherrschaft, Beseitigung des Zehnten und die Aufhebung des Frondienstes. Die hörigen Bauern werden freie Staatsbürger. (Ehl S. 57) Im gleichen Jahr jedoch beginnt die Französische Revolution. 

Beschwerdeschrift der Merchinger ihre Kapelle betreffend:

Es ist außerdem noch zu bemerken, daß im genannten Dorf eine Kapelle steht, die zur Pfarrei Merzig gehört. Diese droht eine Ruine zu werden und ist deshalb interdiziert. Die Gemeinde war gezwungen ein Haus zu mieten, um dort seit drei Jahren Gottesdienst zu halten. Die Zehntherren des Ortes weigerten sich...zu bauen, und die Gemeinde ist dazu nicht in der Lage. Die Zehntherren wären wohl dazu imstande, da im genannten Ort ein Zehnt im gemeinen Jahr 255 Quarten aller Körnerfrüchte, außer dem der kleine Zehnt 120 livres jährlich beträgt.(Ehl s. o.) 


 

1792

Im März 1792 sollen alle Männer zwischen 18 und 50 Jahren sich bei der französischen Armee vor den Friedensgerichten einschreiben. Der Friedensrichter von Beckingen, Boulet, habe zu Merchingen in der Kirche gepredigt und vergebens versucht Freiwillige zu finden. Man habe ihn ausgelacht und auf die Freiheit der Constitution verwiesen.
aus Schmitt - Revolutionäre Saarregion 1789 - 1850


 

1792

Am 29. September 1792 greifen französische Truppen Merzig in 2 Abteilungen an. Eine Abteilung mit 4 Kanonen rückt über das Harlinger Wäldchen kommend vom Merchinger Berg gegen Merzig an. Die Franzosen konnten nach zweistündiger Kanonade gegen 10:00 Uhr von Merchingen her den Kreuzberg erobern, wo sich die österreichischen Stellungen befanden.
Am 14.Oktober meldet Amtmann Artois, dass sich der französische Revolutionsgeist in den drei Orten des Merziger Amtes Bietzen, Harlingen und Menningen, alle an der französischen Grenze gelegen, drohe auszubreiten. Die Einwohner seien nicht mehr gewillt, den fälligen Zehnten zu liefern, mit der Begründung es würde im Merziger Gebiet das französische Gesetz gelten.
aus Schmitt - Revolutionäre Saarregion 1789 - 1850


 

1793

Die Kapelle wird zu einer neuen Kirche umgebaut und nach 7jährigem Interdikt wieder freigegeben. Eine Kirchenvisitation vermerkt in Merchingen eine kleine Schule. (Kell I S. 370) 


 

1794

Das ganze linke Rheinufer, ausgenommen Luxemburg und Mainz, fällt in die Hand der Franzosen. (Briesen I S. 358) 


 

1802

Merchingen zählt 216 Einwohner, 41 Häuser (Ehl S. so) 


 

1803-20

Vikar Nikolaus Klein (Kell I S. 370)


 

1803

Merchingen scheidet aus der Pfarrei Merzig aus und kommt zur Pfarrei Beckingen, Diözese Metz (Ehl S. 61) 216 Einwohner (GuO Tab.teil S. 76) 


 

1805

Randbemerkung: sa population 216 (= Einwohnerzahl von Merchingen)

Gemeinderatssitzung vom 28. Vendemiaire im Jahr 14 (= 6. Oktober 1805)

Heute am 28. vendemiaire im Jahr 14 [= Französischer Revolutionskalender] versammelte sich der Gemeinderat der Gemeinde Merchingen am gewöhnlichen Sitzungsort, um zu beraten über die Errichtung eines Vicarial [= Zuweisung eines Vikars für Merchingen] in dieser Pfarrgemeinde und über dessen Entlohnung. Versammelt waren Nikolaus Adam, Nikolaus Bies, Mathias Dillschneider, Nikolaus Wilbois, Nikolaus Simon, Peter Bies, Peter Bastian und Jacob Wilbois unter Leitung des Bürgermeisters. (maire)

Es ist festzustellen, daß die Gemeinde  Merchingen früher zur Pfarrei Merzig gehörte und von einem Priester dieser Pfarrei als Vikar versorgt und betreut wurde, der in Merchingen wohnte und dort alle Dienste in der Pfarrkirche verwalten und verrichten konnte, die über alle Gefäße und Ornamente verfügte.

Es ist weiter festzustellen, daß durch die Neuorganisation, die in Frankreich für das Kirchenwesen durchgeführt wurde, die Gemeinde nicht mehr durch einen Priester versorgt werden kann, der nicht im Arrondissement wohnt. Von einer Nachbarpfarrei aus kann Merchingen nicht betreut werden wegen der Entfernungen, schlechter Wege und anderer Beschwernisse. Durch seine Bevölkerungszahl verdient es diese Gemeinde, in den Rang eines Pfarrorts gesetzt zu werden und einen dort wohnenden Pfarrverwalter zu haben.

Letztlich besteht der einhellige Wunsch der Einwohner der Gemeinde darin, die Gunst gewährt zu bekommen, daß ein Pfarrverwalter eingesetzt wird, dem sie zu seiner eigenen Nutzung eine Wohnung und einen ansprechenden Garten zur Verfügung stellen, dem sie auch eine ehrenvolle und vernünftige Behandlung zu seinem Lebensunterhalt zusichern.

Folglich nach Beratung erklärt der Gemeinderat, daß, um dem Wunsch des Gesetzes zur Neuorganisation des Kirchenwesens nachzukommen, dem Pfarrverwalter eine ansprechende Wohnung, und sei es durch Erwerb oder Neubau, und die Gärten, an denen er sich momentan erfreut, zukommen zu lassen. Dazu ist der Bürgermeister berechtigt, alles Notwendige schnellstens zu veranlassen. Außerdem wird die Entlohnung auf eine Summe von 500 francs jährlich festgelegt von dem Moment an, wo die Kirche als Pfarrfiliale errichtet sein wird, welche Summe ihm dreimonatlich zu 4 gleichen Teilen ausgezahlt werden wird, woran sich die Einwohner anteilmäßig nach ihren Möglichkeiten beteiligen werden im Fall von unzureichenden freiwilligen Zuwendungen.

unterzeichnet vom Bürgermeister:   P. Dillschneider, Meyer

Anmerkung: Nach der französischen Revolution 1789 wurden die alten Strukturen zerschlagen, darunter auch das Kirchenwesen. Verantwortlich für die Zuteilung eines Pfarrers war nun der Bischof von Metz. Merchingen gehörte folglich wie alle benachbarten Orte nicht mehr zum Bistum Trier. Zu jener Zeit konnte nur der Priester sein, der einen Eid auf die französische Verfassung leistete. Viele Pfarrer kamen dem nicht nach. Entweder konnten/mußten sie emigrieren oder starben unter der Guillotine.


 

vor 1815

Merchingen gehört zum Arrondissement Thionville, Kanton Rehlingen im Moseldepartement. (Ehl S. 58) 


 

1816

Merchingen kommt zu Preußen, Bürgermeisterei Haustadt, Kreis Merzig. Die Regierung in Trier setzt einen Merchinger Schneider als Lehrer ein. Die allgemeine Schulpflicht wird eingeführt. Die Merchinger Schule wird eröffnet mit 23 Jungen und 23 Mädchen in 1 Klasse. (Ehl S. 110) 

 

1816

Nikolaus Beiriger, 9 Personen, und Matthias Kollmann 6 Personen, wandern aus. (Ehl S. 94) 

 

1817

Gemeindeförster Peter Görgen erlegt einen alten Wolf (Hb. Merzig 1966 S. 171) 

 

1821

Merchingen wird selbständige Pfarrei. 

 

1821-22

Pfarrer Theodor Herzig (Ehl S. 62)

 

1822

Merchingen muß mangels Pfarrhauses von Merzig aus pastoriert werden. (Kell I S. 396) 

 

1823

Die Kirche wird erweitert (Kell I S. 370) 

 

1824

BA Trier, Abt 95 Nr. 331 Bl 38f, Merchingen XIII, S. 38

Kirchenpatronin ist die h. Agatha.

Die Kirche war eine Annexkirche von der Probstei Merzig, und ist von einem der in Merzig residierenden Wadgasser Klostergeistlichen excurrendo versehen worden.
Die Ostern mußten doch die Einwohner zu Merzig halten. Im Jahre 1803 erhielt der Seelsorger noch kein Staatsgehalt, sondern es wohnte nur ein vicarius residens hier. Erst im Jahre 1821 wurde die Pfarrei zur Staatspfarrei erhoben und erhielt Staatsgehalt.
Die Kirche wurde im Jahre 1793 erbaut, sie ist 82 Fuß lang, 25 breit, mit dem Mauerwerk. Der Thurm, Chor und die Satzustien wurden erst 1803 nachgebaut. Sollte sie über 20 – 30 Jahren zu klein werden, so können die 3 letzten Teile leicht weggeräumt und die Kirche verlängert werden.
Eine der Glocken soll vom Jahre 1412 sein.
Der Ort war lothringisch und hatte im Jahre 1793 200 Communicanten, jetzt 300. Im Jahre 1739 waren nur 2 Casulan hier, jetzt deren neun. Da die Fabrik schwach ist, so ward allerteils durch Beiträge der Gemeinde, teils durch Wohltäter ... (ein Wort, nicht leserlich)
Das Wallfahren war hier sehr stark. Man wallfahrte und wallfahrt noch einzeln nach St. Wendel, Luxemburg, Perl, Trier, Beurich, Lösern, 4 Stund hinter Saarlouis, Polsberg.
Es nimmt aber sehr ab.
Die Fabrick hat circa 1 ½ Viertel Ackerland, ca 5 Morgen Wildland, verpachtet von 3 Thaler, das Wildland ist besteuert mit 16 Silbergroschenund capitulierend 555 Thaler. 
Wittumsgut ist keines hier.
Staatsgehalt ist 131 Thaler, 7 Silbergroschen und 6 Pfennige und der Kirche 10 Thaler, 24 Silbergroschen.
Die Gemeinde gibt 100 Thaler, 28 Scheffel Weizen.
36. ... war Stroh und doppeltes Loos Holz.
Das Pfarrhaus hat die Gemeinde 1823 für 7000 Francs acquiriert ind stark reparirt, so daß es jetzt gut bewohnbar ist und einen großen schönen Garten hat.  

Pfarrer

24. Juni 1803 – 4. März 1820  war V. Klein als vicarius residens hier
1822 – 1823                            Theodor Herzig, der nach Wetteldorf befördert wurde
24. Januar 1824                        Mathias Deutsch, geb. zu Euren am 6. Juni 1797

 

1824-57

Pfarrer M. Deutsch. (ebd.) 

 

1829

Merchingen zählt 77 Wohnhäuser, 1 Kirche, 1 Gemeindehaus, 1 Mühle, 53 Nebengebäude. (Ehl S. 164) 

 

1830

Brandkatastrophen in Merchingen. 

  • 1. Mai 15 Abgebrannte, 
  • 26. Juli 13 Abgebrannte, 
  • 16. Oktober 14 Abgebrannte (Ehl S. 56) 

Merchingen zählt 69 Feuerstellen und 519 Einwohner (Restorff S. 936) 

 

1832

410 Einwohner. (GuO Tab. teil S. 76) 

 

1834

Bau der ersten Schule (Kell I S. 370) 

 

1834-37

Nikolaus Dillschneider wandert aus nach Frankreich, Mathias Beiriger, 5 Personen, wandert aus nach Nordamerika. (3. Jb. Merzig S. 36) 

 

1836

Mathias Bies wandert aus nach Frankreich. (ebd.) 

 

1840

Matthias Beuriger, 5 Personen, wandert aus nach Nordamerika. (Ehl S. 95) 

 

1843

Merchingen zählt 445 Einwohner, 226 männl., 219 weibl., 79 Wohnhäuser. (Hb. Merzig 1966 S. 30) 

 

1846

Pastor Deutsch gründet in Merchingen eine landwirtschaftliche Schule mit Internat, die erste Schule dieser Art im Regierungsbezirk. (Ehl S. 71) 
Nach Nordamerika wandern aus: 

  • Johann Peter Dillschneider, 5 Pers. 
  • Johann Boos, 6 Pers. 
  • Johann Adam Thiel, 6 Pers. 
  • Matthias Wackets, 8 Pers. 
  • Johann Seiwert 
  • Wwe. Anna Maria Mautes und Sohn. 

(Ehl S. 95) 

 

1847

Nach Nordamerika wandern aus: 

  • Jakob Koerner, 9 Pers. 
  • Nikolaus Schamper, 4 Pers. 
  • Wwe. Margarethe Ludwig, 7 Pers. 

(Ehl S. 95) 

 

1851

Nach Amerika wandern aus: : 

  • Peter Dillschneider und Maria Dillschneider. 

(3. Jb. Merzig S. 36) 

 

1852

Merchingen zählt 75 Schulkinder. (Ehl S. 113) 

 

1857-63

Pfarrer Paul Hirschfeld (Kell I S. 370) Ausgewandert Beiriger Peter, militärpflichtig. (Ehl S.96) 

 

1858

Dank Pastor Deutsch besitzt Merchingen 4 Dreschmaschinen (Im ganzen Haustadter Tal gibt es nur eine). (Ehl S. 70) 

 

1860

Merchingen zählt 113 Pferde, 171 Rinder, 362 Schafe (die zweitgrößte Schafherde im Kr. Merzig), 62 Schweine, 63 Ziegen. (Ehl S. 144) Es wandert aus Bastian Jakob, militärpflichtig. (Ehl S. 96) 

 

1861

551 Einwohner (Ehl S. 164) 

 

1863

Merchingen zählt 316 Gebäude, davon 96 Wohnhäuser. 258 sind gedeckt mit Ziegeln, 40 mit Stroh, 18 halb und halb. (Ehl S. 84)
Matthias Becker wandert aus nach Amerika. (3. Jb.Merzig S. 36) 

 

1863-65

Pfarrer Friedrich Merziger (Kell I S. 370) 

 

1863

Nach Amerika wandert aus Leineweber Nikolaus Ludwig. (Ehl S. 56) 

 

1864

Merchingen zählt 96 Wohnhäuser, 215 Nebengebäude, 1 Kirche, 1 Schule, 2 Mühlen, 1 Gemeindehaus. (Ehl S. 164) 

 

1865

105 Schulkinder. Die Halbtagsschule wird eingeführt. Ludwig Nikolaus wandert aus nach Nordamerika. (3. Jb. Merzig S. 36) 

 

1869-79

Pfarrer Wilhelm Pfeiffer. (Kell I S. 370) 

 

1865-69

Pfarrer Johann Anton Grünewald. (Kell I S. 370) 

 

1869

Die Kirche wird um eine Empore und den Unterbau eines Turms erweitert. Der Turm wurde nie vollendet. (Ehl S. 66) 

 

1870-71

Deutsch-Französischer Krieg. 

 

1870

96 Schulkinder (Ehl S. 117) 

 

1871

535 Einwohner. (GuO Tab. teil S. 77) 

 

1880

Matthias Dillschneider, 9 Personen, wandert aus nach Amerika (Ehl S. 97) 

 

1881

Elisabeth Ludwig und Matthias Ludwig wandern aus nach Nordamerika. (Ehl S. 97) 

 

1882

Gertrude Seiwert und Nikolaus Seiwert, 3 Pers., wandern aus nach Amerika. (Ehl S. 97) 

 

1883

Wwe. Peter Adam, 5 Personen, wandert aus nach Nordamerika. (ebd.) 

 

1885-93

Pfarrer Johann Weyrauch. (Kell I S. 370) 

 

1888

Merchingen brennt in 2 Kalköfen unausgesetzt Kalk, der in der ganzen Saargegend verkauft wird. (Ehl S. 152) 

 

1891

Bau einer Mädchenschule. (Kell I S. 370) 

 

1892

Die neu erbaute Mädchenschule beginnt mit ihrem Unterricht. (Ehl S. 116)

 

1893

Michael Eck wandert aus nach Nordamerika (Ehl S. 97) 

 

1894-1927

Pfarrer Peter Pies (Kell I S. 370) 

 

1895

136 Schulkinder in 2 Klassen (Ehl S. 117) 127 Haushaltungen, 677 Einwohner (Ehl S. 164) 

 

1907

Gründung eines Kirchbauvereins durch Pastor Pies. (Ansichten Nr. 109)

 

1908

Matthias Jakobs wandert aus nach Luxemburg. (Ehl S. 9) 

 

1912

Merchingen kommt zur Bürgermeisterei Merzig-Land. (Kell I S. 369) Merchingen erhält elektrischen Strom. (Ehl. S. 84) 

 

1914-18

Erster Weltkrieg. Der Versailler Vertrag schafft das "Saargebiet", zu dem auch Merchingen gehört. 

 

1923

Oswald Adam wandert aus nach den USA (Ehl S. 97) 

 

1925

766 Einwohner (Ehl S. 164) 

 

1926

Peter Bastian wandert aus nach Argentinien. (Ehl S. 9) 

 

1927

822 Einwohner. (GuO Tab. teil S. 77) 137 Schulkinder in 3 Klassen. (Ehl S. 117) 

 

1928-39

Pfarrer Johann Speicher. (Ehl S. 63) 

 

1929

Auf dem Galgenberg wird an Stelle des alten Galgens ein Feldkreuz errichtet. (Ehl S. 37) Errichtung einer neuen Kirche mit Jugendheim, geplant von dem Salzburger Architekt Clemens Holzmeister. (ebd. S. 66) In einem Schuppen des alten Pfarrhauses entdeckt man den Guldner-Altar. Inschrift: Guldner Berus 1827. (ebd. S. 77) 

 

1930

Errichtung eines neuen Pfarrhauses. (Ehl S. 66) 

 

 


Abb. 3: "Clemens-Holzmeister-Kirche" um 1980 

 

1935

869 Einwohner. (Ehl S. 164) 

 

1936

Merchingen zählt 76 Pferde, 305 Rinder, 220 Schafe, 504 Schweine, 141 Ziegen, 72 Kaninchen, 1 443 Hühner, 78 Bienenvölker. (Ehl S. 145) 

 

1937

Die alte Kirche wird abgetragen. (Hb. Bist. Trier S.573) 

 

1939-45

Zweiter Weltkrieg. Erste Evakuierung im September. Heimkehr September 1940. 

 

Nov. 44

Zweite Evakuierung am 24.11.1944, Heimkehr 1945. (Ehl S. 120) Gefallen 42 Soldaten, 9 Zivilisten, 99 Kriegsgefangene. 

 

1939

868 Einwohner (GuO Tab. teil S. 77) 

 

1940-50

Pfarrer Eugen Helms. (Ehl S. 63) 

 

1946

831 Einwohner(Amtl. Gemeindeverz. S. 13) 

 

1948

Die zerstörte und wieder aufgebaute Schule wird wieder in Betrieb genommen. (Ehl S. 123) 

 

1949

Merchingen zählt 68 Pferde, 224 Rinder, 162 Schafe, 346 Schweine, 229 Ziegen, 42 Kaninchen, 1288 Hühner, 82 Bienenvölker. (Ehl S. 145) Gemeinderatswahlen: CVP 3 Sitze, DP 7 Sitze. (GuO Tab.teil S. 84) 

 

1950-61

Pfarrer Josef Kraus 

 

1951

243 Haushalte, 872 Einwohner (428 männl., 444 weibl.) (GuO Tab.teil S. 74) 2 Schulhäuser, 3 Lehrpersonen, 108 Kinder. (ebd. S. 86) 

 

1952

3 Schulklassen, 1 Lehrerin, 2 Lehrer, 79 Jungen, 77 Mädchen. (Hb. Bist. Trier S. 573) Viehzahlung: 64 Pferde, 271 Rinder, 450 Schweine, 208 Ziegen. (GuO Tab.teil S. 79) 

 

1953

Ein neu erbautes Schulhaus wird eingeweiht. (Ehl S. 123) 

 

1954

877 Einwohner (432 männl., 445 weibl.) (Amtl. Gemeindeverzeichnis S. 13) 

 

1956

,,Unter dem Galgen" wird eine Marienkapelle errichtet (Ehl S. 37) 

 

1961

Pfarrer Friedrich Hilgert. Merchingen zählt 22 Pferde, 336 Rinder, 0 Schafe, 548 Schweine, 43 Ziegen, 545 Kaninchen, 4241 Hühner, 40 Bienenvölker. (Ehl S. 145) 

 

1962

Merchingen zählt 214 Wohnhäuser, 267 Haushaltungen, 458 Einwohner. (Ehl S. 164) 

 

1963

943 Einwohner (454 männl., 489 weibl.) Hb. Merzig 1966 S. 50) 

 

1966

998 Einwohner (475 männl., 523 weibl.) (ebd.) 

 

1974

Im Zuge der Gebietsreform kommt Merchingen als Stadtteil zu Merzig. 1 008 Einwohner. 

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Die Geschichte des Dorfes 

Josef Bohr, Wolfgang Reget

Merchingen ist ein Ortsteil der Stadt Merzig. Merchingen liegt im Saarland nicht weit vom Dreiländereck zu Frankreich und Luxemburg entfernt. Aus der Grenznähe erfährt Merchingen, wie viele andere saarländische und lothringische Kommunen eine wechselvolle Geschichte, als ein Mosaiksteinchen des deutsch-französischen Schicksals. Das Gerüst der Chronologie bildet eine Zusammenfassung des amtlichen Bekanntmachungsblattes "Neues aus Merzig", die vor einigen Jahren erschien. Der Hauptteil der zusammengetragenen geschichtlichen Daten stammen aus dem Heimatbuch des Lehrers Hans Ehl +, mit dem Titel "Vom Steinkeil zum Dombalpflug", welches 1963 erschien und aus dem Buch, "Merchingen - Unser Dorf und seine Geschichte" aus dem Jahre 1999 und aus weiteren Quellen, die der Verein für Heimatkunde zusammengetragen hat. Dieser kleiner Abriß der Geschichte Merchingens soll Sie, den interessierten Leser, einladen, Merchingen auf dem Wege der Geschichte kennenzulernen und vielleicht findet sich jemand, der seine Wurzeln bis in den kleinen saarländischen Ort Merchingen zurückverfolgen kann.

 

Die Entwicklung des Namens


816

Morichinga 


Abb. 1: Merchingen um 1900 

1266

Morchingen

1267

Mörchingen

1277

Morchinge, Morekinge

1363

Murchingin

1387

Morchingen

1489

Morchingen

1519

Morchingen

Ehl (S. 17) führt den Namen zurück auf den germanischen Namen Mauruch oder Morich zurück.
Ja. (S. 686) legt den Namen Môricho zugrunde. "-ingen" bezeichnet die Zugehörigkeit
zu diesem Namen und kennzeichnet Merchingen als fränkische Siedlung.

 

Steinzeit



Abb. 2: Steinkeil 

Im Jahre 1942 wurde bei der Befestigung der Ritzerbach in der Ortsmitte ein 15 cm langer Steinbeil 
mit Loch aus der Jungsteinzeit gefunden. 

 

Römerzeit


 

es wurden gefunden: 

im Langgarten:

römische Scherben und Dachziegel.

 

auf Fuhrwies: 

Ziegelstücke und röm. Straße. (Der Flurname deutet noch darauf hin).

 

Auf'm Hunzrather Fußpfad: 

Dachziegel, Bausteine, Urnenscherben. 

 

Münzen: 

Commodus, 180-192, Gallienus 260-268. 

 

In Merchingen gabelten sich drei Römerstraßen.


 

 

816

Morichinga
Von Kell und Ja. auf Merchingen bezogen. Förstemann bezieht den Namen auf Mörchingen bei Forbach.


 

1266

Morchingen (Müller ON II S. 52) 


 

1267

Eberhard Mogart von Merzig schenkt vor den sechs Geschworenen zu Mörchingen dem Peterskloster in Merzig eine Fruchtrente aus dem Zehnten zu Mörchingen (J. 482) 


 

1275

Der Dechant Bruning von (Kaisers-)Lautern schlichtet einen Streit des Propstes Jacob zu Merzich mit dem Meier Anselm daselbst wegen einiger Ländereien am Morchinger Berg. (MRR IV, 236) 


 

1277

Morchinge (Kell I S. 368) Gerard von Morekinge Zeuge eines Wiesenverkaufs an den Probst von Merzig. (J. 560) 


 

1363

Symont van Murchingin (Ja S. 668) Peter Murchinger (ebd.) 


 

1338

Merchingen, Muerchingen à 2 kilomètres à l’est de Merzig, dans la régence de Trèves. Rente, assignée sur des francs-alleux de cette commune, reprise en fief de garde du chateau de Freudenburg (homme du garde de chateau de Freudenburg)

Nr. 758: Faites lan MCCC et XXXVIII le judi [VI] (2) jours on mois dowyst.

Jean de Perle (Hennekin de Pierle) écuyer reconnaît avoir reçu du roi de Bohême deux cents livres de bons petits tournois: somme pour laquelle il a repris de lui en fief de garde du chateau de Freudenburg (Vreudemberch) dix livrées de terre assignées sur le francs-alleux quil possède à Merchingen (Muerchingen).

Le fils de Seigneur Jean de Larochette (la Roche) et Thierri (Diederich) de Perl, frère du déclarant, scellèrent avec lui la présente charte.

(Verkooren, Alphonse: Inventaire des chartes & cartulaires du Luxembourg , BdII: (Comte puis Duche) / par Alphonse Verkooren.
Repr. d. Ausgabe Bruxelles 1914 – 1922,
Cart.: I, f° 40 II, f° 61 (v°))


 

1379

Johann Von Meÿngen verkauft dem Gotteshaus Mettloch das dorff Mörchingen für 200 alter Gulden Ao. 1379 Dominica ante Conversionem Sti Pauli  (AD Metz 6F59)

Ich Johann von Meyngen Herr zu homberch met und frauwe Jücte my eliche husfrauwe tun kunt allen luden dÿ düsen brieff angessint oder horent lesen daz wir und andre unsn besseren nutz zu schaffen mit woke dachtem mude und vorstede  unß frunde und mit gudem muytwillen und verhenckniße Conratz myns bruders  reht und redelich verkauft han und verkaufen den erbn geistlichen hrn hrn johan dem appide convent und gotzhuse zu Mettlach bÿ der Saren zur Tryer bistom gelegen sent Bndicth ordins und iren nakume oder helder duß brieffis alliz daz goit gulde und erbe daz wir hain und haben mogen in dem dorffe und banne zu Morchingen und was dar zu gehorich ist iz sy an gerichte an luden an zenden an scheffen an schetzungen an husen an garten an wisen und velden an eckeren an welden an zinsen ersuyht und unersuyht wie ma dÿ neme oder vinden nach also als wirs und unse alt vordn biz hera beseßen ham hoe und diff mit alme reht nutznyht ußgenome uns zu behalden umb zweyhundert alder gulden von florentien guden goldiz und s waren florentien gewihtiz dÿ uns wol und gentzlich an gereidem gelde bezalt sint und in unßn schinbn nutz bekert sind cc (ee?) duser brieff geschribn wurde Und dar umbe so hain wir Johan und Jücte vorgh vor uns unse erbn und nakumen und vor alle dÿ gene dÿ wid den vorgh kauff sprechen mochten globit und globn met guden ruwen in eyne rehten eyden stait den vorgh. kauff veste und stede zu halden Auch sprechen  und globn wir Johan und Jücte vorgh myt eyde vor unß unse erbn und nakume daz dat vorgh goit gulde erbe und zugehore von niemant zulchen inrurit noch nyemant andrn verlaiht noch verpant inist und dar vor und vor alle werschaff wollen wir eweclich verbunden sin vor uns unse erbn und nakume Auch wer ist sache daz dat vorgh dorff goit gulde und erbe vergange von welcherley sachen daz dat geschiht were wenich oder vill in keyn handewise und dÿ vorgh hrn apt und Convent oder helder duß briefs der genoßen Hecten hoe und diff wie daz geschiet were wenich oder vil biz an die zyt dez widerkaufs dar uff verzihen wir Johan und Jücte vorgh vor uns unse erbn und nakume luctlich  durch got und umb unß und unß alvordn sele willen Alle ponte und artikel dÿ in dusem briefe begriffen sint hain  von Johan und Jücte vorgh vor uns unse erbn und  nakume globit und globn mit guden truwe in eydez statt mit stehter sicherheyde veste stede und unnbrochlich zu halden und dar wid nyt zu dön noch dön dön heylich od offenbar mit worten oder mit werken mit keyne vun den dÿ von den sint oder vonden mochten werden auch verzihen wir gentzlich uff alle vorzach beider gerichte geistlichs oder wereclichs rehtiz gerichtiz geschribn oder ungeschribn also daz wir nyt sprechen in mogen daz une dÿ egenanth somme geldiz nyt gezalt noch gentzlich bezalt in were noch daz wir daz halfscheid dar an uberhabn waren oder eymcher bedruckniße hindergangen weren mit welcherley sachen daz dat were dan als vor geschribn ist Und wir verzihen sondlich uff alle vorzoch dÿ uns zustaden stain mochten und den egenanth geistlichen hrn oder helder duß briefs zuschaden gneme und sollen keyn böse treckunge nyt suchen Und sunderlich ich Jücte dez egenanth hrn Johans eliche husfrauwe verzihen lutblich uff brutgabe und wiedeme und globen mit guden truwe in eydis stait mit keyne sachen noch nyema in myne wegen zu den noch zukume under den egenanth kauff uß gescheiden sin alle argelist und generde in dusen dingen Dez zu verkunde und stedicheide so hain wir Johan von Meyngh hre zu Homberch rict und Jücte sin eliche husfrauwe heubtlude vorgh semmetlich unse Ingeß an dusen brieff gehangen uns zuubersagen alle vorgh sache Auch umb vester stedicheide so hain wir gebeden deren erbn hrn hrn Thilmann vom Hayn hre zu der Motten daz er vor uns glabe daz wir werschaff dön aller vorgh sachen und sin Ingiß bÿ die unß an dusen brieff wolle hencken Und ich thilmann von Hayn vorgh globn ununme verbunden sin vor werschaff als vorgh ist und dar umb hain ich my ingeß bÿ die yre an dusen brieff gehangen Und auch zu merir stedicheid und sicherheide allir vorgh dinge so ist duser brieff besigelt mit unßs hrn dez hertzogen sigil von lothring und Marggraw sins hofis zu Waldisfingh von bede wegen hrnd Johan von Meyngh hrn zu Haynberch und frauwen Jücten siner elichen husfrauwe und Conratz dez vorgh hrn Johans bruders unßs hrn dez herzogh reht wol bewart Gebn in dem Jar da  ma zalte na cristen geburte dusent druhundert und nuyn und siebentzich Jar uff den nehsten sondach vor senct pauls dach den man nennet zu latin connersio sancti pauli ...  


 

1384

Konrat herr zu „homberg“ (Homburg – Kettingen) belehnt Isenbard von Esch, Schultheiß zu Merzig mit Gütern in Merchingen, die Isenbard und sein Bruder von Bertolt von Esch, Abt von Mettlach, eingelöst hatten (AD Metz 6F59)

Ich konrath herr zu homberg dun künt allen luden dusen geenwertigh brieff sehent oder horent lesen und Erkennen mich offentlichen in diesem Brieffe daz umbe den getruwen dienst den Isenbard scholtesse zu mertzichen zu der zit und Jeckel scholtesse zu sirck auch zu der zit gebruder von esch mir gedan hant in künftigh ziden und noth dün mügh und han ich Isenbart vorgh und sin erben mir und mynen erben zu manne gewonen ewentlichen und ymir me und han yme dar umbe geben und gem yme und sinen erben allez daz gut daz ich zu moyrchingh han und min aldern do gehabet hant zu wissen moirchingh by mertzichen ez sy an banne an mannen an korn an gulde an swynen an scheffen an zinsen an felden an wisen an hogerichte an bussen an wasser an weiden an welden an wegh an stegh nutzent ez genomen wie man dez nemen moichte bit allem vorher und zu gehoire wie es myne alder an mich bracht und gehalden hant und die vurgh gülde besessen hant. Und were ich sy auch gehalden und besessen han bis of dusen hüdigen dach und waz die vorgh gulde und güt myner alder eygh und auch min. Und gein ich konrat hre zu homberg vorgenanth vor mich und myne erben und nakümen dem egenanth Isenbard. die vorgh gulde und gütter alz vorgeschil steit yme und syne erben stedentlich ewentlich eirffelichen und yme mer und sol er und syne erben die gulde vorgh von mir und mynen erben han und halden und unser man dar umbe sin ymer me er und syne erben in der masen alz vorbegriffen ist und enthersen ich mich mit den vorgh gütter und gulde mich und myne erben den vorgh Isenbard und syne erben do myde zu eirffen umbe der manschaf willen daz er min man würden ist. Auch ist zu wiss daz der vorgh Isenbard und Jeckel gebrüder die vorgh gulde gulde und gütter byt gemeyner hant gelost hant wieder den apt her Bertolt von esch apt von gotz genaden zu metteloch von willen und verhenckenisse und geheisse min vor zwey hundert guder mentscher gulden gut von golde und sware genüch von gewichte und sullent die zwene bruder vorgh die vorgh gülde und güter sy und ir erben und nakümen halden besitzen nutzen entnützen genyessen entnissen gemeynetlich und hanttofen in aller der masen alz min alder und ich sy gehalden und genutzet hant bez of dieß hüdigh dach Auch ist zu wißs werez sache da vor got sy daz der vorgh Isenbard oder sine erben nit en weren und abe ynigh so soll der vorgh Jeckel oder syne erben in der vorgh manschaf ver(....) min und myner erben man dar umbe sin und die vorgh gulde und gutt halden und besitzen in aller der masen alz Isenbard vorgh min man und myner eirfen man dan abe würden ist und in der manschaf zü verliefen in der masen alz vorgeschih Auch ist zu wiss werez sache der vorgh Isenbard oder sine erben erstoiret oder gehindert wurden an der vorgh gulde so geloben ich Conrat her zu homberg vorgh vor mich und myne erfen den vorgh Isenbard und sine erben verentwerten und werschaf zu dragh von dem vorgh gude und gulde wie ein herre sin man billich verentwten und beschuden sol alz von syme eygh gude. Alle diese vorgeschrieben dinge geloben ich Conrat hre zu homberg vorgh in guden truwen in einz rechten eydez stat feste und stede zu halden vor mich und myne eirfen und nymer her wieder zu dune mit worten mit werckh pünten arttickeln fünde die da fünden sind fünden moichten werden in oder her na heymelich oder uber lut und verzigh her uber of alle helfe stüre fordrünge die mich oder myne erfen helfen oder furdern moichten und den vorgh Isenbard sin bruder oder ir eirfen schaden oder hindern moichten nu oder her na alle geberde ez dies vorgeschih sachen gescheiden. Dez zu urkunde so han ich Conrat hre zu hombergh vorgh vor mich und myne eirffen und na kommen mynen Ingesigel an diesen brief gehangh und zu merer stedicket so han ich gebeden und bieden die hüder dez Tabellions des hofes zu sirck daz sy mintz genedigh herren dez herzogh von lottrh und maggven Ingesigel wellent hencke by den mynen mich und myne erben zü ubersanne aller dies vorgeschih sachen und wier hüder dez Tabellions vorgh umbe beden willen dez vorgh konratz so hant wir unßs genedigh herre Ingesigel dez Tabellions des hofes zü an dieß brief gehenket by den sine in und sine erben zü ubersane aller dieser vorgeschih sache und zü merer sicherheit und stedigeit so han ich auch gebeden mynen lieben neben her frederich von sirck und willam belliz dez hertzedünnes von lottringh zu duscheme lande daz sy ir beyde Ingesigel by daz myne an diesen brieff henckh und umbe beden willen Conradez von homberg vorgh so han wir unser beider Ingesigel by daz sine an diesen brieff gehangh in und sine erben zu ubsagene aller dieser vorgeschih dinge der geben kund do met schreif den Cristus geburte düsent dru hondert fuer und achzich jar dez nesten mondages na der oster wochen  


 

1387

Boemund von Saarbrücken, Herr von Eintzer (Lintzer), belehnt den Jeckel von Esch mit der Mühle in dem Dorf zu Morchingen. Nach Jeckels Tod soll dessen Bruder Isembarth damit belehnt werden. (Coll. Lorr. S. 104, Lorr. Tome 153/12)


 

1394

SA Trier Handschrift 1672/347 fol. 163r
Arnold, Scholtes von Merzig verkauft auf Merziger Bann den Schadacker an der Merchinger Bach an Bertram von Esch, Abt von Mettlach


 

1403

AD Nancy B 384 f 340
Ludwig Burggraf zu Hamerstein und Linster tut allen Leuten kund, daß sein Oheim (=Onkel) Bermond von Saarbrücken ohne Leibeserben verstorben ist. Er hatte von Herzog Karl von Lothringen ein Lehen in dem Dorf, Bann und Gericht Merchingen bei Merzig empfangen. Der Herzog von Lothringen überträgt dieses Lehen zu Merchingen an Ludwig von Hamerstein. Dieser verpflichtet sich in diesem Schreiben, daß das Lehen, falls er ohne Erben versterben sollte, ohne jegliches Hindernis an den Herzog von Lothringen zurückfallen solle.


geschehen am Montag nach Peter und Paul-Tag 1403

Ludwig Burggrave de hamerstein pour le fied  [= Lehen] de Mörchingen prez Mertzisch    MCCCCIII

Ich Ludwige Burggrave zu Hamerstein und Herr zu Lin-
(st)er due kund allen Luden desselbige Lehen als min oheim bermond von sar-
brücken dem gote gnade hörte von dem ehrgeboren durchluchtigen Fürsten
herrn karles herzog von Lothringen und markgraven, das gelegen
ist in dem dorffe bann und Gericht zu Merchingen by Merzichen,
und min obgl [=obgemelter=oben gennanter] gnediger herr meinet das selbe lehen sey ihm   ledig worden wann min obgl oheimen bermont selige, on libes lehene Erben, abgangen,
sy und das .genannten Lehens (ubersarr), zu dem Stifte von triern, zu
gelegen sy, und doch min obgl. herr, mich mit dem lehen begnadet hat, und
es mir und mynes libes lebens erben, geluwen hat. Da erkenne ich
mich, das er mir die gnade mit  mit sellichen verworten getan hat, das ... ich
one libes lebens erben abginge, so sol dasselbe lehen, ledig und los
anb meinen obgenannten gnädigen herren und sine erben Herzogen zu lo-
thringen wollen und kommen  ohn jemans hindernisse et widerrete,
das zu verlunde, so ..... ich Ludewig vorgenannt meinen ....sigel, an diesen
brieff gehenkt, der gegenwart des (mondages), aller  ......., nach
sant peter und sanct Paulustag, der zweier heiliger, ............., des
jares da man zalete dusend vierhundert und drei jar


 

1403

Burggraf Ludwig von Hammerstein setzt seinen Neffen Boemund von Ettendorf, Herrn zu Hohenfels, in Mitbesitz des Dorfes Mörchingen bei Merzig an der Saar. 
5. Juli 1403 (Hammerstein Gesnold E. von "Urkunden und Regesten zur Geschichte der Buggrafen und Freiherren von Hammerstein" Nr. 633, AD Metz BH 1121)


 

1413

Merchingen kommt in Besitz der Herren von Sirck, die später die Burg Meinsberg erbauten
16. November 1413  (AD Metz 6J88, Hammerstein Gesnold E. von "Urkunden und Regesten zur Geschichte der Buggrafen und Freiherren von Hammerstein" Nr. 674 AD Metz BH 1121)

Ich Schonate geboren von vinstingen witbe von Ettendorff und frawe zu hohenfels dun kůnt allen mengelich das also ich das halbe han an dem dorffe zu Mörchingen aller neste bÿ mertziche gelegen von solichem deile also her lůdewich Burggre zů hamerstein da hatte und ich solich ferde deil also ich hatte an den dorffe unde hobe zu hichichwilre sasswilre und zeisswilre mit ire zugehörden ierliche gulde wigestlin ich myn lebedagen hatte und nit langer da bekennen ich mich in diesem myme uffen brieffe das ich umb besůnd liebede und frunschaft die ich han zu myme lieben swager und frunde her Arnolde von Sirk Ritter och umb das er mir also liebe dar umb gedan hat so han ich verzigen und verzigen luterlich mit kraft dis briefes uff alle die Recht, herlicheit unde gulde wie man die genennen mach die ich bisse her an den rungesthielen dorffe mörchingen aller nebst by mertziche und den hoff hichichwilre, sasswilre und zeisswilre vorgeschrieben aller nebst by pelingen gelegen gehabt und genessen han, also das ich in furbas mer mich keiner rechtern an dem furgeschriben dörffer gulden und gute noch luden mich vermessen noch han cusel und was ich brieffe von den vorgeschriben guden hette die sollent gentzlich krefteloss sin und keine macht mer han aller dieser wigeschriben sachen zu einem steden urkunde so han ich Schonade geborn von Vinstingen widewe von Edendorff frawe zu hohenfels myn Ingesigel unden an diesen brieff dun hencken mich zu übersagen aller furgeschriben sachen, der geben ist des dunerstages fur Ste martins dage des heiligen bischofs. in dem Jahre da man schreiff nach xlo geburte dusent fier hundert un de drutzen Jare  

littera g nobilis matůe schoneta de winstige petta renunciat suri sus y habuit in morchinge in maibg domino Arnolde de Serck

Datum anno 1413


 

1414

Morchingen bey Mertzig gelegen 1414
Widerkoffsbrieffe von Morchingen von der Karthuss by triere

26. März 1414 

Quelle: 6J88 AD Metz

Wir prior und Convent sente Albanshuss Carthuss orden by Trier geleghen dun kunt allen luden und bekenen offentliche in diesem brif alz der edeler hre  hre Arnolt von syrk Ritte unse liebe hre und besonder heymligher frunt in gote uns und unsm gotzhuse vorschre hat verkaufft eyn erstliche gulde zu wissen alle Jair sex und drissich guder swerer mentscher gulden und hat uns darvor  geghebn alle syn recht daz er hatte zu Morchinghe  und in der pleghen da bÿ geleghe na in haldughe der brieve de er uns da ubber hat geghebn  da han wir dem vorgh Edelen  hn Arnolde umb syner groiss flyslicher beden willen in sonderlig grosser liebden de wir in gote zu yme ham nach dem vorschre kauffe getan und dem unntz diesen briebe  soliche genade und frundschafft daz vor keynen anderen menschen de selbe genade gue vom wenldent zu wissen daz soe wanze und gylche zyt zu ewighen taghe der selbe herr arnolt syne erben oder nakomen an uns oder an unsere nakomen in unserem Cloyster vorf komet myt nůynhundert gulden alsoe guyt swer und wert alz wir yme vor wail bezailt hant vor de vorf sess und drissich gulden alz men wol fyndet beschriben in den vorgh brieben de er uns davon hant gegheben und sie uns oder unser nakommen vorf de vors nuynhundert gulden heberent bezalent und hantreyehent ganz und zumail in eyn sumen ungedeylt und sye une dar zu vor mol bezalent und genoych doynt vor daz abe uns enich gebretten wie an ewighen sachen in dem vorschre unseren brieben beschriben, dun sullent wir yn de vors zinse der sess und drissich gulden wydder umb kauffen laissen und zu kauffe gybben umme de nacyhondert gulden vorschre und sye sullent darnach all yr vorsrecht und guyt zu Morchinghen und vort alle andere underpende in unseren lieben beschreben fry loss und ledich wydderumb haben alz von unsut weghen und de vorgh unse briebe en sullent dar nach keyne macht me haben wydder hin Arnolt noch wydder sine erben oder nakomen vorschre und dyt geloben wir bÿ unse consciencien und by unserem Orden fest und stede zu halden an alle argelist und her wydder nyt zu vom noch schaffen daz getan werde heymelich noch offenbair und wir verzyhent uff alle privilegien und exceptien geystlichen und wetlichchen gerichten und uff alle sachen da mydde wir her wydder mochtent komen bysonder verzÿhen wir uff das recht das sprychet das gemeyne verzÿhunghe nyt macht enhabe want soe wilch dingh uns wÿdder diesen vorschre wydderkauff mochtet stade oder brenghen de en sullent vor uns und wydder hin Arnolt noch widder sine erben oder nakomen myt allen keyne macht haben. Dez zu urkunde han wir unsern Convents sigel unden an diesen brieff gehanghen datum anno domini millesimo quadringentesimo quarto decimo crastine annunciartaris beatissime virginis marie


 

1417

Merchinger Weistum (LHA Koblenz            54 Nr M892 )

Morchingen by Mertzig                                                                                      

Duß ist die wyde und begruff von dem hoegericht zu morchingen wie die scheffen das gewyst hant In dem jare xiiii und xvii Jar uff sant mathus abent

Item zu dem ersten an stollen huß an dem marsteyn aus buß an den zulboum und von dannen buß an den obersten zulboum von dannen von den zelboum vort buß an das wolffs reche vor uff den rant vort buß uff die drechen loicher von dannen vort uff den ramte vort buß uff den manenbecher weg von danen vort sluchs durch die hecken buß uff die marken als vil als der ist die da stehent tuschent den von broitdorff und von morchingen allangs enweg buß an den patt den man geit geen bachem von dem pade wet hinden morchingen wegs alle das hoegst lange buß an den schaiffs pat von dannen wit tuschent den von butzen und morchingen buß uff den Coris  acker von dannen vort buß an wyuels acker slus durch die velt von dannen vort buß vor an dierenholtz an das oberste ort da man zu beckingen hin geit von dannen vort buß an geyßborn zu morchingen zu dannen vort hie sute der grachte buß an den hollender von dannen vort uff der hecken her buß an grusen bruche uff die anwender die vor grusenbruche lügent die anwender her in buß in die bach her in halff buß an den pat von dem pade her uff buß an des gudemans huse von der gudemans huse dar nyderste geleyse her uff buß an stollen huß an den marsteyn wieder umb  

            Item duß ist die gulde zu morchingen by mertzig        gelegen
Item das halff hoegericht zu morchingen und die halb welde mit aller herlicheyt der gantz bann welde und hoegericht ist alleyne halff myns hrn Arnoldes von Sirck wie das die heren von mollenbach plagen zu han 
Item der meygeschaff ist vi gulden Item der herbeschaff ist auch vi gulden
Item zwolff malder haben und xii malder weykes 
Item der meyger eyn meyger swyne vi gulden wert


 

1430

AD Metz 6J88 

2. Januar 1430  
Ich Peter von Ryptingen, den man nennt Monckler, bekenne fur mich, myne erben und nachkommen, dass ich zu rechte manlehen entpfangen han umb den edelen hern hern Arnolt von Sirk, hern zu Meynsberg, myn gnedigen lieben hern, diese nachgeschribenen gueder und eirbschafft zu dem dorffe zu Nittel an Wyn, gulde, hauwe, zinse und alle andere gude in dem dorffe und banne und hogericht zu Nÿttel gelegen, wie man die genennen mag;  
item was ich gulde, eirbe und gut han in dem dorffe und banne zu Karrnn; 
item was ich han in dem dorffe zu Cullich, als feire das in das hogericht zu Nyttel horet; 
item was ich han in dem Sarkouffe und zu Rammelfingen, diese vorgeschribene guter hant alle myn alder zu lehen gehalden von der herrschafft von Monckler, die ytzen gefallen ist an myne vorgh lieben herrn herrn Arnolt von Sirck;  
item was ich han zu besselingen; item was ich han in dem dorffe und hogericht zu Morgingen bei Meirtzÿch und zu butzem, als feire das gut höret, zu dem eirbe und heirlichkeit, das die herren von Mulebach  (Ettendorf) zu Morgingen hatten, das och myn vorgh herr an sich gewonnen hat, aller dueser vorgh guter und sachen, so han ich myn Siegel zu gezuge unden an diesen brieffe gehangen und dar zu gebeden die edelen myne lieben Junckern, Juncker Johann und Juncker friederich gebruder von Sirck, dass sie ir beide siegeln by das myn an diesen brieff wollen hencken mich zu übersagen alles vorgh sachen, des wir Johan und friederich gebruder von Sirck hrrn zu frauwenberg bekennen dis von umb beiden willen peters von Ryptingen, den man nennt Monckler unser beider siegel by das sy an diesen brief han don hencken, in zu übersagen aller vorgh sachen der da geben ist des Jars dusent vier hundert und CCC des sondages nach Jahre dage  

(Original im Archiv in Koblenz)  


 

1436

Lehensbrief des lothringischen Herzogs an Arnold von Sierck
FLORANGE J.: „Histoire de Seigneures et comtes de Sierk en Lorraine“. Paris 1895. S 208ff 

 

1436, 14. février. - Wir Reynhart von Gottesgnaden zu Jherusalem und zu Secilien und koenyng, hertzog zu Aniou, zu Barr, zu Lothringen und marggffe marggraffe zu pontamouson, Grave zu provintien, zu forqualquier, zu Maine und zu pirmont und Elisabeth von den selben gnaden konygynne, hertzogynne, Margffynne und graeffyne da selbst, In diesen suthen usser allermonperschafft getaen, dun kunt vnd bekennen vur uns, unsere erben und nakomen hertzogen zu lothryngen, das wir zu rechter fryhem erblehen geluhen hain und mit hande und munde umb uns entphangen hait der Edel unser lieber getruwer und rait Arnolt von Sirck, herr zu Monckler und zu Meynsberg alle diese nageschriebene Slosser, hogerichte, rente, wiltbant, gulte und guter als herna underscheydenckliche benant und beschrieben ist; zum ersten den halben bergh zu Monckler, da Monckler uff stunt, allferve der unserem hertzogtum von lothryngen zu behoert mit dem halben Thorn, der noch da steyt, von dem ussersten graben vor dem Thorn an biss dewiddersite In die Sare und den hamme, wie die Sare den egenanten Bergh und hamme umbfliesset mit der subehoerde | Das ander halbteyle berghs und Thorns zu Monckler von eyme Styfft von Trier zu lehen ruret ; Item die burgh Meynsberg ; Item alle sin huser hobstede und pletzer uff der burgh zu Sirck ; Item die voydie zu Nunhusen mit den dorfferen, luden, horgerichte, Scheffen, froende, schetzonge und geboedern darzu gehoerich in aller maissen Arnolt Von Sirck obgenant und sin altern des unss her genossen hant und er noch uff diesen dag besitzet und genüsset; Item was er hait in dem dorff zu Mengen an horgericht, froenden, schetzongen vnd geboedern als das vortzuden Boemondt herr zu Ettendorff und Schofrid von Sarbrucken hern zu Mollenbach, selig gedechtnisse da hatten, von das der scheffen zu Mengen in den Jairgeding wyset und er des auch inbesesse ist ussgescheiden des egenanten Arnolts deyle habendes vnd eygendes guitz daselbst zu Meyngen, als das dem gericht und scheffen zu Mengen wol kundig ist, das nit von vns zu lehen ruret ; Item das dorfgen vor frauwenberg genant Leterdingen ; Item den walt eben an habkirchen genant koutenbusch ; Item im deyle des dorffs zu Morchingen aller nehst zu Mertzig gelegen mit allen welden, benne vnd horgericht des dorfs das geliche halff dem obgenanten Arnoldt zu gehoert Als das auch den scheffene zu Morschingen kundich ist; Item was er in den dorffern zu Wellingen vnd zu hesebach hait zu dem deyle hoert das halb horgericht von den egenanten dorffern und benne und dar zu alle die welde zu Wellingen gehoerig hoeret alleyne halb zu desselben Arnoltz deyle vnd die wyher vnd Moelen hoerent auch halff zu syne deyle zu Wellingen ; Item den halben ziehenden zu Wolkeringen in dem Lande von lutzenburg gelegen ; Item alle Jaire eyn fuder wyns zu Nittel uft unseren teyle daselbst vnd ziehen gulden gelts uff dem geleyde vnd zolle zu Walderfingen vnd auch ziehen gulden geltz uff den hertpenyng zu Sirck, die unss rosseid daselbst alle Jair gybt oder wer die hertpenyge von unserem wegen uff hebet vnd eyn Moelen Swyne zu Sirck alle Jairs usser uns moelen daselbst und auch vier und zwentzig malder frucht, halff rocken und halb habern, die da jerliche fallent zu Dreysbach uff der Sare gelegen und sex malder frucht auch halft rocken und halff habern, die da fallent alle Jairs zu Swemelingen und zu Besseringen und eyn meyger swyne und auch eyn forster swyne daselbst und sin deyle an burgh und forburgh zu berg mit aller zubehoerunge, damiede Arnolt obgenant syns sons Arnoltz Jungen von Sirck hussfrauwe, die edele Eva von Dune und von Kirburg, frauwe von Sirck, bewiedemet hait, welchen wyddom wir auch mit unserem wyssen und willen bestediget han und hain yme vnd synen erben die vurgeschriebenen güter, nemlich zu Bergh, zu Besseringen und zu Swemlingen, zu Nittel, zu Walderfingen, die ziehen gulden geltz uff den hertpenyng und das swyne uff der Moelen zu Sirck zu besseronge ander syner lehene von sunderlichen Gnaden auch zu rechtem Erblehene und ave wiedder abe zuloesen geluhen vnd lyhen in crafft duss briefes ; Item funfftzichen punt metsch uff dem geleyde zu Sirck, die unser geleyde lude zu Sirck alle Jare bezalent und sulich hobestede Als er hait voir der burg zu Sirck daselbst etwann der Edel Johann selige herr zu Monckler zwo schuren und elwe manyche huss und hobstede stain hatte, die ym unser lieber Swegerher und vatter selig gedechtnisse, hertzog karle von Lothringen, dede abrechen in dem kryge, den er zu der tzyt hatte mit unserem ohmen hertzog Edewart und dem Cardinail von Bare, den got beyden barmhertzig sy ; Item die boumgarten daselbst vor der burgh zu Sirck das da alles hoeret zu des egenanten Arnoldes ohme seligen, des herrn von Monckler huss uff der egenanten burgh zu Sirck ; Item was er hait zu kirsch und zu Yppelbingen das Arnolts egenanter ohme selige von Monckler daselbst hatte, das auch hoeret zu syne huse zu Sirck Als er auch aller der egenanten Slosse, gulte und gute in gerichtli­chem friedelichem possessien und besesse ist uff hude data duss briefs; Item die Jegerye und Wiltbandt in allen Welden und gerichten zu allen den egenanten Slossern dorffern horgerichten und geliedern gehoerende die Arnolt von Sirck obgenant von vns zu lehen hait und hie-vor benant sint. Da by und by allen den egenanten lehene und gutern wir, unsere erben und nakomen vnd unsere Amptlude den obgenannten Arnolt von Sirck vnd sine erben blyben laissen, hanthaben beschiere und schirmen sullen und wollen zu ewigen dagen alle diese vurge­nante slosse, gude, hochgerichte, Jegerye, Wiltpende, gulte, erbschafft und stucke und y yglichs besunder hait von vns entphangen der Edel unser lieber getruwer und Raide Arnolt von Sirck herr zu Monkler und zu Meynsbergh vurgenant zu rechtem, fryhem erblichene vnd wir han ym vnd synen erben auch die von nüwes vnd von sundelicher unser gnaden also erblichen gluhen und belehenen yn da myede vor uns und alle unsere erben und nakome als von unsers hertzogtum wegen zu lothringen und wir Reynhart konyng zu Jherusalem und Secilien hertzog zu Aniou, zu bare und zu lothringen und margraffe margraffe zu Pontamouson, Grave zu provintien zu forqualquier, zu Mayne und zu pirmont han des zu warem getzugnisse und ewigem gedechtnisse unser marcstaede Ingesiegel an diesem brieff dun hencken und want das egenant hertzogdum zu lothringen von rechter erbschafft an uns Elyzabethen von lothringen konyngynne, hertzogynne margräffynne und graefynne vurgenant gefallen und an erstorben ist, Als an eym rechten nehsten geborne erben unsers hertzogdoms zu lothringen So han wir in diesen sachen usser aller monperschafft gedain Auch unser groiss Ingesiegel by unsers heren und gemahele des vorgenanten konynges Ingesiegele vor uns und unser erben an diesen brieff dun hencken eyme ewygen gedechtnisse urkunde getzuge und bestedonge aller vorgenanten Sachen Der geben ist in unser Stat zu Napole In den Jaren unseres heren Dusent vierhundert und funff und dryssig Jare uff sent Valentins dag des heiligen martelers nemlich des viertziehenten dags des Maendes february.

Orig. du Vidimus du 12 novembre 1445 Parch. sceau. Arch. de Coblence.

 


 

1459

AD Nancy B 384  f83

Philipp de Sirgues
pour
Montcler, Riol, Pomern, Vouerie de Kedingen,
Gunzenradt, Mentzberg, Sirques, Norme, berg, forpach,
Mengen, Mörchingen, Bessingen, Heßbach, Woleringen

            M CCC ? IX

[Die Jahrestahl ist nicht eindeutig zu lesen: Philipp von Sierck, Herr zu Forbach, Montclair und Meinsberg starb 1492 als letzter aus diesem Geschlecht; Johann war Herzog von Lothringen ab 1453]

Ich Philipp von Sirck, Domprobst zu Trier, her zu Moncler 
bekennen mit diesem Brief, das ich dise nageschriebenen  floßner hongerichts
Rente wiltbende gülte und güter, als her nachgeschrieben und unter
schiedlichen genannt sind , zu rechtens lehen und manschafft empfangen
han und halten bin, von dem hochgeborenen Fürsten und Herrn 
.. Johannes, Herzog von Calabrien und zu Lothringen, zum ersten das halbe
Berg zu Montclair, da montcler uffsteht, also unserem dan dem Her-
zogen von lothringen zu gehort, mit dem halben thurmen bis under
seite in die sarr [...]

item ein teil des Dorffs Merching
aller nagst by mertzig gelegen mit allem bennen und hogericht, das Dorff
das [...] halff mein ist

Item ........

[Philipp von Sierck erklärt, daß er von Herzog Johann von Lothringen ein Teil des Dorfes Merchingen zum Lehen verliehen bekam. Ihm gehört die Hälfte des Dorfes.]


 

1489

Morchingen (Lager S. 366) 


 

1492

SA Trier 1670/349 
J.C. LAGER: Urkundliche Geschichte der Abtei Mettlach. Trier 1875.

Pfandbrief über 32 rheinische Gulden des Peter von Daylheim und seiner Frau Agatha betreffend Güter in Merchingen aus dem Jahre 1491 an Heyngin von Prüm

Stadtarchiv Trier 1670/349 4° fol. 235r-235v

Ich Peter von Daylheim und Agatha von Ensyk my eliche husfrauwe thun kont und erkenne unß In diesem unßerem uffenem bryeff von unß unsere kynde und alle unse erben und nakome daz wyr myt woil bedaychtem mude und gesonne habe verkaufft haen und in krafft dieß bryeffs verkeuffen zwey malder weyß mertziger seyge guder weyner und durre uß unsere gulte und renthen die wyr haen In dem Dorff Moyrchingen bye mertzich gelegen welche Renthe und gulte unser eygen gut ist unverphant und unversatzt und von keyne herrn zu lehen rurt Dem erbaren man heyngin ud prume und syner erben / ader In halder dieß bryeffs myt syme wyllen / und dez han wye entphangen von dem benaten heyngin zweyn und dryssich rynscher gulden gut von golde und schwyr von gewychte / ee und un dießer bryeff geben sie und da myt unserer noitz geschafft und kuntliche schaden erweirt / welche zwey malder weyß unser weyß zu moyrchingen ist ader werden macht / alle Jahre Libern solle dem benaten heyngin In syne sycher behalt gheyn mettloch uff sant Martins dagh In dem wynter gelegen / ader In helder dieß / acht dage vor adere acht dage dar nae ungeverlich / und abe sache were daz wye sunnich wurden an der bezahlunge Jerlichs da got vor sye und nit uß ranhange deden der bezayllunge uff dage und zytt vurgenaten als dan so mag und sol der benaten heyngin syne erben ader In helder dieß hant- plaegen an alle unsere gulte Rent zynß zeheynden und allez waz wye zu moirchingen han unst uß gescheyden und daz gericht ader ane gericht nach alle seyne willen syn heubt gut pensien und allen schaden er gehaibt sich zu erhallen / und daz ein allen Indracht unser eelude kynde und erben und wyllen auch nyt Ine noch die synen durch unß noch die unseren Dar durch bededynckt haen. Und abe sache were daz Ime aib ghynck an unser gulten zu moirchingen so soll und mregent sich erhallen an andern enden Di wyr gult und Rent haen Auch so hait der benaten heyngin unß und unseren erben In diessen sachen eyn sonderliche fruntschaff gethayn weche zytt ader wane daz wye kome mit den zweyen und dryssich Rynscher gulden und nit voller pensien und daz vor sent Martins dag und Ime syne erben ader In helder dieß bryeffs hebern In syn sycher behalt, als dan so sollen alle unser gutter loys und ledich wyder umb an unß gefallen syn und diesse verschreybonge als dan wit an von keyne werde syn soll / und wyr eelude obgenaten geloben gereden und versprechen In gantze truwen eren und gelauben vor unß und alle unser erben her wyder ... wehe zu thun noch schaffen gethayn werde heymlich noch uffenbair Eß sie mit gericht ader ane gericht geistlich noch wentlich noch foinde die da foinden synt ader fonden moichten werden Und soll unß auch nit schyrme keyn freyheit noch herlicheit die unstaeden ader hyndernich moichten bryngen dem benaten heyngin syne erben ader Inhelder dieß bryeffs / sonder sie all zytt da by zu behalden und helffen hanthaben Und dez zur urkunde der warheit / so han ich Peter von Daylheim my Ingesiegell vor mych und myn hußfrauwe unden an diessen bryeff gehangen daz ich agatha erkene myne wyllen und bede und dez zu merher sicherheit aller ongh sachen / so han wyr peter und agatha eelude gebeden myne bruder Johan von Daylheim und myne vettern philips von Dailheim und swager daz Irer Jeklicher syne siegell by den unseren wulde hencken unß und allen unseren erben zu bezugen und zu besaegen aller obgeschalen sachen Daz wyr Johan und philips erkennen von bede weghen unsers broder vetter und swegeryn gern gethain han und han unser siegell unden an dießen bryeff gehangen by dis Jaren Der da geben ist In den Jaren unsers herrn Dusent vierhondert Nuntzich und eyn Jahre uff sant Valentins tach nach gewoinheit des Styffts von Trier zu schreiben


 

1494

Jargedinge in Morchingen 1494 (95)

Quelle: Stadtbibliothek Trier
Handschrift 1671/348 4°
fol. 58 recto – 59 verso

Annalen zu Morchingen
Ist zu wissen das in Jaren der Junfferlichen gebuot ventzichen hondret Nuntzich unnd veir Jahre Irrer geschreifft Im stifft vonn Trere zu schriben auff Moentag necst nae dem sontage Oculi die druzenten Im Meritz wule trent Nune oder zehen Uren vure mittage ungeverlig In myns Notarien unnd getzugen Ine undh gegenwertikeit ist durch die Eÿberen unnd umsichtigen Herren Diderich vonn Diteuchen pastore zu Tunsdorff Magister raswin vonn Siburg unnd scholtes Lodeviche vonn wegen der wolgeborenen Juncheren Sebasti ans gruffen vonn Seyne Heren zur Zyt zu Moncklere unnd Mensberg .. Johann vonn der Nunerburg pastoir zu Brotdorff, vonn wegen eyns gotzhuße Mettlochs unnd vonn wegen des vesten Junchere wilhem vonn warßberg unnd syner mitgemeyner, Ist das Jaregedinge Im dorff zu Morchingen gehalten und besessen worden In maissen unnd formen wie darin her nachgassen volget  

Den fuerchtich synt erschenen Meiger der ungh Herren von seyne zur zyt herren zu Monckler gellen hans vonn Morchingen meiger yns gotzhuße Metlochs .... Richart vonn Morchingen meiger juncher wilhems vonn warßberg unnd syner mitgemeyner umbestempt mit sampt

Die selbigen Scheffen synt durch den dinckfoct Nemelich scholteß lodewich benant, irrer eide ermaynt unnd gefraigt worden Aba is sie vonn Jare und tage das die Herren benant irre Jaregedinge haben zu halten. Daruff sie nae rade geantwort Soe wanne den Herren gelegen were soe moichten sie ihre Jaregedinge halten.

Haent dar nae gewisten soe der Bode Inruffen sulte alle die ghene zu dem Jaregedinge gehorich unnd den dare geboden were.

Darnae haent sie gewisten soe wie eyn Herren von Monckler das Jaregedinge zu bennen habe, Ader die ghene die vonn synent wegen dae erschienen, were sach er ader die syne sulchs neit gedone konnen, so habe ers maicht eyme von den scheffen zu gebetten sulchs zu thune. Also hait der benant Scholtes Lodewich sulches geboden zu thune Richard vonn Merchingen, scheffen und meiger Junker wilhelms vonn warßberg, unnd syner mitgemeyner, der dem selbigen Jargedinge bann und frede gedane Hait In nachfolgender maissen.

 Ich thune diesem Jargedinge bann und frede vom tage Hude vund vom tage vort, Vort ane in ere sent Aghaten die eyne Patronerß ist unser lobelicher kirchen; In ere des wailgeborren Juncherrn Sebastians graiffen von seyne Herren zur zyt zu Monckler der eyn Herre des Hochgerichts ist zu Morchingen zum Halbenteill, In ere des Eirwirdigen Inn gott vatters vnnd Herren Thilmans Abts zu Mettloch vonn syner goitzhuß wegen. Inn ere deß vesten Juncheren Wilhelms von warßberg unnd syner mitgemeyner, die welchen mit sampt unseren lieben Herren dem Abt gemelt diß Hoegerichts unnd bannes auch Herren synt zum anderen halbenteill Inn ere der scheffen sammentlich, in ere der meiger sammentlich. Des boden unnd gantzer gemeynen unnd aller der ghener den Herr geboden ist zum Jahrgedinge. Vort aller der gehner dae vonn is billig bann und frede Haen sull, das nemans dem anderen syne statt besitzen ane orlauff. Nemens den anderen syne wort doe ane Orlauf, abe jemans were der sulchs dede. Der were den Herren umb die boiß, eynmail zweimaill und zum drittenmail des Jaregedinge sie gebennet.

Dem nae haent die gemelt scheffen sulchs vurgemelt.Hoegerichtsbezirck unnd irs banns gewisten wie Her nae geschriben steit Im ersten haint sie angehuben bie den stullen hußen ane eyne marcksteyne vonn dan der anwe uff biß ane der zeilbaume von dem zeibaume biß uff dem andren zeilbaume, von dann uff den berch langs biß ane den wolffsberg heischt bie denn draichlocheren  von dann den rantlangh biß ane den mandenbreucher wech vonn dann ane eynen marcksteyn steit tusthent den vonn Broitdorff und morchingen vonn dem marcksteyne uff eynen andren steyne vonn dem steyne zu hoewechen zu uber den berch biß uff die längeheck vonn der längshecken biß uff bachemerberg ane den patt vonn den pad den randlangs durch den drauff morchinger waldts biß ane den schaiffspatt tusthent morchingen und boitzen, vonn dann den schaiffspatt herauß biß uff ettliche marcksteyne cc (ee) von eyne uff den anderen, vonn danne vorm we(i)dbuche her uff den ort waldts, vonn den ort uber messe biß ane wibesheck vonn dann biß ane derrenholts dar vort derrenholts langs den waldt biß uff den andren ort waldts tusthent da vonn Morchingen und harlingen, vonn Danne biß uff geißborren Dar vort ane biß uff den rant 
Den rant vort langs biß uff eyn graicht, Dar vort die graicht hin ane langheck dar steit eyn hollenter tusthent Morchingen und Mertzigh vonn dann biß ane der anwende die dar ligt ghemsigt gronischenbruch, vonn dann der anwe her inne biß uff der bach, vonn dann der bach uff biß zun dem mertzicher wech ane die malleter Dar vort den weg her uß biß die stullen huße ane den ersten marcksteyne dar sie angehuben hann Dar bynnent wisten sie den vurgh in das hoegericht mit sampt zuch fluch und herberß Dar

Nae dem Haent sie gewisten die zeinse da fellich vnnd also gesprochen, soe wie die Heirschafft von Monckler Habe alle Jare dae vallen XXVI. malder neuen zeinß waiß, vnnd also manche malder euen also manche Hone (Hühner), xll eiger, vnnd also veill malder euen also veill pennick der zwolf eyn treischen schillink doent.
Gelicher wise Haent sie gewisten so wie die Herrschaft von feiltzburg (Felsberg) also auch dae fallen habe, alle Jare ane Zeinßen xvll malder euen, mit sampt Honeren eigeren vnnd pennicken wie vursteit. Samelicher wieße eyn goitzhuse Mettloch auch alle Jare dare fallen habe ane Zeinßen veir malder euen, mit sampt Honeren eigeren vnnd pennecken als obegriffen. In derselbigen mai: Haent sie gewisten so wie Juncker Wilhelm vonn warßburg vnnd syne gemeyner ouch alle Jare da vallen und dienen Haent, ane Zeynßen Iv malder euen maiß mit sampt Honeren eigeren vnnd pennecken als obgeschreben luet. Dar nae synt sie gefrait worden abe Inne nuste me kundlich sie das zu wisen in geburren, Haet nae gehaltem rade geantwort. Sie haben von irren voralteren neit witers Herren wisen ader sargen dann sie gewisten Haen, vnnd begerren auch sie witers neit zu beladen.

Im lesten synt sie ußgegangen vmb sich zu bedenken vnnd vurzubrengen alles das ghene das Inn dem virgl. Hoegerichtsbezirk roigbar oder broilich sie geweste syder der zyt das die leste Jaregedinge gehalten syne worden Vnd nae langem rade sie dar vff gehaibt wiederkommen vnnd gesprochen Sich herr allerley bynnent der zyt dae begeben das sie ouch guttlich versediget vnnd nedergelaicht Ane so veill Juncker peter vonn Dailheim hette eyn meiger dae selbst ouch uff syme hobe vnnd eigenthume eigen gericht und Herlichkeit, Hette sich gemacht das eyn arme man Hinder ihne gesessen noitten gewesten were vnnd ann den selbigen meiger gerichts gesonnen hatt, Jene uff syne gutteburgen neit hette mogen gedigen, vnnd dar umb sulchen arme man noit gewesen werr sich am eine Hoegericht zu beroiffen dem selbigen arme manne were auch im Hogerich recht gescheit nae Hoibs gewainheit, vnnd dar umb der bestempt meiger sulche gedane Hette were vnrecht vnnd brechten das vur.


 

1498

Güterverzeichnis des Abtes Tillmann (LHA Koblenz 143/709)


 

1519

Morchingen (Ja.S. 668)

Einwohnerverzeichnis:

  1.     Die Leute des Grafen von Sayn 
    • sind exempt (Dieser Schatzung nicht unterworfen). 
  2.    Die Leute des Herrn Abtes von Mettlach: 
    • Hans Schwopp Adam
    • Henrich
    • Feylen Hans Witwe abwesend.
  3.    Die Leute des Herrn von Warsberg: 
    • Es wohnt von ihnen dort niemand außer außer Johann Schumacher. 
  4.     Die Leute des Peter von Dahlheim: 
    • Johann. 

 

1528

Jahrgedinge 1528 in Morchingen

Quelle: Stadtbibliothek Trier 
Handschrift 1671/348 4°
fol. 89r – 92 r

Anno .. fünffzehenhondret Acht unnd zwansigste donnerstags der funff und zwanstigsten tags Brach Monads vor Mitaghe umb zehen Uren ungedlig. In meins uffenbar Nämen und Erbaren gezüghen herundengeschrieben gegenwtigheit ist durch die wysen vürnemighen und Ersamen Marquart qüecken Scholtes tzützyt zu Sarburg und heinrich von (Sirdorff) Meier daselbst und vonn weghen des wolgebornen herrn Gräugen Gerlachen herrn tzützyt des Sloßs Monckler by Metloch gelegen, iten herrn Matthias Crämers prior tzuetzyt zu Metloch von weghen eines gotzhuß Metloch item Juncker Johann von Berghen den man nent heyegen Alte Johann von Sirck unnd Jacob Bürckgrave zu freistroff von weghen der vesten Junckerrn von warspurg und ire mitgemeyner, das jaregedinghe ime dorff Morchinghen % gehalten und besessen werden in maissen vone hernach begriffen volgt

Sint anfencklig erschenen die Erbaren Johann zo Morchinghen Meier tzurtzÿt daselbst von weghen der herschafft zu Monckler, Heinrichs Johann Meier daselbst zo Morchinghen von weghen eins gotzhuiß Metlochs Johann Schomecher Meier von weghen der vesten Jonckern von warspurg und irre mitgemeÿners, Gelen hanns, Alter Johann, unnd Michel zo Morchinghen Allesampt Scheffen tzuetzÿt des hoichgerichts daselbst zo Morchinghen

Welchen itzgnanten Scheffen ermanten irer eyde unnd uff gethane fraghe irer obengemelten gnedighen herrn habenn zum ersten gewysten ire gnedighen Herrn des Sloss Monckler oder ire geschickten sollen inne jaregedinghe zo Morchinghen oben ann sitzen darnach solle sitzen ein Apt des gotzhauss Metloch oder prioren Ernwürden geschickten darnach sollen sitzen in jaregedinghe daselbst zu Morchinghen der vesten jonnckern vonn warsperg und ire mitgemeyner, oder ire geschickten  

Sennt gemelt scheffen danach gewÿsten ire gnedighen hern des Hauss Monckler haben das jaregedinghe zu Morchinghen zo setzen unnd sollen alsthan Erw Apt des gotzhauss Metlochs mitsampt den vesten jonnckern von warespurg unnd irn mitgemeynern solichs verkundighen zu erscheinen zo Morchinghen inne jaregedinghe ire gerechtigheit horen zo wÿsen,  

Haint darnach gwÿste, der bode solle inruffen allen den ghenedighen, die bynnent dem bezirck unnd hochgericht Morchinghen gutter eÿgen haben und iren gnedighen herrn obengemelten, Schaff innd zinß geben, mitsampt den ghenighen so dahin zum jaregedinghe gebotten wiren

Demnach gewÿsten, so wir ein Scholtes zo Monckler solle das jaregedinghe Bennen, als ein dinckfaudt, von weghen der herrn des benanten jaregedings miteinander Oder solle eine uß den Scheffen gebiethen , das jaregeding zo bennen von weghen der herrn miteynander

Daruff hait der dinckfaudt gebotten dem erbaren Johann zo Morchinghen Scheffe darselbst, oben gemelten jaregedinghe zo Bennen vonn weghen der herrn des benanten jaregedings miteynander, welcher dem jaregedinghe Banne unnd frede gethane hant in nachfolgender maissen

Ich thun dyssem jaregedinghe Banne und frede in ere der regina junffrauwen Sanct Agathen die ein patronerß ist unnsers gotzhauß, vonn weghen des wolgebornen herrn Grauen Gerlachen herrn tzurtzÿt zo Monckler, iten von weghen des geistlichen herrn eins Apts zo Metloch, vonn weghen der vesten jonckerr vonn warsperg unnd ire mitgemeyner vonn weghen der meier samentlich, von weghen der Scheffen, des Bodes unnd der gantzer gemeyner, und von weghen aller der ghenighen den hir gebotten ist zum jaregedinghe, das niemans dem andern sein stat besitze oin urlauff, niemans dem andern sein wort thu, oin urlauff, abe gemans wire der solichs thede, der solle geben den herrn die Buß, einmal, zweÿmal, und zum dritten mal, das jaregedinghe sÿ gebennet

Demnach haben die gemelten gewÿsten den betzirck irs Bannes und hoichgerichts wie hernach geschrieben volgt  

Zum ersten haint sie die gemelten Scheffen angehuben den zu betzircke bÿ stullen huss am weghe bÿ ein Marckstein vonn dannen an das heckelge, vorthin an den negsten zelebäume, von dannen biß an den alten zelebäum, von dannen slugweshin biß an den wolffs weghe von dannen biß zo den dieghen luchern, von dannen hinden den rantlanghes biß in den Mandenbrucher weghe vonn dannen uff ätliche Stein stent zwischen den von Brodtorff und Morchinghen, wÿst ein stein uff den andern, von dannen unden an honekirchen hin biss an die langhe heck, da man hin gheit gehen Bachem, die heck langhes biß ine das Rott, heist Rodges rett, uß dem Rode biß an die durrebäume, von den durrenbäumen biß an den drauff des walds, inwendig des walds den rantlanghes biß witter Buetzer waldt in ein weghe, heist der schaffspatt, den weghe heruß sthent steine tzussen den von Buetzen und Morchinghen biß heruß an widbusche, vor dem widbusche den drauff langhes biß an ein Ort busches gnant holtzackerhaubt, da die frauwe ermord worden ist, von darinnen in ein heck heist wirbeltzheck, von dannen rehtabe an dürrenholts, vort derrenholts den drauff langhes biß an den andren ort dastheit ein haghedorn vonn dannen richt den roindt abe, biß uff den kallenberg, vonn dannen den roindt herlanghes biß in die thuffelsgraidt, von dannen in ein veldt heist Mulmanns veldt uff ein hollendter, von dannen vort in die langhe heck ans harlingher patt, die heck herlanghes biß uff die Anwaldt daitzen grontzelbruch, uff die Anwaldt steit ein Stein tzussen den von Mertzig und Morchinghen, von dem Stein rechtsabe biß in die halff bach oben die langhe wiese, die halffbach herüß biß nach an hedenthall an die heinred, von dannen heruff  biß zu Mertzigher halffe weghe bÿ Lampertsbann den weghe heruß, das niederst geleiß den vonn Morchinghen, das oberst geleiß der von Mertzig biß an den Marckstein bÿ Stullen huss, da sie die gemelten Scheffen angefanghen hatten zuwÿsen

Nach dem haint gemelten Scheffen gewÿsten so wÿdt als sie die Scheffen den Banne und hochgericht gewÿsten haben, wÿsten sie darbinnen oben gemelten irn gnedighen herrn das jaregedinghe zo mitsampt foudt, ploudt, tzoik, floik, und alle hoichBuß von der Erden an biß an den hemel, damit auch erklerung  theden, ob einicher herrn darbynnent gerechtigheit hett wÿste sie ime mit abe  

Darnach gewysten, So ein Mißdetigher im benannten HoichgeRicht gefanghen wurde, man solle den zum ersten ghen Monckler furhen, vnd nach viertzehen taghen ghen Metloch, so aber myn Hrn Apt zu Metloch kein gefenkniß hett fur soliche lude, sol der herschafft zu Monckler also liebethoin das die ihme ein thurm lenhen, vnd nach acht taghen darnach sol man den Arme gefanghen ghen freistorff verschaffen, und nach acht taighen witther ghen Monckler, da soll man ine fraghen umb sein Missethaidt, kan der Arme Man sich mit recht nit verantwortten, so solle man Ihne witther ghene Morchinghen verschaffen, da haben ire gnedighen herrn Seyl, Stock, galghen, isen, Solichen luden ire Recht zu thun.

Item gewisten, So wie ein Maier der herschaft Monckler den Angriff Ine benantem Hoichgericht zu uoran mit Sameglichen Raidt der ander Meier daselbst zu thoin habe so er der negst bÿ der handt were oder welcher Meier der Hern daselbst der negst zu geghen by der handt were, soll den Angriff thoin von weghen der Hern miteynander des Hochgerichts zu Morchingen.  

Haben gemelten Scheffen veitter gewÿsten, die zinße so Iren gnedighen herrn bynnent benanten hochgeRicht Jerlich fallende, wie nach volgt Zum ersten der herschafft des hueß Monckler habe alle Jahre fallend an zinßen segs und zwantzig malter habern zinßMaiß, uff jeglyg malter habern ein hone, uff Jeglyche malter habern zwulff Eyger, uff Jegliche malter habern, ein Heller der zwulff ein Triersche Schellenk thont, dar zu Ein faß Saltze dem zinß nach ghen Monckler zinß Maiß

Sammelicher wÿß haben sie die scheffen gewÿsten, so wie der herschafft zo filtzpuerch filtzpurch auch daselbst zo Morchinghen jerlig sollen habe an zhinßen Achtzehen malter habern, zinß maiß, Mitsampt honern , Eÿhern, und heller nach anzail der malter, wie obenstett, und ein faß Saltze zynßMaiß

Iten gewÿsten Ein gotzhuiß Mettloch habe auch alle Jahre zu Morchinghen fallen an zinßen vier malter habern, mit Sampt honern, Eÿhern, und Heller nach anzall der malter wie oben stett

Iten gewÿsten die vesten Junckern von Waresperg und Ire mitgeMeÿner haben alle Jahre daselbst zo Morchinghen ane zinßen vier malter habern, zinßMaiße, mitSampt honeren Eÿhern und Heller nach anzaill der malter wie oben begriffen

Danach gewÿsten, so ein Arme Man zu Morchinghen aibsturbe, so sÿ man das Besthaupt schuldig den herrn des jaregedings  daselbst samentlig schuldig zu geben  unnd wie die Meier, die zinß des arbegestorben Arme Manns gedeilten und gehaben haint, soll auch also das Besthaupt Jeglichen herrn nach Antheill der zinße das Besthaupt gedeilten unnd bezalten werden, So aber der Abegestorben Arme Man den herrn kein zinß ierlig schuldig gewesten, sol das Besthaupt, dem herrn allein bezailten und geben werden, daHunder der Arme Mann gesessen gewisten

Damit haben  gemelten Scheffen arbgeheischen und gesaigt sie haben von Iren voraltern nit wÿtthers hoeren wÿsten oder Saghen dan sie gewÿsten haben und gebetten sie wÿtthers nit zo belaiden  

Et quo ego Johannes Wetzel de Marceto
...  


 

1544

"Nah dem sich eyn zeitlanck fer Irrongen und gebrechen zusten ..." 
Philipp Jakob von Helmstatt hat Schwierigkeiten mit der Abtei Mettlach wegen der Auslosung von Güter und Gerechtsame zu Merchingen, kauft schließlich aufgrund eines Gutachtens von "Johann von Schwarzenberg und Felixen Hornung, der Rechten doctor", Merchingen zurück. (Felsberg S. 250, SA Trier 1670/349 4° fol. 276v-278r) 


 

1549

Die Eheleute Wilhelm und Else wohnhaft in Merchingen bei Merzig verkaufen 1549 dem Kloster „des gottshuß zu den Reuerinnen ordens sanct claren“ in Trier einen jährlichen Zins von zwei Malter Roggen und zwei Malter Weizen auf genannte haftbare Güter in Merchingen. Dieser Zins wurde 1552 von Philipp von Warsberg in Trier abgelöst. (AD Metz 6F59) 

Wir Wilhelm und Else eluede wonhafftig zu Morchingen gelegen oben an Mertzig Thun kund und bekennen uffentlich mit dießem brieff vor unß unßere erben und nach kommen daß wir hain angesehen unßer bezurnglich noitturfft groessern unßern schaden zu vorkommen und hain zwey malter Rocken kornß und zwey malter weißes dürre uffrichtiger Leibericher Frucht Trierischer maissen jarlichen erblichen zinßes alle jarß zu den winachte uff unßren kosten zu Trier ain ortten wir bescheiden wurden guetlichen zu Leibern und wol zu bezalen verkaufft und verkauffen vest stede wanilich und erblich ain dießer schrifft den wuerdigen und geistlichen junffrawen Catherina abtisse priorissin und Convent des gottshuß zu den Ruwerins ordens sanct claren bennent Trier welche solche zwey malter rocken korns und zwey weißes jerlichen erblichen zinßes zu nutz und urbar gemelt cloisters und unß recht und redlich kaufft haint vor sich und ire nachkomme uff vorgh ziels zu Trier in iren sicheren behalt Ewancliche und erblich zu heben zu heischen zu fordern zu genießen und zu gebrauchen umb dru hundert guld sleigten Trierischen paiamentz wie in der stat Trier gebe und geneme ist die wir von den gemelte abtissin und Convent deßhalb dar gutlich und zu danck entpfange hain vor gemechs dießes brieffs darumb hain wir Wilhelm und elße eluede vorgh gelobt und versprochengloben auch und versprechen zu guten Erbaun vesten sted waren treuwen vor unß unßere erben und nachkommen den selbigen äbtissin und Convent und ire nachkome solche zwey malter Rocken korns und zwey malter weißes jerlichen erbliche zinßes hinfireter alle jarß uff vorgh zils zu Trier in ire gewarsame und sicher behalt guetlichen zu liebern zu handtreiche und wol zu bezalen Also da keiner Zeit einiche brest summich oder hinder niß davon sin soll einicher handt wiß und damit obernante aptissn und Co(nvent) und ire nachkomme des also gantz sicher und gewiß sin machen hain wir Wilhelm und Else eluede vorgh innen wilkürlich darfür verlaiht zinßbare und angriffig gemacht verlihen auch machen zinßbar und angriffig chrafft dießes brieffs Ein unßer wondhaus gelegen zu Morchinge hinden und vorn mit synem begrieff und zubehoere oben zu Herr Johann von Bekinge nieden zu Jacob Schnider ith in der gewanne von Morchingen herab zu Mertzig zu zehen morge ailler landts ith dru foder hav weiß gelege von Morchinge herab zu Mertzig niedent bei der gewanne bey der schaiffsbruck ith in der gewanne obent dem dorff zu dem Gleiderwege zu seß morge ackerlandts ith in der gewanne hinder der kirchen uß in der mueß gewannt ungevelich sieben morge ackerlants sampt den Rorgfeld zu allen obgh grunt felden gehorig ith ein foder hav waiß in der wießen in gaderbaum ith in der saissenbroich ein foder hauv waiß ith in der grintzenbroich dru foder hauv waißtums ith obent dem dorff gelegen Eyn wiesen gruntgen genant Wentzenbroich zwey fertger hauv weißtums die unßer frey gront eigen und niemants weiter dan dem grunthern sine zinß zehend und andere gewandliche dinst zu gelten und zu thun verpflicht sint, die wir auch durch gerichts hain thun besichtigen und erachte auch befund daß sie solchen zinß jerlichen woll ertragen mage der maissen und gestalt abe wir eluede unßer erben oder nachkomme an bezalung und lieberong die vier malter frucht jerlichen zinß in maissen und wie obstet einichhandt wiße sumig werden, so erkießen und verwilküren wir eluit uber unß unßere erben und nachkomme, daß alsdann obernante aptissin und Convent oder ire nachkomme sollen und moigen durch sich selber oder wen sie dartzu verordnen mit dießem brieff oder einer glaubhafftigen abschrifft desselben gestracks hantslagen an unßer vorgh verlaihte erbschafft sich mit dem zu Morchinge darinn lassen setzen und ergenen die selbe zur stundt alß verwilkürte underpfande vor ire haupt gelt alle ußstandige zinß sampt erlittenen kosten und schaden ferner zuversetzen zuverpfanden zuveraussern zuverwenden oder selber zu behalten und damyt zuthun und zulassen alß mit anderen irreß cloisters eigenen guetern darauv wir sie mit irren noch hinderen Sunder dießes kauffs und aller vorgh sachen gantze gude volkommen werschafft  thun und dragen sollen und wollen bis und gegen einen iedern da die noitturfft und recht erforderen und der wieder nymmer konnt thun noch schaffen daß gethan wurde einicher handt wiße heimlich noch uffenbar ußgescheid  alle argelist und geferde und dieße dinge zu verkundt  (......) gantzer stedigkeit Bekennen wir adams johann und rainer hanß von Morchinge beid scheffen des gerichts darselbst und gelen hanß jacob auch ein scheffe und ein hochgerichts meyer heinrichs johann Feltzberger meier und jacob schnider Freistroffer meier alle daßelbst wonhafftig daß wir die vorgh verlaihte erbschafft eracht hain Erkennen auch daß sie solchen zinß ertragen mage und des haupt gelts dobell werdt sie wir und unßer nachkomme Scheffen zu Morchinge wollen und sollen auch in jeder Zeit So es aun unß von gerichts wegen lanngh wirdt daran sin und verfuegen daß die obgh aiptissin und Convent und ire nachkommen der vorgefurten vier malter frucht jerliches wol entricht und vernoigt oder der gemelte erbschafft mechtige und darauß irres haupt gelts aller verstandener zinß auch kostes und schadens gwiß sollen werden an alle verhinderung und alß darumb derweill wir uber dueß alles verkundt entpfange haben wir solchs an unßer mit scheffen braicht es Solches alles zu waren erkunt und vester stedigkeit So haben wir Wilhelm und Elße eluede obh flißlich erbetten und biten den Enueste junckher johann von warsburg als ein grunther uber obgh behußung und etliche gueder und auch mit hochgerichtsher daßelbst daß er sin ingesigel will henk vor unß an dißen brieff alle obgh artikel zu bekrefftigh welchs ich Johann von warsburgk obgh umb flissiger bit willen der obgh elude Wilhelms und Elßen mein Ingesigel an diesen brieff gehangen haindoch mine allewege anschad gern gethan Erkennen alle dinge zu uber zugen gebenn im jar unßeres (....) fuffzehn hundert vuertzig neun uff freitag nach Elisabeth  


 

Mitte 16. Jh. 

Mercator-Karte "Lotharingia ducatus" verzeichnet: Murchingen


 

1567

Türkensteuer, Sondersteuer zur Abwehr der Türken

Merchingen:

Seigneurie de Felsberg: 

Gatzen Hans, 
Adams Anthon, 
Mathis Meiger,
Johanns Eidam 

3 Feuer.

Seigneurie de Monkler:

Weber Theis, 
Mergen Johann,
Thill Müller, 
Thill Müllers Endres,
Thillen son Hans,
Mathis Steinmetz,
Meiers Johann

7 Feuer 

Seigneurie de Warsberg:

Hans Reuter, 
Jacob Schneider, 
Law (Lawer) Claus,
Michell, 
Ehwe witwe

5 Feuer 

Seigneurie de Dalheim:

Johann Steinmetz 

1 Feuer 

 

Zusammen 

16 Feuer à 2,5 Frs. 

Somit könnte Merchingen etwa 80 bis 90 Einwohner gezählt haben. (Ehl S. 27) 


 

1582

Verkauf 20. Januar 1582 (LA Saarbrücken, H.Büb-U74)

 

Wilhelm von Juesten kurtrier Befehlshaber zu Saarburg und seine Frau Katharina von Bettingen gen Hepgen sowie die Eheleute Christoffel von Bruestorff und Katharina von Branscheidt für daß halbe theil ferner Niclas Demutt Schöffe zu Diedenhofen Dietenhoben und dessen Frau Maria Uckingen für daß ander halbe theil vererbpachten ihre Mahlmühle im Dorfe Morchingen jenseits der Saar dem noch unverheirateten Meier Peter von Morchingen gegen eine jährliche Pacht von 3 Maltern Weizen ein Mühlenschwein im Werte von 2 Franken Merziger Währung und die Verpflichtung die Verpächter zu beherbergen usw wenn sie in Geschäften nach Morchingen kommen Besiegelt mit dem Siercker Tabellionssiegel sowie von den gen männlichen Verpächtern


 

1572

AD Nancy B 384 f 65 

Comtes de Seyn [...] de Mentzberg, la moitié de Montclair, la moitié du village de Mörchingen prez Mertzich usw.

Wir Heinrich und Hermann Graven zu Sain herren zu homburg  [...]  tun kund und bekennen hiermit öffentlich gegen allmeniglichen, daß der durchlauchtig hochgeborene [...] Herr Karl, Herzog zu Calabrien, Lothringen, Bar, (Geldern)  [...] zu Pont à Mousson, Grav zu [...] unser gnädigster Fürst und Herr, uns für uns und unsere Erben , zu Rechten zublassen gnadiglichen [...] und wir uff heut daso durch die [...] und hochgelerten unseren lieben besonders und getreuen Diedrichen Flade, der Rechte Doctor und  [...] Schwager, unsere disfalls vollkommene anwalde und gewalt haben, zu rechten erblehen von ihrer fürstlichen gnaden [...] dem herzogtum lothringen wegen, mit mundt und [...], diese benachbarten Schlösser, Dörfer, Gülte, Zehnten, [...] Herren zu Montclair und Meinsberg empfangen haben
[...]

Item (=ebenfalls) unser Teil des Dorfes Merchingen, allernechst a merzich gelegen mot allen wäldern bennen und hochgerichten des dorffs, das gleich halb uns von der herrschaft moncler zugehört, als das auch den scheffen zu morichingen kundig ist.

Item.....

In diesem Lehensbrief erklären Heinrich und Hermann Grafen zu Sayn, daß sie die Hälfte des Dorfes Merchingen von Herzog Karl von Lothringen als Erblehen haben. (Wälder, Bann, Hochgericht). Diese Hälfte rührt her von der Herrschaft Montclair, was den Merchinger Schöffen bekannt ist.

(vgl. Eyer, S. 194)


 

1585

Steuerliste von Merchingen (um 1585)

Merchingen zugehörig zu der Herrschaft Felsberg, Warsberg und Dalheim de Montclair, erstellt von Peter, Monclair Meier [Anm.: Diese Liste ist in französischer Sprache erstellt.]  

  • Wendels Witwe
  • Petter Fraihtorff maire                                               Peter, der Freisdorfer Meier
  • Clauß Lauger
  • Schneider Hans
  • Mathias maçon                       pauvre                         Mathias Steinmetz            arm
  • Jacob Thellienz                                              pauvre
  • Adam Johann
  • Bastian Mathias                      pauvre
  • Meiger Gaspar                                                                                                                     Meier Caspar
  • Miller Thel
  • Nelius maçon                                                             Nelius Steinmetz
  • Guillaume maçon                                                       Wilhelm Steinmetz
  • Petter Miller
  • Haussen Hans Claußen                                              Hosen Hans Clausen
  • Petter Monkler maire                                                 Peter, der Meier von Montclair
  • Henrich Oster
  • Scheffer Henrich

Randbemerkungen der Steuerliste (soweit mit Sicherheit lesbar):  quatre seigneuries de Monclair, de felsberg, warsberg et dalheim


 

1587

Weisthum 

Merchingen bei Merzig
d. D. 17. September 1587
Landesarchiv Saarbrücken, Abteilung 14  Nr. 191

Herzogthum Lothringen
Amt Busendorf
Bouzonville
Dorf Morchingen
N. 2

In Gottes Namen Amen Khundt und offenbar Sey allen und Jeden So diß gegen würdige Instrument sehen laßen oder hoeren laßen daß auf heut den SiebenZehenden Semptembris deß Jarß alß man Zalt nach Christi unsers heilands und Seligmachers geburdt FunffZehen hondert Achtzig und Sieben Zu Mörchingen Im dorff umb die sieben Uhren vor mittagh Erschinen Sint der Eddel und Ehrunest Eckbartus von wachtendunck Alß Amptmann In Namen deß wolgeborn herEn und Graffen von Sain herEn Zu Monckler und Mainßberghs Diederich von Alff In statt der edlen herschafft Zu welßbergh und Jacob Metzger zu Mertzig Auch von wegen der Edlen herschafft zu freistroff An einen und dan anden die Erbare Meier schoffen und gericht Zu Mörchingen mit Namen Thiell Muller Peter Muller Adamß Johann Hanß schneider Johan meier zu bachem Meierß peter Caspar Alle zu Mörchingen Andern theilß und haben die obgh Eckbert von wachtendunck und diederich von Alff  Erstlich vorbracht und Zuer kennen geben So wie umb vielfaltiger nothwendiger ursach halber den obgh dag Cunndig Angesetzt haben und zu frieden worden daß sie deswegen Auff solchen bestimpten dag gehen den scheffens durch Recht hören und brauchen wollen und darauff den scheffen mit Acht außgemant Zu erkennen ob eß Zeit stundt Jar, und dagh Seÿ daß die herEn zu Morchingen khunen Aihtlich handlen wie Recht damit Jedem herEn mörchingen wider fahre waß Ime Zusteht und Niemandt unrechten beschehe

                                                     2.

Darauff der Erbare Schoffen mit recht erkandt Ja daß Seÿ Zeit und stundt Jahre und dagh da daß die herEn zu Morchingens handlen mogt mit Recht von Sieben uhren Ahn biß mittagh lang Inen geliebe  

                                                     2.

Zum andern Ist Jacob Metzger vorgestanden und sich Erclert wofüren man die schoffen brauchen wurde der besthaubter halff, So wolt er nit dabeÿ sein dan habe darvon kein beunlihen und Bitt darfür, begert dieses Articuls halff ein dag VierZehen delation Auff daß er solchs seinen herEn zuschreiben khune 
Dieser punct Ist durch bewilligung daß von wachten duncks dietzen von Alff Auch vorbitt deß Erbaren schöffens hingestalt worden biß auff nechst Zu kunftigen den Sechten Octobris diß Ablauffenden Jarß p 87 wieder darin Zu handlen waß Recht ist

                                                     3.

Zum dritten Ist der Schöffen Anßgemant Recht Zu bringen ob auch ein herE dorffs Mörchingen ohne die andere mit herEn daselbst Zuerhaltungh seiner haben gerechtigkeit den scheffen Zu brauchen habe, oder nit, und daß wie Recht
Antwort der Schöffen Ja wanne ein neuirer Ankommene her queme So nit wuste umb sein gerechtigkeit oder einer mangell hette an seiner gerechtigkeit wieviel oder wenig Ime an Rendt guldt und gerechtigkeit Zustendig Seÿe, so seien, demselbigen schuldig zu weisen Alleß waß Recht ist,

                                                     4.

Zum vierdten Ist der Schoffen Außgemandt worden mit recht zu weisen. Bann und BeZirck deß dorffs Morchingen worinnen Zeichen EicHen und gemarken Auff daß ander biß daß man kommen da der Schoffen Angewiesen hatt.
Hierauff erkent der schöffen und weÿset mit Recht Ban und BeZirck und hochgericht zu morchingen und hebt an beÿ stille hobstatt da stehe ein stein. Davon dan beÿ Ziegelborenn hinden daran stehe auch ein stein fortt biß In die kaull, In wolffs Rechen, unden Mertzig oben Morchinger den patt langß auff den Mannen burger weg, da steht auch ein stein, Zwuschen den Morchinger und Brotdorffer da fortt auff, noch auff ein stein zwuschen Morchinger und Brötdörffer Davon dan In Kremerßloch, biß in ein Birrbaum, da fortt steht noch ein stein, Davon das biß in ein Eichen Davon dan biß auff den Rant langt, neben hontzer Ban, biß an den Schaffspatt da stett ein stein, Scheidt Morchingen und Buetzen dem buetzer drauff nach, biß an ein platz da die fraue umbkommen ist Davon richt ein Anffelt hierin, biß In Lautweins fellt steett auch ein stein, Davon uber In die wirffelß heck, Davon dan biß In dirrnholz, In die grae eichen, Davon dan dem drauff langß, biß in ein hache dorn Davon ab biß An die Teuffelß greth Dieselbige gracht, „ab „biß In die  Lanntzhecken die lang heck langß, biß in Grüntgerbrücher, die Anffelt ein, biß in die bachen, von der bach Auff, biß an hirdenthall Davon hagh hierauff, biß An den Mertziger weg Den Mertziger weg, langß, oben mertziger, unden mörchinger, Den weg auß Biß an den gadter stett auch ein stein Beÿ stillen hobstatt da man diß hochgerichts Ban, und BeZirck Angewiesen hatt p.

                                                     5.

Item Zum funfften Ist der schoffen Außgmant Recht Zubringen und Zu erkennen wer Nhun In obgh und BeZirck und hochgericht herE Seÿe genad ungnad zugeben habt, und daß mit Recht, Hierauff hatt der schoffen mit Recht zuerkant dem wolgebornen herEn und Graffen Sainen, daß halff theil von wegen deß hauß Monckler, Daß Ander halff theill der herschaft Velßberg und Freüstorff seine Ban hochgerichts und gront herEn doch sp somt ein gristlich oder weltlicher were und einige gerechtigkeit darinnen hette, demselbigen nichts abgebrochen p.

                                                     6.

Zum sechten Ist der Schöffen außgemant worden Recht Zubringen. So ein auß wendiger oder Inlendiger Binnendt den Ban und beZirck Mörchingen sich mit handt oder Mondt vergriffen hette , und strafflich were, were den angriffe Zuthun hette und wo man denselbigen hinfuren solle und daß mit Recht p.
Hierauff erkent der Schöffen So ein Mißthettiger In dem vorgh hochgericht befunden So sollen der gemein herEn diener Zu Mörchingen denselbigen Angeriffen und erstlich gehen Monckler, volgenß von Monckler gehen Velßberg, und von Velsberg gehen freüstroff, alles nach willen und gelegenheit der gemein herEn In gefengnuß Inlibern

                                                     7.

Zum Siebenten Ist der schoffen Außgemant worden Recht zubringen wen Nhun der Mißthettig weitter strafflich were, wie, wer, und wo man denselbigen straffen solle und daß mit Recht 
Darauff erkent der schoffen man solle den mißthettigen auß der gefengniß wieder gehen Mörchingen fuhren da dan die gemein herEn Ir stock und hochgericht stehen haben daselbst solt er nach seiner mißethatt selbst Eigenen bekentnuß und scheffen weisthumb gestraff werden mit recht ,

                                                     8.

Zum Achten ist der Schöffen Außgemant worden Recht zubringen wer Nhun dan Zu Morchingen Meine Botten gericht und Recht Zusetzen , und Zuentsetzen, gnad, und ungnad Zu geben habt , und daß mit recht.
Hierauff erkent der schöffen Ein jeder herE habe seine Meier Zusetzen und Zuentsetzen waß aber scheffen und Botten anlangt, gnad und ungnad Zu geben, dem hochgericht anhengisch ist, daß haben die gemein herEn Zu mörchingen Zuthun sampter handt gleich wie man daß hochgericht erkent ,  

                                                     9.

Zum Neunten Ist der schöffen außgemant Recht Zubringen wer in dem Ban und hochgericht Zu Jagen und Zu fischen habe fundt plumpff und demselbigen anhengig ist Zu stehe 
Hierauff erkent der schöffen solche gerechtigkeit stehe alles Zu den vorgh gemeinen hochgerichts herEn.

                                                    10.

Zum Zehenten So ein erbkauff in ban und beZirck mörchingen waß den herEn meier gericht und botten davon bescheine 
Eß erkent der scheffen So ein erbkauff beschehe und drei viertzehen tagen durch den botten von der kirchen auß geruffen wurde, wirdt den hern davon mihts Meiern und gericht haben davon neun maßen wein und der bott von Jeden Ruff ein maß von iedem rfftrag dem richter da guter hinder ligen auch ein maß, 

                                                    11.

Zum eilften Ist der scheffen außgemant Recht so tag satzung Zu Morchingen anZusetzen weren wer die selbe anZusetzen und Zuernennen habe, wie von als... und recht
Antwort der schoffen   wan man tagsatzung nottig gewesen, So habe man erstlich darumb Auf Monckler bey der herschafft angesucht dieselbe haben alß dan solcher durch der gemein herEn botten den andern herEn laßen anZeigen, und also sein sie der tagsatzung derauf Zufrieden worden p.

                                                    12.

Item Zum Zwollfften nach dem einer gewesen Zu morchingen genant hosen Claß gewesen So durch die gemein Mörchingen in offentlichen diebstall erfunden und daruber mit seinem anhang entwichten deßwegen er Zu dreÿen VierZehen tagen und Zum uberfluß uber VierZehen tage offentlich Citiert und außgeruffen Zu erscheinen sich Zuverantworten vor seiner oberkeit und kein mal erschienen Ist der scheffen auß gemant Recht Zubringen wie man den hoßen Claßen achtent halten sollen auch waß derselbige gegen seiner oberkeit verfallen sey und verwirkt habe p.

Hierauff hatt der scheffen ein offentlich Clage wollen wißen alß dan von die oberkeit den scheffen weiter fragen werde solt forten bestehe waß recht ist, 
Darauff Clagt die obgemelte oberkeit und Zeige an Es seien etliche hamell und Geiß Zu mörchingen Nechtlicher weil auß den stellen verloren worden Also daß die gantze gemein Zu Mörchingen hauß suchen thun mußen und In hoßen Claßen stuben Im gront an die zwolff schaiff und geiß heutte von dem verlornen viegh funden welche alß man herauß gegraben So ubell gerochen Daß man dieselbige nit woll Zelen kunen Daruber Seie er Claß seins dritthumbß entwichen und seiner pferdt vier mit Im genommen daß haben die nachbarschafft also auß bracht un seie die Clag und ursach, gegen und wider hoßen Claßen, als seins haußstadts eingeweßener vorgenger und hauptt,

Hierauf Antwortt der Schoffen und erkent mit recht dieweill, der hoßen Claß In solcher untreuwen und bösen tatten offentlich erfunden, in seinem hauß und Stuben daruber außgerißen, Entwichen, und In Zeit Termin er Zu dreÿen vierZehen tagen Citiert nit erschinen, wi.  .den heutt heut dato Zum uberfloß noch ein mall Citirt und Geroffen Abermal nit erscheint, sich mit Recht Zuverantwortten p 
So seine gutter verlaßenschafft Beweglich, und unbeweglich Der oberkeit heimgefallen Darmit Zuthun und Zulaßen, wie jenen geliebet und gefelt und so er hoßen Claß, wie der Zu Landt kommen wurde, und sich und nit verantwort mit recht, solt er seiner Mißthatt nach weitter, am leib gestrafft werden, wie Recht, Da aben beÿ Ime weren geweßen unmündige kinder So mit geßen hetten durch unverstandt, Sollen In der herEn gnaden sehen p 

Acten ut Supra ,
Thilmanus offere notarius und Tabellion s p ppria  


 

1589

Steuerliste des Amtes Siersberg

Zu Merchingen ist Ihre fürstliche Durchlaucht (der Herzog von Lothringen) allein Souverain. Sonst ist dasselbige Dorf von den Herrschaften Moncler, Felsberg, Warsberg und Dalheim herrührend und angeben durch Peter Moncler Meyer. 

Scheffer Heinrich, Taglöhner arm

Reinertz Caspar

Wendells Thiell

Möller Endres

Krieger Hans

Steinmetz Nilges

Hosen Hans Kuhhirt

Wilhelm Steinmetz

Schneiders Peter

Peter Müller

Clais lawer 

Gellentz Matthis

Schneider Hans

Scheffer

Adams Johann,

Peter Munkler Meyer

Bastgen

Heinrich Oster

 

 

Insgesamt bei 17 Haushaltungen 14 Frs. Der Meyer und die Hirten waren frei. Einwohnerzahl etwa 85. (Ehl S. 38) 


 

1590

Ein Teil des Merchinger Bannes gehört zum Hochgerichtsbezirk Merzig. (Kell I S. 368) 


 

1591

Eine Frau aus Merchingen und ihr Sohn werden als Hexen hingerichtet. (Hist. V. IX S. 258) 


 

1593

Lawers Barbel aus Merchingen wird als Hexe hingerichtet. Sie beschuldigt die, die gegen sie zeugten, Schwester Susanna und Sohn Lorenz. Die beiden werden gleichfalls hingerichtet. (Ehl S. 32 ff.) Bevollmächtigte bei den Hexenprozessen: NikolausWeiß, Amtmann der Herren von Sayn und Montclair, Endres Meinrad, Befehlshaber der Herrschaft Warsberg, Paulus Hoffeld, löwensteinischer Amtmann zu Freisdorf. (Ehl S. 32) 


 

1594

Meier Pötter aus Merchingen der Hexerei angeklagt. Ausgang unbekannt. (Hist. V. IX S. 265) 


 

1601

AD Nancy B 935 Nr. 8 Abrechnungen und Einnahmen von Siersberg

SCHÄFER Heinrich von Merchingen zahlt 1601 an die Herrschaft Siersberg 2 Franken Strafe wegen Frevel. („Scheltwort halber“)


 

um 1600

Einwohnerliste von Mörchingen bey Mertzig

(loses Blatt, undatiert, um 1600; nicht ausgesagt, welcher Herrschaft sie angehören)
[Quelle: LA Saarbrücken, Notariat Wallerfangen Nr. 83, S. 177]

·        Peter Müller, Meyer daselbst

·        Peter Munklär Meyer, Meisterscheffe

·        Clemens Caspar daselbst, Schöffe

·        Meyers Ludewich, Schöffe

·        Adams Jochem, Schöffe, abs. (=absent-abwesend)

·        Mattheiß Stischen, Meyer zu Merzig seßhaft, Schöffe

·        Flaß Hans Johann zu Merzig seßhaft, Schöffe

·        Laux Nilius, Bott daselbst


 

1604

AD Nancy B74 f17:  Lehensbrief,   Henri, comte de Sayn

Confirmation de la donation par lui consentre à Dorothée-Catherine comtesse de Sultz sa niece d’une part des seigneuries de Monclair et de Meinsberg – mention de la cession par lui du fiers de la seigneurie de Ryoil

 


 

1608

Die Herren von Felsberg sind Mithochgerichtsherr und allen Obergericht von Mörchingen. Die Merchinger Abgabe an Felsberg beträgt u. a. 216 Eier, zu Ostern einen Kuchen von 40 Pfund und jährlich ein Zinsfaß Salz. (Ehl S. 32, AD Metz 1E30)
Von diesem Dorfe hat Haus Velßberg den vierten Teil und ist mit Hochgerichtsherr mit aller hoher Obergerichtsbarkeit und Gerechtigkeit mit Gebot und Verbot und Frevelbußen. (Felsberg S. 269) 

 


 

1609

AD Metz 3E7279: Tabellionsakten Sierck - Lemerstorff tous actes 1604 - 1609

Am 7. März, 2. und 13. April 1609 jeweils Lehensbeurkundungen für die Herrschaften Meinsberg und Montclair mit Zubehör an die Grafen Alwig und Karl Sulz nach dem Tod ihrer Mutter Dorothée.

 


 

1610

Musterung in Merchingen für den Milizdienst

  • Meyer Mathis, seines Altertums ungefähr 40 Jahre.Derselbig hat einen Sohn bei sich, ungefähr 20 Jahr ist stark Junggesell. 
  • Remis Kaspar, ein Ackersmann, ungefähr 50 Jahre alt hat einen Sohn bei sich verheuratt, 30 Jahre alt, ferner hat er noch zwei Söhne, der eine Pet, der andere Jakob genannt, über 18 Jahre. Sind vor zwei oder drei Jahren ins Teutschland gezogen, wissen nicht, an welchem Ort sie sich aufhalten. Item hat er noch einen Sohn, so geistlich und in dem Ort Wadgassen Konventual. 
  • Müllers Katrin Tochtermann Lorenz, 28 Jahre, hat einen Dienstknecht, von Merzig gebürtig, 18 Jahre. 
  • Nikolaus Schmalz, Tagelöhner, 30 Jahre. 
  • Weber Theis Michel, auch ein armer Taglöhner. 
  • Steinmetz Nilis, gemeiner Herren Bot, ein Ackersmann (hat einen Sohn bei sich verheuratt). 
  • Peth, Montkler Meyer, Ackersmann, hat einen Sohn bei sich verheuratt. 
  • Peth Müller, Felsberger Meyer, hat seines Bruders Sohn Hensgen, ungefähr 20 Jahre alt, bei sich, ein Spielmann. 
  • Adam Johann, ein Ackersmann, hat einen Schwager bei sich unter 20 Jahren, etwas spruck (schwächlich?) hat einen Dienstknecht aus dem Saargau gebürtig, 30 Jahre. 
  • Adam Hans, ein Ackersmann. 
  • Ost, Freisdorfer Meyer, hat einen Tochtermann bei sich, 20 Jahre, ein Sohn ist ins Teutschland gewandert. 
  • Meiers Ludwig, ein Ackersmann. 
  • Mathis Ginting, ein armer Taglöhner. 
  • Scheffers Petgen, ein Leineweber. 
  • Wendels Thiell, ein Taglöhner. 
  • Schneiders Gertrud, Witwe, hat einen Sohn bei sich, 24 Jahre, und noch einen in Merzig dienen. 
  • Reinhards Hans, ein Taglöhner. 
  • Klein Theis, ein Zimmermann. 

Auf Befelch und geheisch Monkler Meyer durch mich signierten unterschrieben Adamus Meier offere Notarius imperialis. (Ehl S. 23)


 

1614

Johann Ludwig von Hohensaxen, Herr von Felsberg, tauscht das letzte Viertel von Dorf und oberstem Gericht Merchingen, das er von den Herren von Flersheim erworben hat, mit Laudwein von Bockenheim, Amtmann auf Siersburg. 

Das Viertel erbringt: 

  • 5 Franken, 
  • 2 Hühner, 
  • 1 Schwein, 
  • ein Viertel des jährlichen Zinses, 
  • 1 Faß Salz, 
  • 216 Eier, 
  • 24 teurere Hühner, 

insgesamt fast 100 Franken. (LA Saarbrücken 14/540) 

Erbtausch des Dorfes Morchingen mit hechlingen zwischen dem Freiherr Johann Ludwig zu Hohensax und Lauthwein von Bockenheim, Amtmann in Siersberg

am 23. August 1614  

Wir Johann Ludwigh Freÿherr zu Hohensax, herr zu Sax, zorsteckh, Veltzberg s. Gebenn hiermit offentlich demnach seie unser ein viertheil, ahn dem dorff morchingen, mit allen seinen Ein- und zubehoerden, Ober= herlighen=Recht und gerechtigkeitt, nichtes davon außgenomen den Ervestn Lauthwein von Bockenheim, Irer hren dsltt Amptman uff Sierspergh, gehen seine An sich erbrachte Dillinger vogdeÿen, In unserm Dorff hechlingen, mit aller seiner Daselbst habenden, recht und gerechtigkeit ErbThauschs weÿß ubergeben, und nunmehr die Notturfft erfordert solche vertauschte Glieder, wie davon in den ErbTausch verschreibungh freuer anregungh beschicht, Ir ein theil dem Andern, dieselbe ruecklich ein zuraeumen seien und die underthanen auch hiruff zu gebuerlichen huldigungh, mit Ledigzahlungh der pflicht, warzu sie Aller Iris vorhin verbunden, ehe einer dem andern, anzuweisen, weil wir aber perschonlich dem nicht Abwartten ____ haben wir unsern vollkommen gewaldt Macht ______ befelch gegeben, und uffgetragen, thun daß auch hin____ und an krafft dieses, wie solches ahn krefftysten geschehen sol, kann oder magh, unserm Renthmeistern und Lieben getreuwen Adam Müller Also und dergestalt, daß derselb In unsern nahmen, unsere underthanen angeregten dorffes Morchingen, die Eÿdt und pflicht damit sie uns von unser E___ viertheil zugethan, erlaße, Loß und Ledigh___ mit befelch, die hingegen obgenanten Bockenheimer zu leisten, Imen nunmehr und hirfure, vor Ire___ herrn zu erkennen, anzuweisen, demselben demnach alle deß orthes biß anhero gesagte gerechtigkeit, ein kommen Renthen und gulthen, nichts davon außgenohmen, zu lüffern, und zu handtreichen, Auch hingegen von gedachtem Bockenheim, die Possession zu empfahrn, und volgendts Seine uns ubergebene underthanen, der dillinger Vogdeÿen In unserm dorff hechlingen In Eÿdts Pflicht zu nehmen, und in Soma alles HierIn zuthun und zulassen, alß wir selbsten In Eigener Pershon, zugegen thun sollen, konnen oder moegen, Gebithendt hiruff unserem Meÿer und underthanen deß orthes Morchingen, sich nechsgemetem unserem Anwaldt herein gevolgigh und gewertigh zu erzeigen und kuenfftig Irem Bockenheim für Iren herren zuerkennen, zu respectieren, und zu halten Ime getreuwe holt und underthanigh sein, auf alle Schuldigkeit und diensten, In allermassen sie uns und unsern vorfahren biß an hero gethan, und zuthun schuldigh gewesen, Außzurichten und zuleisten, wie daß getreuwen, gehorsam underthanen gegen Iren herrn zuthun gebuert und obliegen thudt, wier versprechen auch hirmit beÿ unseren herlichen, ehrn und wahren wortten, waß gemelten, unser Renthmeister, Alß volmechtiger Anwaldt hirin handtlen, thun und lassen wirdt, daß allesteeth vest und unverbruchlich zu halten, auch Iren deßwegen In allewegen Schadtloß zuhalten, beÿ verhaftungen aller unserer hab und gutter, da auch derselbn meÿer weittern gewaldter dan hierin begriffen, Notturffighen, den vollen wir Im hirmit, Alß ob derselb von worthen zu worthen, hierin specificiert und ergriffen In aller volkommenheit auch zugestelt haben, Alles ohne geferdt, dessen zu wahren erkundt haben wir dies mit Eigenen handen underschrieben, und unser Insiegel Nachtrucken lassen, Geben zu Greis den 23, Augusti 1614

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1618

Ausbruch des 30jährigen Krieges.


 

1619

Metternich     Wallerfangen, 10. April 1619

Der Knappe Francois le Poie, Staatsrat seiner Hoheit [des Herzog von Lothringen] und Kapitän des Ordens vom Hl. Hyppolyt, bekundet: Agnes Gräfin von Mansfeld, verwitwete Truchseß [von Waldburg], Testamentvollstreckerin der verstorbenen Maria Gräfin von Mansfeld, Witwe des Grafen von Sayn, hatte beantragt, die Herrschaft Meinsberg mit Zubehör, die Hälfte des Hochgerichtes zu Merchingen sowie Einkünfte zu Besseringen und Dreisbach zu pfänden wegen einer gegen deren Herren, die Grafen Alwig und Karl Ludwig von Sulz, erhobenen Forderung auf 50.000 Thaler, die diese aus dem Nachlaß entfremdet hatten. Die Rechtsgrundlage, die durch die zuständige Gerichte der deutschen Ballei und in Nancy ergangenen Beschlüsse, die Verkündigungstermine in den Pfarrkirchen zu Wallerfangen, Tünsdorf und St. Gangolf sowie die durch die zuständigen Sergeanten Dietrich Witlich und Hans Sontag gegenüber Wilhelm Wal, Amtmann der Grafen von Sulz, zugestellten Aufforderungen werden ausführlich aufgezählt. Wegen diverser Verhinderungen hat der Aussteller erst jetzt die Versteigerung (adjudication) der genannten Güter zugunsten der Gräfin Agnes durchführen können. Das höchste Gebot von 32.000 Thalern hat Heinrich Bourmann von Kessel, Rat des Erzbischofs Lothar von Trier, in dessen Namen und zugunsten eines der in Trier bzw. Koblenz ansässigen Neffen Johann Reinhard, Wilhelm, Karl, Emmerich und Lothar von Metternich abgegeben; die Wahl der Person steht im Belieben des Erzbischofs. Weitere durch Johann Wolf Schenk von Schmidtburg und Johann Wolf von Metternich bzw. durch Adam Müller, Amtmann des Baron von Hohensax, abgegebenen Gebote lagen darunter. Mit der Mitteilung dieses Ergebnisses an die Grafen von Sulz erhält das Verfahren Fortgang. Siegel (cachet) des Ausstellers.

A Baldrevange le dixiesme Apvril 1619

 

Ausf.: Prag Nr. 1279, französisch. Siegel ab, Pressel hängt an. Unter dem Text: Frau. Le Poie. Perre Hoss Greffier des Assises du Bailliage d’Allemagne.

Laut einem auf den Text folgenden Vermerk setzte Le Poie am 2. Juli (le deuxiesme de Juillet) in Nancy den Erzbischof in den Besitz der genannten Güter und wies den deutschen Bailli an, das Verfahren weiter durchzuführen. Auf der Rückseite Quittung über Verfahrenskosten vom 4. und 5. Juli

[Mötsch, Johannes: Regesten der Urkunden im Archiv der Fürsten von Metternich im Staatlichen Zentralarchiv zu Prag. Teil 2. Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz, Koblenz 2001. Nr. 1431]

 


 

1619

LA SBR, Notariat Wallerfangen (Collmann), Nr. 20
Johann von Linden verkauft am 17.05.1619 in Mörchingen als Sekretär für die Herrschaft Freistroff den Mörchinger Anteil des Dorfes an den Amtmann auf Siersberg, Lautwein von Bockenheim.

 


 

1623-1626

Rechtsstreit um das Spurckengut zu Merchingen 1623-26

Zu einem umfangreichen Rechsstreit vor den in diesen Quellen namentlich nicht genannten Hochgerichtsherren des Hochgerichts Merchingen kam es gegen Ende 1623. [AD Nancy B 940 Nr. 15]

Gestritten wurde um das sogenannte Spurckengut. Bei diesem Gut handelt es sich um zahlreiche Ländereien, bestehend aus Wiesen, Feldern und Wäldern, die auf Merchinger Bann lagen und die als Erbgut von jeher vom Vater auf seine Kinder vererbt wurden und somit über Generationen eine wichtige Versorgungsgrundlage für zahlreiche Familien bildeten.

In dem Streit tritt Matheiß Spurcken von Merzig als Kläger auf gegen seinen Schwager Johann Haupert (auch Hauperts bzw. Hauprichts Hansen genannt), Witwer von Sinna (=Susanna) Spurck. Er wirft ihm vor, in der Nutzung des Spurckengutes zu Merchingen behindert zu werden, was ihm als Erbe zustehe: „... sein zu recht angebührend Antheil rechtlich succediert undt ererbt, weiß aber nicht auß waß motiven Beclagter Ihnen clagern wider recht undt alle billigkeit vor dieser succession ausschließen thut“.

[...]

Schließlich kommt es am 16. Januar 1626 in Merzig zur Verkündung des Urteils „nach ubersehung gantzen solchen proceßes.“ Die Klage wird abgewiesen, über die Kosten des Verfahrens wird zur Zeit noch nicht befunden.


 

1627

Metternich     Nancy, 22. Februar 1627

Lehensurkunde des Karl, Herzog von Lothringens und Markgrafen, Herzogs von Kalabrien, Bar und Geldern, Markgrafen von Pont-à-Mousson und Nomeny, Grafen von Provence, Vaudémont, Blâmont und Zutphen, für Karl von Metternich, Archidiakon zu Trier, und Emmerich von Metternich, Obristleutnant, auch im Namen ihrer Brüder Johann Reinhard, Wilhelm und Lothar. Lehnsobjekte: die Dörfer Besseringen und Merchingen, Lehen vom Herzogtum Lothringen. Mit Vollmacht vom 23. Dezember 1626 hat Jean Haraudel das Lehen empfangen. Die Belehnung hat der Herr [Antoine] du Châtelet, Marschall von Lothringen, vorgenommen. Aufgezählte, zuständige Beamte werden aufgefordert, die Lehnsleute in ihren Rechten zu schützen. Siegel des Ausstellers.

Donnees en nostre ville de Nancy le vingt deuxiesme Febvrier 1627.

 

Ausf.: Prag Nr. 1333, französisch. Siegel ab, ein Einschnitt am Umbug. Auf dem Umbug: par son Altesse les sieurs du Chastelet, Marechal de Lorraine, et Baillini, Maistre aux requestes ordinaire en Chastel presentz. J. Lyme. Fonczel.

[Mötsch, Johannes: Regesten der Urkunden im Archiv der Fürsten von Metternich im Staatlichen Zentralarchiv zu Prag. Teil 2. Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz, Koblenz 2001. Nr. 1485]

 


 

1627

AD Nancy B 102 f4 und B 100 f 16 f 21

6. März 1627: Nicolaus von Brenstorff und Erica von Mersfeld haben ein Lehen in Hemmersdorf, Merchingen, Bietzen, Harlingen und in der Merchinger Mühle.

In diesem Schreiben geht es darum, die Lehen der beiden in verschiedenen Orten zu bestätigen.  („.... de tout ce qu’ils possèdent au dit lieu mouvant du Bailliage d’allemagne“) über alles, was sie in der Bailliage d’Allemagne besitzen]

·      Im Text sind als Personen weiter erwähnt Demoiselle Anne de Brenstorff, Mathias d’Altkirchen.

·      Neben dem Besitz im Hemmerdorf haben sie Rechte („bien droits“) in Merchingen, Bietzen, Harlingen, Menningen, Mühle von Merchingen und Fremerdorf, „consistant en maons [=maisons], Granges, terres arrables et non arrables, dïsmes, ..........., jardins“ [bestehend in Häusern, Scheunen, bebaubarem und nicht bebaubarem Land, Steuern,....., Gärten]
d.h. die Rechte bezogen sich nicht auf das ganze Dorf, sondern nur auf einzelne Häuser mit dem dazugehörigen Grundbesitz. (In anderen Dörfern nannte man so etwas eine Vogtei)

·      Es handelt sich um ein lothringisches Lehen.


 

1628

AD Nancy B 103 f42

Bestätigung eines Lehens für Maria Huart („... de son nom que de ses enfants“), Witwe des Laudwein von Bockenheim vom 19. Februar 1628, und zwar: „la moitié du village de Merchingen et son droits de haute moyenne et bas, (accompagnés?) par les dismes son mari [...] de Felsberg et de Warsberg“ [die Hälfte des Dorfes Merchingen  ... inbegriffen die Renten ihres Mannes]

Maria Huart hatte also als Erbin ihres Ehemannes und im Namen ihrer Kinder die Rechte ihres verstorbenen Mannes in Merchingen bestätigt bekommen.  Laudwein von Bockenheim bezog in Merchingen verschiedene Zinsen, Renten und Grundzinsen.

1. Im Jahre 1620 war ihm der Meier 9 „bichets“ Getreide schuldig.

2. Im Jahre 1623 noch dazu 2 Quarten Rauchhafer.

3. Im Jahr 1626 insgesamt an Zinsen und Renten 5 Frs. 3 gros

4. Im Oktober 1626 noch einmal 6 Frs. Rente

[Quelle: Guido Müller: Zur Geschichte der Familie (von) Bockenheim(er). in Unsere Heimat, Heft 3, 1996, S. 128]

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1634/35

AD Nancy BJ Liasse 4389         Jahresrechnungen Amt Siersberg 1634/35  

Item des Jahrs 1634 die renthen zu Merchingen und Buetzen durch […] naher (nach) Meintzberg fahren tuhen und geben von jedem wagen fünff franken sechs blanken, thuet alhier zusammen gerechnet

22 fr. (also vier Wagen von Merchingen nach Meinsberg)

Item dem amptmanns Boten Wilhelm Beier nach Merchingen und Besseringen verpflichtet den meiern daselbsten zu .... die renthen fertig zu halten geben zu zehngeld

1 fr

Item gl. boten als er zu Besseringen und Merchingen gangen fuerlauth zu bestellen der fruchten nach Meintzberg zu führen und .... dagh zubracht, zu zehngeld geben

3 fr.

Einnahmen haber (= Hafer) zu Merchingen und zu Besseringen 1634

Item ist jahrlichs zu Merchingen und Bietzen fällig ahn schaffthabern so der Meier daselbsten zu erheben und zu liebern schuldigh acht mltr sechs sester monlair oder Mertzicher massen, reduciert auff meintzburgh massen tuht das mlr sechs sester zweien vierling allhier an Habern Meintzberger massen

14 Malter

Item zu Merchingen fällig ahn Eyern

300

Einnahmegeld von verfallenen rechts(boußen) zu Merchingen 1634

Derweil keine boußen zu merchingen

0

Einnahme an Weitzen zu Merchingen 1634

item felt jahrlichs ahn schafftweitzen zu Merchingen so der Meier daselbsten auff moclair zu liebern schuldig zehn mltr zwey Faß monkler oder mertzigher maßen und thut das mltr Meintzburger maßen allein sechs sester drey vierling also hir meintzburg maßen

8 Malter 5 (Sester)

Einnahme ahn habern zu merchingen und bessringen 1634

Item ist jahrlichs zue Merchingen und Buetzen felligs ahn schaffthabern so der Meier zu Merchingen inzuheben und zu libern schuldig achtzehn mltr. sechs sester mokler oder mertziger Maaß, thut das mltr sechs sester zwey vierling alhier ahn habern Mentzberg maß

14 Malter 3 Sester 3 ½ (Vierling)

Item gebührt den unterthanen zu Merchingen wen sie ihr Renthen liebern zwey franken und ein halben dem meier undt boten vor ihre kosten achtzehn blanken und den Unterthanen zu buetzen 18 bl thut hier

5 franken 6 blanken

Item ist der Meier zu Merchingen benebent 5 fr 4 bl so ihm ahn dem schafftgeld abgehen noch zu liebern schuldig 5 fr 3 bl weill nichts geliefert (geliebert) also sie ..m.. aufgeben gesetzen ahn geld

9 fr 3 bl

1635 Einnahme an Geld zu Merchingen zu der Herrschaft Monclair gehörig

jährlich an Schafftgeld

14 franken 7 blanken

Einnahmegeld von verfallenen Rechtsbußen zu Merchingen des Jahrs 1635

Item derweil dies Jahr 1635 kein Rechtsboussen durch den Meier zu Merchingen inbracht worden wirt alhir gesetz

0

Einnahme an Weizen zu Merchingen 1635

Item fehltt (= fällig) jahrlichs ahn schafft Weitzen zu Merchingen so da von daselbsten auff munclair zu liebern, schuldig zehn mlt (Malter) zwey Faß munckler oder Mertziger Massen undt thut auff Meintzberg massen das malter sechs sester drey Vierling also hie meintzberg massen

7 Malter auß denen 7 Malter von denen 12 morgen Cartheuser guth zu Merchingen#
#
welches vermög (voriger) Rechnung 9 Jahr lang indes 1 Malter verliehen, und woher dieß der 2.te zins     

7 Malter

Einnahmen Weitzen von den gütern, renten und gefellen

Item 2 mltr auß 1 mltr von den 12 morgen Cartheißer gutt zu Merchingen alhier; und ist dieß der dritte Zins, ist 9 Jahr lang beliehen

2 Malter.


 

1643

Mörchingen ist unbewohnt. (Ehl S. 39) 


 

1647, 1649, 1664

Rechnungen Siersberg (LA Saarbrücken, 14/223)


 

1649

Was Morchingen, Nittel, Besseringen, Dreisbach, Siersdorf, Beuren, Itzbach und Hemmersdorf anlangen tut, hat niemand den Impost, so wegen großer Armut unter den Menschen, steigern wollen (Die Steuererhebung wurde zu damaliger Zeit versteigert) Jacob S. 86  (siehe vor)


 

1657

Visitation des Landkapitels Merzig.
Mörchingen, Annexe der Propstei. Ein Prämonstratenser aus Merzig versieht Gottesdienst und Seelsorge. Alle Einwohner haben Merchingen verlassen, um der französischen Kriegskontribution zu entgehen. (Ehl S. 40) 


 

1663

Liste der Haushaltungen: Merchingen hat 0 Einwohner (ebd.) 


 

1667

Zwei Heimkehrer beginnen mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser. (Ehl S. 121 Anm.)
Akt und eingenomene Visst deß Entenveldß uf die Teufelßgracht streckend, so dem Gotteshauß Metloch zinßbar und zugehörig (Ehl S. 45) 
Specificatio der Ländereien auf Mörchinger und Mertziger bahnn, 26.08.1667 (SA Trier 1672/349 8° fol. 90r-91r, LHA Koblenz 143/494)

Verzeichnis derjenigen Ländereien uff Merchinger Bann, und Merziger anstoßenden Gewanndt so dem Gotteshaus Mettlach St. Laudwichs Zehent zu geben schuldig, so in Beisein des erwürdigen Herrn Johann Breidt, wie dann Herrn Steffen Mertz zur Zeit Mettlacher Meyer, Mattheiß Kewerkopf und Theobalden Schiltz beide Scheffen: durch Jacoben Eyffler Hochgerichtsmeyer zu gemeltem Merchingen, und Nikolaus Bastgen, Scheffen daselbst, vermög Aydt Pflichten und tragend Wissenschaft gewiesen von Fuhren zu Fuhren begangen, folgens vermögh requisition durch mich unterschriebenen Notarium ad notam zeugen wie folgt geschehen den 26. August 1667

Item bei Herrenwies oberhalb der wingerten Ungefähr zwehe Morgen Landt, unten zu dran Michel Mautes, oben dran der Bergh mit einem End von gemelter Herrwiesen ahn bis auf die langh Anwald streckend allhier                                                                            2 Morgen

Item noch auf Merziger Bann in den Connen Morgen, auch ungefähr zwehen Morgen Land, unten von der hecken an bis wider Kloster Marigen Feld, mit dem untersten End auff Mautes Leuth und mit dem Obersten End auff Adams Johannen Kurtz Streckend, allhier                                                   2 Morgen

Item in Mettlacher Acht genannt ein Anwalt Vor Zelborn Floss an bis auf die Schlimm Anwalds streckend, uff der Untersten Fuhren und zwischen Michels Leuth, Ein Markstein stehend, fällt in die Breit Von gmlt. Stein richt uff neunzehn Ruden (Ruten) Unten neun Schu, jede Rudth ad zwölf Schu. In welchem Stück obersten fuhren ein halben Morgen Land, so Michelln Mautes zugehörig In gleich Michel mit einem anderen Stück Oben zu dran gelegen allhier

Item nächst vorgemelten Achten an die Ganze Schlimm Anwalds, mit dem Obersten end und bis an Merchinger  Bann Uff den Anwender streckend, von Der Hecken an in die Breit herauf Bis wider Mautes Leuth zu dran Gelegen, gleich der obersten Fuhren vor Gemlt. Achten in erstreckend ungefähr               5 Morgen

Item zu Merchingen hinter der Zehnscheuer ein Garten, so  Nicolaus Bastgen und Nicolaus Butzen Wittib zu gehörig Welcher sich des Jahres mit einem Sohn verziehet. Item uff Merchinger Bann ein Anwald Unten dran Rech von der Bach an bis oben den gemlt. Rech heinaus so weit Gleich wie die Wies gehet worauf Gemelte Anwalds streckend: bekennen Sämtliche Untertanen zu Merchingen Dass solche Anwald Laudweins Zehent Gibt und inkorporiert seye, wie angesehen  Dessen und an Nachteil bekennen Theobald Schiltz und Michel Linden, das weiland Peter Emmerich welcher zu Merchingen Verheirat gewesen, bei seinen Lebtagen Vor ungefähr sechzehn Jahren in Einhebung Des großen Zehent uff Merziger Bann Zu ihnen beiden referiert und gesacht habe Dass obgemelter kurtze Anwald von Dem Wilhelms Rech an bis wider den Berg ganz und zu mahlen Laudweins Zehent gebe, steht also uff frauen  

Und bester Erkundigung                                             Mathias Adam, Notarius


 

1681

LHA Koblenz Best. 143  Nr. 494

Auszug  von der Auflistung des Abtes Prior Und Geistlichen der Abtei Mettlach, erstellt vom Schreiber der Königlichen Kammer in Metz am 23. Juni 1681  
Wir haben gewisse Güter in Merzig Genannt Casteray Güter (Küsterei-Güter ?), weswegen wir gewisse Rechte haben mit der Bestellung eines Meyers und vier Schöffen, zu wissen zwei in Merzig und zwei in Rimlingen, welche auf den besagten Gütern wohnen und uns im  Todesfall das Besthaupt schulden.
Wir haben zu Merzig andere Güter, genannt Dillinger Güter, die uns pro Jahr  6 Malter einbringen, von denen wir 2 Malter  an das Hospital von Merzig abgeben müssen.   Zusätzlich haben wir in Merchingen bei Merzig 2 Malter Weizen an jährlichem Zins, den die Merchinger Einwohner nach Merzig liefern müssen.    
Zusätzlich haben wir in besagtem Ort den Zehnten Auf gewisse Erbgüter, die nur alle drei Jahre bebaut werden, und die beim letzten Mal einen Malter Hafer wie auch 3 Malter Zins zur Hälfte Weizen zur Hälfte Hafer einbrachten von Wolkessen.    
[...]
Der Auszug entspricht dem Original, vor mit Notar zu Merzig; verhandelt (entzogen) zu Mettlach am 20. September 1681   Mathias Adami, Notar  


 

1684

Spezifikation der Metlocher Vogtei uf Mertziger Bann. So aber Morginger Gut, in Gegenwart des Ehrwürdigen Herrn Antonius Alf, Kelner des Gotteshauß Metloch, Meyer, Scheffen und sambliche Erben begangen und gemessen worden, maßen alß wie folget, geschehen den 30. Mai 1684. Welche nachfolgende Ländereien sich deß Jahrs mit zwei Malter Weizen und 4 Kapaunen verzinsen. Es werden 7 Huben aufgezählt und die Merchinger Erben genannt. 

  1. Item eine Metlocher Acht uf der understen Mertziger Gewann von der Hecke herauf bis wider Nikolaß Bastian, breit 2: Ruten, die Rute ad 16 Schue, mit dem obersten End zum Dorf uf Morginger Bann, mit dem untersten End wider das Birrbäumgen strekkend. (Das Birrbäumgen, 1676 "Birrbaum ahn dem Berg" genannt, und die Begrenzung durch die Äcker des Niklaus Bastian kennzeichnen die Lage diesesDistrikts innerhalb der Flur (16) 
  2. Item eine Ahnwald (Anwand) oder Hubf unden ahn negst vorgemelten Achten, unden von dem Marckstein ahn heruf bis wider Michell Mauthes, so gemessen breit 14 Ruten und lang 33 Ruten, weiche Haubf ästimirt ad 3 Morgen. 
  3. Item eine Hubge uf den Mertziger Weg, von dem herauf biß wider die Winckelß Erben, welche breit sieben Ruten, lang 57 (?) Ruten, mit dem obersten End auf die Kürtze, mit den understen End auf das Wingertsfeld streckend. (Die Angabe ,,auf die Kürtze" kat.,,in der Kerz", mundartl.,,in der Kirz" lassen eine eindeutige Bestimmung der Lage in Flur 16 zu) 
  4. Item eine Hubf bei Herrenwieße, streckend auf die Winckelß Erben. 
  5. Item eine Hubf auf Willrückecher (Wilsrech bzw.Wilsreth?). Hagen ahn herauf biß gegent die wießen Hagen, so breit 14 Ruten, mit einem End auf die Ahnwald bei dem Brunnen streckend. 
  6. Item eine Haubf bei den Nieder Bäumen jenseits der Brücke in den Weyden Treuschen, daß Metlocher Land genannt. 
  7. Eine Hubf, daß Entenfeld genannt, mit einem End auf die Deifelßgrodt streckend. (In Flur 16) Namen von Grundstücksinhabern: ,,Johann Geyer, Schue Entgen, Nicolaß Diellschneider, Hoprich Diellschneider, Michel Mautheß, Nicolaß Bastgen, Nicolaß Botz, Nicolaß tudwig, Diderich Hartfueß, Mattheis Fehr. 

Unterschriften: Matthias Kewerkopf - Michel-..Mauthes Handtzeichen - Nicolaß Botz.. Handtzeichen - Peter Claß.. Handtzeichen - Diederich Hartfuß.. Handtzeichen - Theobaldts Schildts..Handtzeichen - Nicolaß Bastgen.. Handtzeichen -Johannes Geyer. Handtzeichen - Nicolaß Ludwighß Handtzeichen - Nikolaß Dielschneider..Handzeichen - Johannes Kleber Vogtscheffe und g(r)efier. (Ehl S. 47 ff.) 


 

1700

AD Nancy B 11718 f181 (Mikrofilm 2 MI 677)

Rundfrage an die Gemeinden betreffend Gebräuche usw.
Anlaß: Verordnung des Königs vom 10. Januar 1700 und des Rates vom 22. September 1700
hier: Merchingen, Prévoté (Amt) Siersberg, Baillage d’Allemagne

Die Einwohner besitzen einen Gemeindewald, gelegen auf einer Anhöhe, genannt Merchinger Wald. Dieser Wald ist seit undenklichen Zeiten in Gemeindeeigentum, kein Zins steht darauf. Der Wald wird gemeinschaftlich genutzt. Wenn die Gemeinde einige Bäume verkauft, so zieht der Hochgerichtsherr daraus den 3. Pfennig.

Entlang des besagten Waldes gibt es noch einen [jene] Wald, von dem die Gemeinde nur die Hälfte bezieht, die andere Hälfte steht der Kirche von Merchingen zu. [ Le dit bois à sa saison qu’il le cou(p)es et .. ..... du seigle - unklar][nächster Satz ebenso- Holzarten?]

Die besagten Wälder sind ungefähr 50 Morgen (arpent) groß. Hierbei ist zu wissen, daß ein arpent in der Länge 32 Ruten (vergers) mißt, die Rute zu 16 Fuß, der Fuß zu 12 pouces (Zoll, Daumen, Zeh) gerechnet.

Zudem gehört der Kirche ein Morgen Land, der unten zu an eine Wiese - genannt Firstgeswiese- angrenzt, weiterhin ein Morgen  nahe des Dorfes nahe eines Baches. Der Kirche gehört noch ein kleiner Garten, gelegen unterhalb der Kirche hinter dem „Cens“ der Herren von Warsberg entlang der Straße. [Zins -vermutlich ein Landstück, von dem den Herren von Warsberg Abgaben (Zins) zu entrichten sind]

Von dem Garten [et terre] zieht die Kirche keinen [roncneu?]. Aber der Pfarrer profitiert davon. Die besagte Kirche ist keine eigene Pfarrkirche, der Pfarrer wohnt in Merzig und hält den Gottesdienst[f(s)eraises] nur alle 14 Tage. Zu vergangenen Zeiten war der Pfarrer verpflichtet jeden Sonntag einen Gottesdienst zu halten, an einem Sonntag eine Messe, an dem anderen eine Andacht [prédication = Predigt]

Die besagte Kirche hat keine anderen [Einnahmen] als den [tresan] der Hälfte des [jene] Holzes ........................

Der Akt ist unterzeichnet von

Theobald Beiriger, Schöffe
Nikolaus Ludwig, Hochgerichtsschöffe des Dorfes
Jacob Collet, Hochgerichtsscheffe des Dorfes


 

1701

LHA Koblenz Best. 143  Nr. 494
Montag, 12. Dezember 1701

Die «plaids annaux» (Jahrgedinge) wurden zu Merchingen gehalten durch Herr Mathias Reinhard, Offizier  im Namen des Herrn von Meinsberg, zur Hälfte Hoch-, Mittel- und Niedergerichtsherr zu Merchingen, der sehr ehrwürdige Herr Ferdinand de Koeler, Abt des Klosters Mettlach für ein Viertel der besagten Herrschaft Merchingen, Herr Mr. Philippe Francois Furstenhausen, Offizier des Herrn Philippe Francois de Haen Ritter, Herr zu Bourgesch, welche erklärten, dass sie eine Hälfte der Herrschaft Merchingen innehätten, in Gegenwart von  Reinhard Bastgen, Meyer des Herrn von Meinsberg und  von Humbert Dillschneider, Meyer des Herrn von Haen, und den Schöffen Michel Mauttes und Jean Barthel wohnhaft zu Merzig, Thomas Ollwet, Einwohner zu Bietzen, Nikolaus Ludwigh und Nicolas Dillschneider wh. zu Merchingen, und allen anderen «Porteriens »  (Stockinhaber) und Einwohner zu Merchingen.

Besagter Prälat legt ein Register vor dazu, um zur oben besagter Teilung zu schreiten, begab sich der ehrwürdige Abt an diesem Tag in die besagten Orte, begleitet von Meier und Schöffen, welche die besagten Einwohner aufgefordert haben zu erscheinen, welche geantwortet haben, heute keine Zeit zu haben.  

Der Abt verlangt deshalb eine Erstattung aller Unkosten in Gegenwart  von Jean Carle, Schöffe zu Merzig usw. (siehe Unterschriften im Original)

[Anm.: unklarer und sehr schwer verständlicher Akt]

Über die «plaids annaux», das sich unter anderen befindet auf der Rückseite als authentische Kopie eines Revers vom 13. März 1498, unterschrieben von den Notaren Sauerbron und Lagranges (von Wallerfangen)

Darin ausgesagt ist, dass der Prälat einen ¼ Teil der Herrschaft Merchingen besitzt, bestehend in 4 Maltern Hafer, 4 Hühnern, 4 Dutzend Eier und 4 Denier mit den anderen Rechten. Der Prälat legt auch ein Schriftstück vor,  das Auskunft über die Rechte und Renten der Abtei Mettlach, bestehend in «veau» (= Leder), im Volksmund Sellbouch genannt, geschrieben im Jahre 1498 in gothischer Schrift, auf Seite 52 Rückseite Art. 1. wonach die Abtei ein Viertel der besagter Herrschaft hat mit allen Rechten, nichts ausgeschlossen, das ganze ohne Vorbehalt der anderen Renten und Einkünfte, die die Einwohner von Merchingen verpflichtet sind nach Merzig zu liefern an anderen Titeln und Forderungen, die die Abtei haben kann.

Daraufhin wurden oben genannte Meyer und Scheffen verpflichet, ob sie nicht wissen, wer Hoch-, Mittel- und Niedergerichtsherr in Merchingen sei, worauf diese nach Prüfung und gründlicher Überlegung antworteten, dass der Herr von Meinsberg in Rechten der Herrn von Montclair zur Hälfte und zur anderen Hälfte die Herren von Felsberg und Freisdorf entsprechend dem Weistum vom 16.09.1587   (nach Tabellion Thilmann Offre) Gerichtsherren zu Merchingen seien.

Welche Hälfte der genannte Herr von Haen seit 9 Jahren ausübt und genießt und die Renten einzieht. Ebenso bevor besagter Herr de Haen sie genossen hat, hat der Herr de Haen, wohnhaft in Metz, irgendwo die besagte Hälfte innegehabt und daraus zum Teil die Renten ungefähr 20 Jahre lang gezogen, allerdings nicht wissend aufgrund welcher Titel. Sie sagen, dass sie auch nicht wissen, ob der Herr Prälat den ¼ Teil in dieser Herrschaft hat oder nicht, ebenso können sie nicht sagen, seit wann dies so ist, was in vorgelegten Titeln (von 1498) vom Herrn Prälaten gesagt wurde. Sie könne den geforderten ¼ Teil weder bestätigen noch widersprechen. Ebenso kann der Prälat , wenn es ihm beliebt, sich schadlos halten gegen den einen oder den anderen der besagten Hochgerichtsherren. Sie sagen weiterhin aus, dass sie verpflichtet sind, jährlich dem besagten Prälaten jährlich zu zahlen an herrschaftlicher Rente 4 Kappaunen und 2 Malter Weizen.

Sie wissen nicht, ob sie diese Abgaben liefern sollen wegen des geforderten vierten Teils des Prälaten oder nicht.

Unterschrieben an besagtem Tag


 

17. Jh. 

Karte,,Ducatum lotharingiae" von Samson d'Abbeville: Murchingen. 


 

1708

Dorfbeschreibung (übertragen aus dem Französischen)

Merchingen vier Stunden von Saarlouis, eine Stunde von Merzig. Herr de Sarazin (Schloß Meinsberg) ist Hochgerichtherr, Herr Baron von Burg-Esch mittlerer und niedere Grundgerichtsherr. Der Herr von Warsberg Zehntherr zu 2/3, der Pfarrer zu 1/3. Der Bann ist ertragreich in Weizen und Metillon (Mischfrucht) und von einer großen Ausdehnung. Wiesen sind genügend da, besser geeignet für Schafe. Wald 300 Morgen. Eine Mühle. Haupterzeugnis für den Markt Rotvieh (Rinder). An Grundzins werden gegeben 23 Malter 5 Scheffel Weizen, 41 Malter, 3 Scheffel Hafer, 36 livres an Geld, 8 Kapaune, 344 Eier, 37 Hühner, an Suvention (Staatssteuer) 375 livres. 
Namen der Haushaltungen: 

  • Hubert Dillschneider, maire 
  • Michel Dilschneider, 
  • sein Knecht Guilaume Hoffmann, Ackerer und Pächter 
  • Nicolas Dilschneider, Ackerer 
  • Pierre Dilschneider, Ackerer 
  • Laurent Dilschneider, Ackerer 
  • Theobald Bayricher, Ackerer 
  • Jean Hesse, Taglöhner 
  • Mattis Ludwig, Ackerer 
  • Jacob Collet, Maurer 
  • Sophie, Witwe, Ackerer, wohnt im eigenen Haus 
  • Theobald Barz, ihr Sohn, als Knecht 
  • Clause Schmit, als Eidam und Knecht 
  • Valberine, Witwe, Ackerin 
  • Jacob Dilschneider, als Knecht 
  • Jean Weiter Fuhrmann 
  • Laurent Schoncker, Taglöhner, 
  • Jean Nicolas Fac, Ackerer 
  • Jean Seyber, Ackerer 
  • Nicolas Seybert, sein Sohn als Knecht 
  • Jean Ludwig, Ackerer 
  • Charles, gardien (Feldhüter), steuerfrei. 

Insgesamt 103 Seelen. 

Viehbestand: 

  • 52 Pferde, 
  • 7 Ochsen, 
  • 57 Kühe, 
  • 23 Schafe, 
  • 71 Schweine. (Ehl S. 40) 

 

1711

Mühlenbau zu Merchingen (1711) 
[AD Metz J 6586    Terrier et arpentage du ban de Merchingen ]

Philipp Franz Baron de Haen, Herr zu Bourgesch, Hoch-, Mittel- und Grundgerichtsherr zur Hälfte von Merchingen bei Merzig sowie Sieur Sarazin, Inhaber der anderen Hälfte, wollen dem ehrenwerten Philipp Uder, momentan wohnhaft auf der Mühle der Dames de Luttre (= Abtei Fraulautern), gestatten, eine Bannmühle in Merchingen zu erbauen, welche er besitzen und nutzen solle für sich und im Namen seiner Kinder und Erben.

Die beiden Herren haben vor langem beschlossen, in Merchingen eine Bannmühle bauen zu lassen, in der alle Einwohner von Merchingen ihr Mehl mahlen müssen «doivent estre sujet», wie es den beiden Hochgerichtsherren zusteht.  Aber da es bis heute aufgeschoben wurde wegen der beabsichigen Bannteilung («L’on a été resons de faire partage et remembrement gnal (general) du Ban de Merchingen») und weil ein geeigneter Platz für die Mühle festgelegt werden sollte, erhielt Mr. de Sarazin  vom Herzog von Lothringen jetzt die Bannvermessung für alle Dörfer. «le Sieur de Sarazin at obtenu de Son Altesse Royale actuellement L’Arpentage pour tous les villages»)

Da nun Philippe (Uder) mit dem Bau beginnen will und nicht warten will, bis die Bannvermessung vorbei ist,  und da er alle Plätze gesichtet hat, die zum Bau der Mühle mit geringen Kosten geeignet sind, umsomehr, daß es der gleiche Platz ist, wo schon früher eine Mühle (Nichtbannmühle - «moulin  non bannal») stand - diese besagte Mühle mit dem noch stehenden Mauerwerk, wo das Haus stand, mit Gärten und zugehörigem Hof, gehört dem Herrn  Philipp Franz Baron de Burgesch zur Hälfte erblich gegen die Erben von Steusse zu Trier, den die andere Hälfte gehört - welchen Platz Philipp Uder mit den Fachleuten besichigt hat und ihn für den Bau der Bannmühle als geeignet empfunden haben.

Folglich haben wir die Absicht den besagten Platz mit Zubehör aufzuteilen mit den Erben von Steusse, um dem besagten Müller entgegenzukommen «afin que nous puissions la faire jouir au dit meunier», vorbehalten, daß wir sie abschätzten ließen, damit der Herr von Sarazin davon die Hälfte unseres Anteils zahlen kann, oder daß es so sei, daß er scih mit den besagten Erben von Steuse für deren Anteil vergleichen kann zum Nutzen der Mühle und zu ihrer Unterhaltung.

Philipp Uder wird verpflichtet zu zahlen und zu liefern jedes und alle Jahre an uns Herren  anstatt von jährlichen Renten die Summe von 20 ecus  monnaies de Lorraine (= Reichstaler lothringischer Währung) und außerdem ein fettes Schwein, das wiegen soll nach Schlachtung mindestens 120 [Einheit  ]nach Merziger (Metzger)maß. Das ganze ist jedes Jahr zu liefern über gleiche Distanz nach Meinsberg und Burgesch. (die gleich weit entfernt liegen)

Philipp Uder erhält die Genehmigung, das nötige Bauholz (Bäume) für den Bau der Mühle in den Gemeindewäldern von Merchingen zu schlagen, die entsprechend gekennzeichnet werden. Weiterhin gestattet der Herr von Burgesch («laisseur») für sich und im Namen des Herrn de Sarazin dem Müller, nach der Bannvermessung, in jedem Canton 2 journaux Ackerland. Damit der Müller anfangs nicht zu sehr belastet sein soll, braucht er die Abgaben an die Herrschaft noch nicht in diesem Jahr, sondern ein Jahr später 8 Tage vor oder nach St. Martinstag zu liefern. Der Müller darf den Bau der Mühle ungehindert beginnen.

geschehen im Schloß zu Bourgesch, am 25. April 1711

(Übersetzung  vom Deutschen ins Französische durch Notar Fleck)


 

1720

Auszug aus dem Merchinger Bannbuch - Proces verbal de l’arpentage de Merquin de 1720
[AD Metz J 6586    Terrier et arpentage du ban de Merchingen ]

Heute am 11. Mai 1720 erschienen im Hause von Hubert Dillschneider, einem der Meier von Merchingen, Jean François Socquette, Herr von Remelfing, Doyen des Conseilliers de S.A.R. au Baillage d’Allemagne, commissaire à l’arpentage general du ban de Merching, die Meier, Einwohner, Gemeinde und «porteriens» des besagten Ortes, welche uns höflichst vorstellten, daß sie übereinstimmen und zur Bannteilung ihres Bannes schreiten wollen, unter der Bedingung, daß er in 14 Stöcke verteilt wird, aus denen der ganze Bann besteht. (mit Ausnahme der Ländereien, die seiner S.A.E (Bischof) von Trier zustehen und den Gütern, die der Kirche zustehen «bouvereau»), laut Erklärung und Wiederholung vom 6. März 1719, enthalten in ihrem Bannbuch. Alle Ländereien und Wiesen werden verteilt, wobei wie bisher den Herrschaften alle anfallenden Renten für den ganzen Bann zu entrichten sind. Die Messieurs De Barbarat und De Haen, ihre Herren, behaupten, daß «il leurs doit estre aloué plusieurs (s/e)tocqs vacans et des heritiers a qu’il n’en doit pas estre aloué au dit seigneur attendu que toutes les terres et preys du ban appartiennent aux dits 14 stocks a la reserve des autres terres cy dessus menti.... ....) Der Merchinger Bann ist in 14 Stöcke geteilt. Aber es gibt noch vakante Ländereien, dh. die Besitzverhältnisse sind ungeklärt. Um Streitereien und Prozesse zu verhindern, stimmen alle überein, von diesen Ländereien einen 15. Stock zu schaffen, dessen Ländereien, Wiesen und Erbländereien («heritages») der den beiden Herren gleichermaßen wie einem jeden gehören sollen.

Unterschrift: alle Unterschriften der Merchinger Stockinhaber

Erschienen auch die Herren Louis de Barbarat und Philippe François Baron de Haen, Herren von Merchingen, vertreten durch Monsieur Riche, ihren Advokat, welche erklärten, daß die 14 Stöcke des gesamten Banns an die Stockinhaber von Merchingen verteilt werden und daß an die Herren verteilt werden (=die vakanten Ländereien), nämlich:

  • Meier Johann [-Stock]            5/6
  • ½ des Stockes von Mart
  • der Stock von Briquen
  • der Stock von Hubert Gelmen
  • der Stock von Margeretha à Michel Mathias femme à Mathias Jonkee
  • ¾ vom Stock des Gren Ennitienne
  • der Stock von Hassenclos, konfisziert beim «contenu de recors de justice» (Gerichtsverfahren, Bannbegehung?) vom 18. September 1587, anstatt eine halben Viertels
  • der Stock von douze douzieme (12/12) (??),  
    von welchen Gütern sich keine Erbe noch Vertreter findet, das ganze begründet (gerechtfertigt) durch die (Bannbegehung) von 1587 und adurch das Gerichtsbuch («livre de justice») von 1528, für welchen Stock kein Erbe oder Inhaber sich findet.

Am gleichen Tag erschienen die beiden Meier Hubert und Lorenz Dillschneider, Einwohner und Stockinhaber,

Herr de Haen und Herr Riche im Namen von M. de Barbarat,  welche erklärten, daß sie zur Vermeidung von Schwierigkeiten und Prozessen, die entstehen könntern, Vollmacht erteilen dem Kommissar (Socquette), um die Schwierigkeiten  zu beenden und zu regeln und zu beschließen über die Anzahl der vakanten Stöcke. Es wird versprochen, die Entscheidungen des Kommissars hinsichtlich der Verteilung unverzüglich zu respektieren.

Unterzeichnet und gehandzeichnet und erklärt den Einwohnern von Merchingen in deutscher Sprache durch M. Kleber, prevost von Merzig:

L. Baron de Haen, Riche, Lorenz Dillschneider, Hubert Dillschneider und alle Merchinger Stockinhaber

Es wird angeordnet, daß bei der Bannvermessung des Merchinger Bannes 16 Stöcke verteilt werden, bestehend aus Ackland, Wiesen und Erbgütern des besagten Bannes, mit Ausnahme der Gärten, die zu den Häusern gehören, und den Ländereien und Wiesen, die dem Pfarrer und der Abtei St. Mathias von Trier zustehen, also die zusammen im Falle des Hochbesitzes dem Bischof von Trier zustehen. («ensemble celles de son Altesse Electorale de Trèves # en cas de hautes possessions aprobo») [aprobo = à propos] Die 16 Stöcke werden im folgenden genannt:

Die Stöcke von

  • Nicolas Bastien
  • Michel Matthes
  • Adam Joachim
  • Remy Petter
  • Nicolaus Loudwig
  • Joachim Schmidt
  • Petter Laux
  • Schou Jacob
  • Olligrede
  • Diedrik Hartefouse
  • Müller Hensengen
  • Monsieur Louis de Barbarat und
  • Baron de Haen, als Hochgerichtsherren

Jedem ein Stock zustehend, insgesamt also 16 Stöcke. [Anm.: Stimmt nicht ganz; es sind keine 16 Stöcke, weil einige mehr als einen Stock zugeteilt bekamen.]

Ländereien, Wiesen und andere Wiesen wie Weideland werden ausgelost werden in gute, mittelmäßige und schlechte Flächen, das ganze zu gleicher Menge in jedem Stock. Daraus werden einige Cantone («faire des reserves») entnommen für den Dorfhirten («le patre communal»), desweiteren verbleiben die Ländereien und Wiesen, die seiner Altesse Electorale in Trier der Abtei St. Mathias in Trier und dem Pfarrer von Merchingen zustehen, in ihrem alten Besitzverhältnis, wo sie abgemessen werden. Darüber hinaus wird auch verlost, welche 16 Stöcke mit Renten belastet sein werden und die sie gegenwärtig zahlen, auf welche Renten Abzug gemacht werden wird proportional zur Größe der Felder und Wiesen und die verteilt werden an dieselben Herren, was zwei Stöcke ausmacht.

[Dies dürfte folgendes bedeuten:  Die beiden Stöcke der Herren werden von diesen nicht selbst bewirtschaftet, sondern sie werden - aufgeteilt, nicht an einem Stück - an andere Stockinhaber mit verlost, die dann dafür den Herren eine Rente (Abgabe) zahlen.]

Im folgenden ist noch erwähnt ein Vermesser namens Kipper, der die eigentliche Vermessung durchgeführt haben dürfte. An die Kommission «à nous Conseil» sind von den Merchingern Stockinhabern zu zahlen von 40 Francs an den Schreiber 2/3, an den Vermesser ebensoviel und 8 Francs 10 [gros] an den «portechaine» (nach Barois Währung), an Papier 4 [gros].

geschehen zu Merchingen, den 11. Mai 1720             Unterschr.: Socquette


 

1724

AD Metz 3 E 6283 vom 28.03.1724
Heute am 28. März 1724 erscheinen vor dem Tabellion zu Rehlingen persönlich die Meier und Einwohner der Gemeinde Merchingen, im Amt Siersberg gelegen:
Lorent DILLSCHNEIDER, George SEIBERT, Nicolas DILLSCHNEIDER, Nicolas SCHANEN, Jean Pierre BRETTNACHER, Christian LUDWIG, Theobald BEYERIG, Adam FRIESE, Bernhard KORNMEYER, Jean Bernard MILLER, Jean WEILLER, Pierre STADTE, Jean LUDWIG et Pierre REUTER  

Sie erklären für sich und die anderen nicht anwesenden Einwohner von Merchingen, daß der Merchinger Bann zu allen Zeiten in 14 Stöcke oder Pflüge geteilt war, wovon sie den jährlichen Zins an den König von Lothringen sowie an die zeitlichen Herren zahlten.

Vor ungefähr 4 Jahren ließ Herr Baron de Haen mit seinen Mitherren ein Bannvermessung und -teilung in Merchingen durchführen. Anstatt die 14 alten Stöcke beizubehalten, hat er den Bann in 16 Stöcke aufgeteilt, von denen er 14 den Comparenten [Merchinger Einwohnern] ließ, die so folglich verkleinert wurden. Die beiden anderen Stöcke, die 2 Pflüge ausmachen, wurden zurückbehalten. 

Dadurch sind die Merchinger Einwohner so außergewöhnlich belastet, daß sie [nicht widerstehen können] auf diese beiden Stöcke verzichten können. Da sie nicht in der Lage sind, einen Prozeß dagegen anzustrengen, haben sie in einer Gemeindeversammlung zu Merchingen beschlossen, sich an den König zu wenden mit der Bitte, eine Regelung zu finden, die nicht zu ihren und ihrer Vorfahren Lasten geht. Sie erhoffen sich, daß ihre alten Rechte (Freiheiten) wiederhergestellt werden und daß die bei der Bannteilung erfolgte Teilung in 16 Stöcke wieder auf 14 Stöcke reduziert wird, wovon sie dann den Zins (fälligen Abgaben) wie bisher entrichten werden.

Sie haben Monsieur Collin, Anwalt am Conseil d’Etat des Königs, damit beauftragt, ihre Interessen zu vertreten, der am 8. dieses Monats ein Dekret zur Weiterleitung an M. de Haen erhalten hatte.

Sie verpflichten sich, Herrn Collin alle Kosten für Zeitaufwand und Honorare zu bezahlen unter der Verobligation (Verpflichtung) all ihrer Güter.

Geschehen zu Rehlingen

Zeugen: Johann Stein, Wirt zu Rehlingen,     
Jacob Stedem, Müller auf der Mühle             gegenüber von Fremersdorf   

Da die Zeugen und die Comparenten nicht schreiben können, haben sie mit ihrem Handzeichen gezeichnet.

Anm.: 
Das Anliegen der Merchinger Einwohner dürfte mit hohen Kosten verbunden gewesen sein, hatte erfahrungsgemäß keinerlei Aussicht auf Erfolg.


 

1725

Die Merchinger, zur Pfarrei Merzig gehörig, weigern sich, weitere Beiträge zur Erhaltung des Merziger Kirchturms beizutragen. Die Schließung ihrer Kirche und Einstellung des Gottesdienstes zwingt sie zu einem Vergleich. Sie zahlen 85 Taler und die Kosten von 4 Taler. (Kell I S. 369) 


 

1730

Die große Rheinkarte des Henry Sengre verzeichnet Merchingen zweimal, einmal "Morchingen" einmal "Merking". Ein Herr Vilbois wird als Zehnterheber für die Herrschaft Burg-Esch benannt. Er bezieht von Merchingen als Zehnt 5 Malter Hafer und 52 Faß Weizen, Merziger Maß. (Ehl S. 30) 


 

1737

12. Januar 1737 (LA Saarbrücken, Notariat Rehlingen Nr. 9)
Nikolaus Dillschneider verkauft seine Güter in Merchingen, da er jetzt in Tenta in Hungarn 6 km von Temeswar entfernt wohnt.


 

1738

AD Nancy B 11 735 f 69 (Antworten auf den königlichen Erlaß  vom 3. Mai 1738, wonach alle Gemeinden ihre Einkünfte und ihre Schulden anzugeben hatten)

25. Juli 1738

Heute erschienen vor Jean Henry Forget de Barst de Bouillon, Herr zu Kerprich-Hemmersdorf.. und anderen Orten, Capitaine der Prevoté Siersberg, königlicher Verwalter (Großbellis) in Merzig und Saargau, und Abgeordneter des Herrn Kanzlers der besagten Gerechtigkeiten und des Amtes Schaumberg im Namen der Gemeinde Merchingen, Amt Siersberg, Christian Ludwig, Meier, Nicolaus Schan, Nicolaus Dillschneider, Sohn von Hubert Dillschneider, Nikolaus Koelsch als Schöffen, welche erklärten laut königlichem Beschluß vom 3. Mai 1738, daß ..

a) der Gemeinde Merchingen ein Morgen Land gehört  zu 12 Ruten, der Bach von Hasseborn auf der einen Seite angrenzend

b) weiterhin 2 ½ Morgen auf Kleingewändgen zwischen (la racrine) und dem Weg gelegen

c) weiterhin 3/8 Morgen und 21 Ruten im Bezirk Ausborne

d) weiterhin 18 Ruten, 5 Morgen und 1/8

jedes der drei Stücke aneinander angrenzend

e) 2 Tagwerk 5/8 Wiesen im Bezirk Langwiese, die Gemeinde überläßt die Wiesen ihren Hirten zur Nutzung

f) (Pacquis = Weide?) 1 Gemeindewiese (weide) zwischen dem Wald de ......... und Paffenbuche, grenzend an  den Hagarter Bann. Dieser Pacquis umfaßt 46 Morgen

g) eine andereWeide, genannt Sabelachte, an den Honzrather Bann angrenzend, 130 Morgen

h) Die Gemeinde hat die Ehre, hier einen Auszug einer allgemeinen Bannvermessung von 1720 zur Klärung der Eigentumsverhältnisse vorzulegen

i) die besagten Wiesen dienen den Einwohner zur freien Weide; sie lassen dort nachts ihre Pferde und Zugtiere. Es gibt nur einen kleinen Teil, der bebaut werden kann

j) Für die Nutzung dieser Ländereien, Wiesen und Weiden zahlt jeder Einwohner der Kirche des besagten Ortes 9 Petermännchen Trierer Währung, und das für ihre Unterhaltung

k) es gehört der Gemeinde Merchingen ein Bezirk von schlechter Bodenqualität, gelegen auf einem Berg, genannt Galgenberg, neben Felsen

l) weiter gehören der Gemeinde 7 Morgen, sich erstreckend auf dem Gibberg, der größte Teil felsig. Die genannten 2 Bezirke werden jährlich durch die Einwohner aufgehackt (aufgeräumt). Davon können sie zu ihrem Nutzen Steine, Felsen ....beziehen. Die beiden Bezirke wurden der Gemeinde im letzten Jahr bewilligt und zugeteilt, entsprechend ihren alten Besitzansprüchen, von Herrn Charton, Rat der Baillage d’Allemagne und bestellter Kommissar. Dieser Vorgang ist noch nicht abgeschlossen, deshalb kann noch keine Kopie davon vorgelegt werden.

Gemeindewälder

Der Gemeinde Merchingen gehören drei Wälder:

a) der Vustenwald (140 Morgen -arpents, 194 Ruten)

b) Paffenveltienne (106 Morgen)

c) Großenwald (303 Morgen 182 Ruten)

Seit undenklichen Zeiten nutzt die Gemeinde unangefochten diese Wälder.

Die Gemeinde Merchingen schuldet an Mathis Mareisen, Vogt seiner königlichen Hoheit in Merzig, die Summe von 56 Reichstaler trier. Währ., entsprechend 280 livres lothr. Währ. laut einer Schuldverschreibung vom November 1735

Weiter schuldet die Gemeinde an Michel Siercker, Schöffe zu Merzig, 12 Rt. tr. W.,= 60 livres lothr. W. lt. Schuldverschreibung vom 21. Juni 1736

Demgleichen Siercker werden geschuldet 205 Rt. tr. W. = 1025 livres lothr. W.  lt. Vertrag vor Tabellion Tock in Kirsch vom 16. April 1735. Als Unterpfand wurden ihm auf 15 Jahre 40 Morgen Land altes Maß überlassen (in der Weide von 130 Morgen Größe), die er für diese Zeit nutzen möge, beginnend seit letztem St. Georgs-Tag.

Weiterhin schuldet die Gemeinde dem besagten Siercker  500 livres lt. Obligation vom 21. Juni dieses Jahres, wofür er auf 15 Jahre 24 Morgen Land im gleichen Bezirk nutzen kann, beginnend seit Juni dieses Jahres


 

1739

Visitation des Landkapitels Merzig. In der Kapelle zu Merchingen gibt es keinen Tabernakel und kein Ciborium. Der Geistliche erhält 11% des Zehnten. (Ehl S.60) 


 

1751

Merchingen gehört zur Baillage de Bouzonville. (Ehl S. 43) 


 

1752

Merchingen

es steht dem Haus von Bourgesch in Merchingen an Abgaben zu 5 Malter Hafer und 12 Faß Weizen, alles in Merziger Maß.

M: B. ein Brief (Zettel) zwischen Monsieur de Haën und Herrn Vilbois, admodiateur (=Verwalter) zu Mechingen über folgendes:

Heute 29. Januar 1752 bin ich mit Herrn Vilbois, admodiateur von Merchingen, übereingekommen, daß ich den Anteil meines Bruders vom Zehnten der Pfarrei Leidingen, welcher von einem aufs andere Jahr geschätzt worden ist auf ¾ Weizen und auf 2/4 1), ein Bichet2) und ein fourail2) Weizen, und daß ich auch sienen Anteil behalten soll von den Renten von Ihn, bestehend in 5 fouraux2) Hafer und in 6 Bichets2) und  ½ fourail Hafer, und 16 sol3) in Geld Lothringer Währung, und vom kleinen Zehnten der Pfarrei Leidingen 1 livre (=Pfund) und  9 sol. , und daß ich auch behalten soll die 2/4 Hafer , und Herr Vilbois soll behalten meine 5 Malter Hafer und den 1 ½ Malter Weizen, den ich jährlich in Merchingen ziehe. Und ich habe noch jährlich zu ziehen 5/4 Hafer von seinem Hofmann von Distroff (=Diersdorfer Hof) und 1 ½ Bichet Weizen. Und es wird mit von Nutzen sein, was ich den Augustinermönchen von Wallerfangen vom Zehnten von Leidingen zahlen würde für den Anteil meines Bruders, worüber wir diese Übereinkunft für 9 aufeinanderfolgende Jahre getroffen haben.

Unterschriften: L: Dehaën   nicolas Vilbois

1) Es wird abwechselnd von Jahr zu Jahr einmal 3/4, dann 2/4 Weizen an Abgaben geliefert

2) alles Hohlmaße, die die Menge bezeichnen, die an die Herren abzuliefern sind

(fouraux = Plural von fourail)

3) livre(s) und sol(s) = lothringische Währungen

Anmerkung: Dieses Schriftstück stammt aus dem Jahr 1752, Zu dieser Zeit waren alle Einwohner Merchingens Leibeigene. Das heißt, sie waren nicht frei, sondern sie mußten an ihren Herrn, dem sie gehörten, verschiedene Abgaben entrichten. In diesem Dokument wird berichtet, welche Abgaben in verschiedenen Dörfern an die Grundherren de Haën zu entrichten waren. Die Herren de Haën hatten ihren Sitz in Burgesch. (bei Oberesch). Sie waren unter anderem auch in Merchingen begütert und hatten dort Rechte in der Gerichtsbarkeit. Nikolaus Wilbois (1.oo Magdalena Hennequin), von dem alle Merchinger Wilbois abstammen, war Admodiateur (Verwalter) in Merchingen und vertrat dort die Rechte seines Grundherren. Damit war er in einer hervorgehobenen Position und konnte somit einen Vertrag mit dem Herrn (Lothaire) de Haën abschließen, der ihm für 9 Jahre ein eigenes Einkommen einbrachte, das von den Dorfbewohnern aufzubringen war. Der Vertrag ist nicht ganz eindeutig. Vermutlich war ein Bruder des Herrn de Haën gestorben, so daß eine Neuregelung der Einkünfte (auch Renten genannt) stattfand.

 

1752

AD Metz B9462        Besichtigung der Ländereien vom 23.10.1752

Amtliche Besichtigung durch Christian LUDWICH; Meyer, und Johann DILLSCHNEIDER, wh zu Merchingen als Experten, ernannt von Herrn Jacques GODFROY, Baron de Haen, Colonel im Dienste seiner königlichen spanischen Majestät, wh. zu Thionville und von Herrn Nikolaus WILBOIS, Admodiateur des besagten Herrn de Haen, Herr zu Merchingen, der Güter des Herrn zu Merchingen, um deren Zustand zu überprüfen

Die Expertise geschieht nach Vereidigung  vor Herrn Johann Baptist TAFFIN; Advokat am Hof des Hochgerichts Merchingen und von Louis NICOLAS , amtlicher Schreiber der Herrschaft Meinsberg, wh. in Busendorf, von uns ausgewählt, um gegenwärtiges Schriftstück aufzusetzen in französischer Sprache

Artikel 1:  In Merchingen gibt es verschiedene Besonderheiten. Wir glauben nur, dass der Herr Admodiateur ein Obulus entrichtet hat, sonst Nikolaus SEIBERT 1 Louis d’or, aufzuteilen zwischen meinem besagten Herrn  und Madame la Présidente de [Neuvron] in ihrer Eigenschaft als Witwe der Herrschaft Meinsberg und zur Hälfte der von Merchingen.

Art. 2:     Wir wissen, dass nichts von der «Metterie» (Meierei) und vom Distrikt Merchingen vergeudet wird, dass momentan das ganze in zwei Teilen besteht, übereinstimmend mit dem Artikel 7 des Pachtvertrages «=bail».

Art. 3:     Es steht unstrittig fest, dass die Einwohner vom Bezirk Merchingen, was auch die Nachbarn versichern können, wie wir es auch auf Ehre und Gewissen versichern,  dass die Artikel 12, 20, 21, 22 und 45 des besagten Pachtvertrages Punkt für Punkt ausgeführt wurden von der Seite des besagten Admodiators, was die «harelayes ?» meines Herrn zu Merchingen betrifft, ebenso wie den Anbau und die Bodenverbesserung  und das ganze in einen Zustand zu versetzen entsprechend den gewünschten Gewohnheiten. Der Herr Admodiator hat seinen Pflichten genüge getan, einen Zustand herbeizuführen, der den Interessen meines Herrn entspricht. Wir können mit Bestimmtheit versichern, dass die Verbesserung besagter Hinterlassenschaft «héritage» den Admodiator mehr als 400 Ecus frz. Währung gekostet hat, ohne seine Bemühungen zu zählen - beträchtliche Beträge, was durch alle benachbarten Bewohner bestätigt werden kann.

Art. 4:     Der Herr Admodiator leistet dem Artikel 19  seines Pachtvertrages vollauf Genüge, wo es um eine ausreichende Zahl des Viehbestandes geht. Er hat einen solchen Bestand, dass die Einwohner am Punkt sind, ihn zu bewegen, sich von einem Teil davon zu trennen. Die Anzahl ist zu hoch.
Was die Verbesserung der Ländereien betrifft, wie schon gesagt und hiermit wiederholt, hat der Admodiator verschiedene Steuern (Zehnte) verwendet,  um den notwendigen Mist (Dung) zur Verbesserung zu erhalten

Art. 5:     Die Wiesen sind immer (durch Laufvieh) genutzt worden, in angemessener Zahl, und sehr untadelig. Der Admodiator hat die notwendigen Gräben ausheben lassen.
Was den Wechsel des Naturzustandes betrifft, steht fest hinsichtlich der Wiesen, dass der Admodiator auf Anzeige des Meiers und der Gerichtsleute gewisse Ländereien in ihren natürlichen Zustand zurückführen ließ, die vorher bebaubares Ackerland waren, das ganze in Übereinstimmung mit der Bannrolle.

Art. 6:     Der Admodiator genügt den Artikel 14 und 15 des Pachtvertrages. Er verwandelte in Wiesen den feuchtesten Teil des Gartens, genannt Gardebaum, und einen anderen Teil, der ein zu trockenes Gelände darstellte für eine Wiesennutzung, ließ er in einem natürlichen Gartenzustand in der Meinung, dass dies mehr Nutzen für die Erbfolge in diesem Gartenteil mit sich bringe.

Art. 7:     Den Artikeln 21, 22 und 23 des Pachtvertrages wird vollauf entsprochen, beinhaltend die Einfriedung und den Zustand der Gärten. Für die Einfriedung  verwandte der Admodiator mehr als 300 Pallisaden Was die Bewirtschaftung betrifft, so können die Gärten nur in gegenwärtigem bestem Zustand sein

Art. 8:     Laut Art. 4 des Vertrages richtet sich die Aufmerksamkeit des Admodiators auf die Düngung (Mist); Art. 11, 22 und 23 sind mehr als erfüllt, ebenso Art. 4
Wir schätzen, dass der Admodiator seine Pflichten treu und genau erfüllt hat gemäß Art. 24 des besagten Vertrages, was die Obstbäume auf dem ererbten Land betrifft. Alle Bäume sind momentan in sehr gutem Zustand und gut gepflegt. Anstatt sie zu vernachlässigen, hat der Herr Admodiator  eine Menge von Obstbäumen pflanzen lassen an den notwendigsten Stellen, wo welche fehlten.
Zu wissen sei,
2, Nussbäume, 21 ebenso an Apfel- wie Birnenbäumen im Obstgarten von Merchingen, welche in sehr gutem Zustand sind, unter dem Vorbehalt und dem Angebot von Herrn WILBOIS, noch welche hinzuzufügen, wenn dies nötig sein sollte, und die Bäume zu ersetzen, die zugrunde (absterben) gehen könnten. In gutem Zustand gibt es an Feld(obst)früchten (vermtl. Bäumen auf den Feldern) 186 Bäume, darüber hinaus 7 Bäume «caresy», ebenso 17 Apfel- wie Birnenbäume und 8 Nussbäume in den anderen Frucht/Obst-Gärten.
In den Gärten und Obstgärten befinden sich in gutem Zustand 60 Birnbäume, Apfelbäume, Kirschbäume, Pflaumenbäume, ebenso 22 Bäume «caresy». 186 wilde Obstbäume auf dem Distrikt, wie sie angesetzt sind,  wurden durch den jetzigen Hofmann angezeigt.
Unter Rückgriff auf den vorherigen Artikel, betreffend das Anpflanzen von Obstbäumen zu Merchingen laut Artikel 25 des Pachtvertrages.

Art. 11:   Der Artikel 26 des Vertrages ist auch entsprechend der Vorgabe ausgeführt worden. Die Hecken wurden geschnitten oder ausgerissen. Der Herr Admodiator  hat welche dort anpflanzen lassen, wo welche fehlten.

Art. 12:   Unter Rückgriff auf den vorherigen Artikel betreffend das anpflanzen der Hecken.

Art. 13:   Artikel 26 des Pachtvertrages ist vom Admodiator ausgeführt worden, betreffend die Grenzmarken. Nach unserer Kenntnis gab es mehr als 20 ausgerissene.
Der Admodiator hat eine sehr große Sorgfalt darauf gelegt, sie wieder einzusetzen. Es fehlen 2 Marken zwischen dem Bann meines besagten Herrn und dem von Cottendorf. Als der Herr Admodiator  sie wieder einsetzen wollte, behaupteten die Einwohner von Cottendorf, das es nie welche gab, und, wenn mein besagter Herr es wünsche, so wäre es an ihm dafür Sorge zu tragen dies zu tun.

Art. 14:   wir sagten schon und wiederholen es, um auf diesen Artikel zu antworten, dass der Herr Admodiator dem Artikel 28 des Pachtvertrages ausreichend entsprochen hat, betreffend die Gräben, die in gutem Zustand am Rand der «héritage» sind und die er errichten ließ im Distrikt wo es nötig war. In Merchingen sind sie unnütz, die Anlagen sind auf einem Hügel, wo zu fürchten ist, das das Wasser schaden kann.
Was die «valdreuange» betrifft, so haben wir uns dort hinbegeben. Darüber ist nur zu versichern, dass es nicht unter die Verantwortlichkeit meines Herrn fällt. So lassen wir diesen Artikel „unter Ruhe“.

Art. 15:   Dem Art. 32 seines Vertrages entsprach der Admodiator in gleicher Weise. Dies betrifft die Unterhaltung der Baulichkeiten und «usuines», ebenso wie örtliche Reparaturen. Wir haben auch bemerkt, dass im Haus von Merchingen (Gemeindehaus?), vom Admodiator bewohnt, der Herd völlig unbrauchbar ist und ganz am Verfallen ist. (ruiniert). Reparaturen sind völlig nutzlos, so dass wir schätzen, dass es nötig und dringend ist,
ihn neu zu erbauen. Die «Caue»-tür ist zur Hälfte ebenso nicht zu benutzen, die Mauern sind verrottet und drohen ganz zu verfallen, so dass es nicht möglich ist, diese Tür zu verschließen. Der Admodiator ist jeden Tag zum «êtu..» gezwungen. Der Gips der Scheuer ist teilweise zerstört und gerissen. Der Stützposten der Scheuertür, die zu Schäferei führt, ist so losgelöst vom Mauerwerk, so dass es nicht möglich ist, die Tür zu schließen. Die größere Reparatur ist unbedingt notwendig, Zur Zustandserhaltung des Hauses ließ der Admodiator ein Loch mauern, das sich in der Küche befindet, er ließ einen steinernen Stützposten setzen, Verriegelungen und «clanches». Da dies an seinem Eingang fehlte, ließ er ein Mauerwerk errichten ringsherum
die Tür der «Caue» mit Schloss und Schlüssel.

Art. 16:   Wir erkennen, dass die Dächer der Gebäude in gutem Zustand sind, der Admodiator genügt den Art. 33, 34, 35 und 36. seines Vertrages.

Art. 17:   Herr Wilbois genügt den Art. 39, 40, 41, 42 und 56 des Vertrages. Er versicherte uns auch, dem Art. 38 zu entsprechen und seinen Herrn über die großen Reparaturen unterrichtet zu haben.

Art. 18:   Was die Art. 43 des Vertrages betrifft, betreffend Stroh und Mist, so ist dies am Ende des Vertrages zu prüfen.

Art. 19:   Die Experten können nicht auf diesen Artikel antworten. Sie wissen, dass der Admodiator so viele Anstrengungen unternommen hat, um die Interessen seines Herrn zu unterstützen und dabei seine Deniers nicht gespart hat.

Art. 20:   Wir haben keine Kenntnis vom Art. 47 des Vertrages

Art. 21:   Das gleiche betr. die Art. 48, 49 und 54 des Vertrages

Art. 22:   ebenso zu Art. 55 des Vertrages

Art. 23:   Es ist sicher, dass die jährlichen Abgaben in Merchingen entrichtet wurden

Art. 24:   Der Admodiator genügt den Art. 24 und 25. des Vertrages, Bezug nehmend auf Art. 9 dieses Prozesses. Wir wissen, dass der Admodiator zwei wilde Birnbäume rausreißen ließ, die eine Gefahr dartsellten und die Ländereien schädigte.

Art. 25:   Die Experten können nicht zu den Artikeln 29 und (3)4 des Vertrages Stellung nehmen. Der Admodiator erklärte, keinen Wagen (Fuhre) schuldig zu sein.

Art. 26:   Die Experten können nicht zu dem Artikel 43 des Vertrages Stellung nehmen, noch weniger zum Art. 43, geliefert für meine Herrn

Art. 27:   Was den Herd im Merchinger Haus betrifft, sagen die Experten, dass der Admodiator erklärt hatte, dass bezüglich der Erbauung des Herdes durch einen gewissen Benoit Crapp er darauf bestand, die Arbeit getreulich auszuführen. Als er die mangelhafte Arbeit sah, wollte er den Maurer verklagen, der nicht dem Admodiator gehorchen wollte. Er sagte, von ihm wollte er keinen Befehl entgegen nehmen, aber wohl
mit Monsieur Deshayes, beladen mit den Interessen meines besagten Herrn, mit dem er verhandelt hatte. Dies führte zur schlechten Ausführung des Baus.

Diese Ausführungen werden auf Ehr und Gewissen bestätigt. Geschehen zu Merchingen am 23. Oktober 1752

Unterschrift: Johann DillschneiderHandzeichen: Christian Ludwig

Heute am 23. Oktober 1752  vor uns Claude Care, Hofadvokat zu Bouzonville, handelnd als Richter am Hochgericht Merchingen erschienen Christian Ludwig, Meyer, und Johann Dillschneider, beide (ehemalige) Ackerer zu Merchingen, welche aufrichtig bestätigten den gegenwärtigen Prozess verbal als Experten in Gegenwart von Mathias Tock, Advokat am Hof als offzieller Vertreter (procureur) des Hochgerichts Merchingen und von Herrn Nikolaus Wilbois, Admodiator zu Merchingen, worüber dieser Akt angefertigt wird, geschen zu Bouzonville. Jedem Experten werden 25 Francs ausgezahlt.

Unterzeichnet: Christian Ludwich, Johannes Dillschneider, Nicolas Wilbois, Caré, Nicolas (=Schreiber)

Unkosten: an uns 2 Francs, an den Schreiber die Hälfte, Papier 1 F. 5 gros  


 

1759

AD Nancy B 12090 f 244, 246, 248, 249 (Waldordnung von Merchingen)

Auszug aus den Registern des königlichen Rates für Finanzen und Handel vom 2(0). Juni 1759

[Anm: Dieser Text ist sehr schwer zu verstehen; teils sind einige Passagen wegen der schlechten Kopierqualität schlecht lesbar, andererseits handelt es sich um einen ganz spezifischen Text mit schwer erschließbaren Fachbegriffen, deren Bedeutung oft nicht klar ist. Dazu kommt, daß durch fehlende Interpunktion der Sinnzusammenhang nicht gerade erleichtert wird.]

Im 18. Jahrhundert konnte von einer pfleglichen Forstwirtschaft und Nutzung der Wälder keine Rede sein. Der wachsende Brennholzbedarf führte vielerorts zu einem Raubbau an noch unreifen Hölzern. Außer an Waldweide und dem Einsammlen von Reisern war die damalige Bevölkerung ganz besonders an der Laubstreu für das Vieh interessiert. Der dadurch unterbrochene Nährstoffkreislauf wirkte sich nachteilig auf die Bodenqualität aus.

Die damals bevorzugte Betriebsform war die Mittelwaldwirtschaft. In ihnen wurde auf gleicher Fläche im Abstand von 25 Jahren das Unterholz als Brennholz geschlagen. Dazwischen blieben einige Buchen- und Eichenstämme stehen, die zu einem lichten Schirm aus Oberholz zusammenwachsen konnten. Dieses Oberholz ließ man bis 150 Jahre lang stehen. (teilweise auch noch länger) Nach 25 jährigem Umtrieb wiederholte sich der Einschlag auf der ersten Schlagfläche.

Aufgrund der unkontrollierten Waldnutzung und den damit verbundenen Schäden wurde auch in Merchingen 1759 eine Waldordnung erlassen, deren Anordnungen und Verbote eine geregelte Waldnutzung ermöglichen sollten. Eine Zustimmung der Bevölkerung, die ja in alten Gewohnheiten beschnitten wurde, war nicht zu erwarten. Bemerkenswert bei Merchingen ist, daß eine Fläche - quart de réserve- geschaffen wurde, die von jeglicher Nutzung ausgenommen war und auf der ungehindert ein Hochwald heranwachsen sollte. (wohl als Reserve für Notfälle) Die Waldordnung enthält im wesentlichen 2 Aspekte: a) die Schaffung des quart de réserve und b) die Einteilung des Gemeindewaldes in 25 Schläge.

Niederschrift des procès verbal (Verhandlung) über den Besuch und die Besichtigung der Gemeindewälder von Merchingen, aufgerichtet von Herrn Collin, königlicher Procurator in «la maitrise particulière des eaux et forêts der Bouzonville» (königliches Amt für Gewässer und Wälder) im Monat Oktober 1759 und der Kommission von Herrn Gallois vom 9.11.1759 (nach einer anderen Verhandlung vom 9.10.1759), beruhend auf der topographischen Karte über die Wälder, errichtet 1734 vom Vermesser Bourguignon.

Der König hat befohlen, daß durch Herrn Mathieu (Titel: Grand Maître) oder durch den Beamten der Maitrise Bouzonville verhandelt werden soll der quart de réserve und die Teilung  der Schläge (couplet) der Gemeindewälder von Merchingen, die bestehen aus 603 arpents. Daraus werden ausgenommen 150 arpents für den quart de réserve, der, gelegen im Kanton Grosenwald, zum Hochwald heranwachsen soll. Der Quart de réserve wird abgetrennt vom übrigen Teil des Kantons durch einen Graben von 1 Fuß Breite und durch Marksteine von 2 Fuß Höhe über der Erde  auf 10 bis 12 pouces (Zoll) Abstand (écarissage ?), das ganze ist auf der Karte von Bourguignon einzutragen, worauf die Aufnahme von Collin 1759 beruht. Er (quart de réserve) wird absolut abgeschlossen sein, damit ein Hochwald heranwachsen kann, ohne daß die Einwohner von Merchingen und ihre Erben dort Holz schlagen können.

Der König befiehlt weiter, daß der übrige Wald von 453 arpents geteilt wird in Schläge von 25jährigem Jungholz, wobei die ersten 24 Schläge 18 arpents und der 25. und letzte Schlag 21 arpents groß sein werden.

Um das Eindringen von Vieh in besagte Wälder zu verhindern, wird befohlen, daß der Teil des Waldes, der auf Ackerland, Wiesen und Weiden angrenzt, durch Gräben abgetrennt wird, die entlang dieser Flächen verlaufen, und die 1 Fuß tief auf gesamter Länge ausgehoben werden, was durch die Gemeinde ausgeführt wird und unterhalten wird. Die Schläge, die geschlagen (ausgebeutet) werden können, sollen gezeichnet (unterschieden) werden durch Wachs (de cire à cire) und durch Gräben von 3 Fuß Breite, auf Kosten der Einwohner und ihrer Erben. All diese Randgräben und Marksteine werden auf der topographischen Karte eingezeichnet.

[...]

Es ist den Einwohnern von Merchingen und der Gemeinde verboten, irgendwelche Tiere in den Quart de réserve zu treiben  [...]

Ihre Majestät befiehlt den Einwohnern von Merchingen, daß ein Förster für die nötige Bewahrung ihres Gemeindewaldes anzustellen ist, der von der Gemeinde bezahlt wird.

Die jährliche Zuweisung eines Schlages ergeht an jeden Einwohner persönlich.

Laut Erlaß vom 18. Januar 1738 ist bei einem Waldbrand Hilfe zu leisten

Die Waldordnung wurde anscheinend am 14.10.1765 in Lunéville von König Stanislas unterzeichnet; auch am 25. April (august) 1765 im Rathaus von Nancy wurde die Waldordnung erlassen.


 

1766

König Stanislaus stirbt. Lothringen fällt an Frankreich. Merchingen wird französisch.
(Briesen I S. 153) 


 

1769-86

Die Merchinger wollen von der Pfarrei Merzig getrennt werden und ihre eigene Pfarrei haben.

Bittschrift an den König von Frankreich und den Erzbischof von Paris:

"Ihre Königliche Majestät!"
Wir Einwohner und Gemeinslüt des Dorfes Merchingen im Amt Sirsberg bei Mertzig an der Saar, lothringer Jurisdiktion, haben uns höchs zu beklagen wegen unserem Gottesdeinst, nicht das er nicht zugutsgehalten wird, sondern das wir nicht Deinst gegug bekomen, demnach unsere Geisttiche in unserm Ort bekomen. Allein an Zehenten bekomen sie die dritte Deil, jährlich 50 Malter Früchte durch die Bank, neben dem kleinen Zehenten. Darneben haben unsere Geistliche, wohnhaft in Mertzig, auch veier Witumber auf unserem Bann Merchingen-und ein Garten. Danoch (dennoch) bekomen wir all véirzehn Täg nur ein Gottesdienst in unserem Ort in unser Kirchen und alle Hohetäg. So ist zu mutmasen, das vor alten Zeiten unser Kirch mus ein Pfahrkirch gewesen sein. Dan es ist eine sehr alte Kirch mit zwei schöner Kloken und gewigennen (geweihtem) Kirchhoff; dann alle Totten werden darauf begraben und sein auch alle Zeit bei Menschengedenken auf unserem Kirchhoff bekraben worden. Und darneben haben wir auch auf unserem Kirchhoff das Bainhaus, welches voller Bain liegt von alter Zeit her. So ist doch zu mutmassen, das es mus ein Pfahr gewesen sein, dan bei alten Krigszeiten haben sich die Schriften verlohren, das wir nichts Weises (Vorzeigbares) haben. An jetzo müssen wir all véirzehn Täg und alle Feiertäg nacher Mertzig in die Kirch gehen, und ist ein sehr beschwerlicher Weg, absonderlich bei Winterszeit, und müssen auch Uber ein Bach; wann sie gross ist, so sein wir in Lebensgefahr, darüber zu gehen. Annoch ist unser Herr Probpst zu Mertzig so Pastors und Iäst unser Wicarii (Vikare) niemalen in der Wochen ein Mes in unser Kirchen lesen und auch auf keinen Sonn- oder Feiertag, wan es nicht an uns ist, was wir schon bezahlen wollen. Also ist unser Meinung, weilen sie uns alle Hohetäg müssen den Déinst in unser Kirch tun, so sein sie auch verbunden, alle Sonn- und Feiertäg den Déinst in unser Kirchen zu tun wegen ihren grossen Einkommen in unserem Ort. In unserer Kirche werden die Cobelationen (Trauungen) gehalten, wie auch die Weiber ausgesegnet werden; die gestite Anyversary (Jahrgedächtnisse) werden auch in unser Kirchen gehaiten. Es sein auch drei Altär in unser Kirchen, unn anoch war auch ein groß Crötzefix vor am Kor oben am Gewölb angemacht wie in anderen Pfahrkirchen. Die Zeichen sein noch zu sehnen. Es ist alles verändert; unser Geistliche wollen unser Kirch erkennen vor ein Capell.Es sein in unserem Ort 63 Haustädt, worinnen véill alter Lüt sein, die den ganzen Winter nicht imstand sein, nacher Mertzig in die Kirch zu gehen und keine Mes hören können. Also bitten wir Ihro Majestät, Sie wollen uns heirin helfen. Wir können nicht gegen den Prilaten zu Wargassen prozessen; wir sein véill zu arm. Dan der hl. (hochlöbliche) Probpst wolt uns nacher Mertzig in die Pfahr und in alle Unkösten zeihen. Aber wir wollen nicht einwilligen; den wir haben Unkösten genug mit unser Kirch und Kirchhoff. Unser Kirch muß sich selbst belichten und bauen; dann die Colatoren zeihen den Zehenten frei hinweg und geben nicht ein Livar (livre) dazu. Dan zu Mertzig haben sie ihre aparte Kircheschäffen, und wir haben uns aparte in unserem Dorf Merchingen. Wan Iro Majestät es gut haltet, wann die Geistliche zu Mertzig uns wollen den Deinst tun wie am Bietzerberg, so sein wir zufrieden. Wan dieses aber nicht solte sein, so wollen Ihro Majestät machen, wie es Ihnen gefällig ist. Dan wir sein bereit, ein Pfahrhaus zu bauen, weilen die Geistliche jährlich bei uns zeihen 30 Malter Hartfrüchten neben die Censfrüchten. So verleiben wir Euer gehorsamst Unterdan. Geben in Merchingen den 17. 2. 1770 Kraft der Wahrhait haben sich Sindic, Mayer und Schäffen im Namen der Gemeind deils unterschriben, deils unterhandzeichnet. Handzeichen N L, Nicolas Ludwig, Mayer - Handzeichen P D Peter Discheider, Sindic - Matheis staath, Handzeichen + - Umibus discheider, Michel Dilschneider - petter dillheber - Karrel Dillheber - Michel Dilhöber, Greffier (Hb. Merzig 1966 S. 139) 


 

1777

Das Gericht von Bouzonville zwingt die Merchinger, ihre Zahlungen zu der Merziger Kirche zu leisten. (Kell I S. 370) 


 

1778

Der zum Hochgericht Merzig gehörende Teil des Merchinger Bannes wird bei der Teilung an Kurtrier abgetreten. 


 

1786

Der beauftrage Weihbischof teilt dem Erzbischof seine Entscheidung betr. der Merchinger Kirche mit: Wir erklären die besagte Kirche ab 14 Tagen nach den nächsten Ostern für geschlossen, befehlen indessen, daß die Reparaturen, die von den Experten für nötig erachtet worden sind, um darin den Gottesdienst wieder aufnehmen zu können, unverzüglich durchgeführt werden. Wir verbieten auch, sich zu diesem Zwecke der vorgeschlagenen Scheune zu bedienen, und behalten uns vor, über den Raum, der während des Baues der Kirche benutzt werden soll, zu entscheiden, wenn der Zeitpunkt des Verbotes, das wir ausgesprochen haben, gekommen sein wird. (Hb. Merzig 1966 S. 145) 

 

1789

Cahiers de doléances. Von den Behörden veranlaßte Beschwerdeschrift der Gemeinden.

Übertragung aus dem Französischen von Ehl:
Die Gemeinde erhebt untertänigst Vorstellungen, daß sie durch Abonnementsvertrag mit dem Steuerpächter verpflichtet ist, jährlich bei staatlichen Salinen 23 Zentner Salz zu kaufen, die sie 558 livres und 40 livres Fuhrlohn kosten; ferner muß sie 40 Pfund Tabak kaufen, 314 als Schnupf- und 1/4 als Rauchtabak und dafür jedes Jahr die Summe von 126 livres aufbringen, was eine Gesamtsumme von 724 livres einschließlich des Fuhrlohns ergibt. Salz und Tabak werden auf die Haushaltungen verteilt, und der Betrag wird nach der Kopfzahl umgelegt. Die Mehrzahl der Haushaltungen ist gezwungen, ihren Anteil zu bezahlen, ohne davon zu benötigen und zu gebrauchen. Mehrere Einwohner müssen das im Haushalt Notwendigste verkaufen, um zahlen zu können, was ihnen beschwerlicher ist als bei jeder anderen jährlichen Steuer. Die Einwohner verpflichten sich, für das Salz zu zahlen, was durch die (Stände-)Versammlung festgesetzt wird; jeder soll nach Bedarf kaufen können. Vom Grundbesitz wird der Zwanzigste erhoben. Der Bann von Merchingen umfaßt 1200 Morgen Ackerland, 120 Morgen Weide, 60 Morgen Gemeindeland, 100 Morgen Wiesenmahd, 500 Morgen Wald ,,dont il y a le quart en reserve" (daher der Flurname). Dabei ist zu beachten, daß der genannte Bann nur aus Berg und Hügel besteht. Nur 1/3 ist mittelmäßiges Land und das andere Drittel fast nicht zu bebauen. Von den Ländereien besitzen die Gutsherren des Dorfes den 5. Teil, bezahlen aber keine Steuern, außer Brücken- und Wegegeld. Von den 100 Morgen Wiesenmahd sind nur ungefähr 30 benutzbar; das andere besteht aus Schluchten und Wasserläufen. Die Herren des genannten Dorfes haben im Dorf eine Bannmühle, der oft das Wasser zum Mahlen fehlt. Die Bürger beschweren sich über den Mühlenzwang, da sie nicht ordnungsgemäß bedient werden. Zudem haben die Herren das Bannmühlenrecht den Bauern vor 80 Jahren abgelistet. Die Schöffen, die damals den Mühlenzwang unterschrieben haben, konnten weder lesen noch schreiben und haben auf dieser Urkunde Handzeichen statt Unterschriften hingesetzt. Man vermutet, daß die Schöffen bestochen und irre gemacht worden waren, als sie den Herren das Recht bewilligten. Die Einwohner fühlen sich zu schwach, die Richtigkeit anzufechten, und hoffen, daß Ihre Majestät geneigt sein wird, diese ,,simple" Urkunde außer Kraft zu setzen. Die Herren nehmen ebenfalls das Besthauptrecht wahr, wonach sie beim Tode des Haushaltungsvorstandes das beste Stück Vieh oder Möbelstück an sich ziehen. Dadurch wird manchmal der Witwe oder dem Nachfolger das Leben erschwert, zumal, wenn nur noch ein Ackergaul da ist. Die Herren erheben beim Verkauf von Häusern oder Grundstücken den 3. Pfennig des Erlöses, so daß dem Verkäufer nur zwei Drittel des Ertrages übrig bleiben. Es ist bekannt, daß in anderen Orten, wo Ihre Majestät das gleiche Reicht hat, nur 1/10 statt 1/3 erhoben wird. Es wäre zu wünschen, daß dieses Recht ganz abgeschafft oder ein vernünftiger Preis festgesetzt würde. Da die Herren und andere Fremde, die Ländereien auf der Feldmark des Ortes besitzen, keine Abgaben außer dem Zwanzigsten entrichten, wäre es gerecht, alle obengenannten Eigentümer zu verpflichten, zu der außerordentlichen Steuer und den bedingten Abgaben etc. beizutragen. Die Grundherren beziehen jährlich an Grundrente 200 Quarten, die auf die Ländereien umgelegt werden. Da es auf dem Bann nur 1/3 nutzbares Land gibt, bleibt einem Drittel der Bewohner, wenn der Zehnte und der Grundzins abgeliefert sind, noch etwas übrig für den eigenen Bedarf. Die andern zwei Drittel sind ohne Mittel und müssen trotzdem alle Lasten und hier erwähnten Steuern tragen. Hiermit wird deutlich, wie wenig der Bann des genannten Merchingen abwerfen kann und wie stark der Bürger belastet ist, da er keine andern Einkünfte hat. Und wenn alles abgeliefert, übergeben und bezahlt ist, bleibt einem Drittel der Einwohner nichts anderes als ihre einfachen Strohhütten und das Leben. Dieses wurde aufgestellt und niedergeschrieben in der Versammlung der Gemeindeeinwohner von Merchingen am Montag, den 9. März 1789, vorgelesen und verdolmetscht. Mathias Dielschneider, Maire, Nicolas Beininger, Peter Sellen, Johannes Wilboha, Petter Dielschnieder, Nicolas Seiwart, Johanes Bastgen, N. t (Nicolas Ludwig), H. B. (Herman Bies). Handzeichen von Nicula Bagen. (Ehl S. 53) Erfolg: Die Nationalversammlung gewährt den Bauern die Befreiung des dritten Standes aus der Grundherrschaft, Beseitigung des Zehnten und die Aufhebung des Frondienstes. Die hörigen Bauern werden freie Staatsbürger. (Ehl S. 57) Im gleichen Jahr jedoch beginnt die Französische Revolution. 

Beschwerdeschrift der Merchinger ihre Kapelle betreffend:

Es ist außerdem noch zu bemerken, daß im genannten Dorf eine Kapelle steht, die zur Pfarrei Merzig gehört. Diese droht eine Ruine zu werden und ist deshalb interdiziert. Die Gemeinde war gezwungen ein Haus zu mieten, um dort seit drei Jahren Gottesdienst zu halten. Die Zehntherren des Ortes weigerten sich...zu bauen, und die Gemeinde ist dazu nicht in der Lage. Die Zehntherren wären wohl dazu imstande, da im genannten Ort ein Zehnt im gemeinen Jahr 255 Quarten aller Körnerfrüchte, außer dem der kleine Zehnt 120 livres jährlich beträgt.(Ehl s. o.) 


 

1792

Im März 1792 sollen alle Männer zwischen 18 und 50 Jahren sich bei der französischen Armee vor den Friedensgerichten einschreiben. Der Friedensrichter von Beckingen, Boulet, habe zu Merchingen in der Kirche gepredigt und vergebens versucht Freiwillige zu finden. Man habe ihn ausgelacht und auf die Freiheit der Constitution verwiesen.
aus Schmitt - Revolutionäre Saarregion 1789 - 1850


 

1792

Am 29. September 1792 greifen französische Truppen Merzig in 2 Abteilungen an. Eine Abteilung mit 4 Kanonen rückt über das Harlinger Wäldchen kommend vom Merchinger Berg gegen Merzig an. Die Franzosen konnten nach zweistündiger Kanonade gegen 10:00 Uhr von Merchingen her den Kreuzberg erobern, wo sich die österreichischen Stellungen befanden.
Am 14.Oktober meldet Amtmann Artois, dass sich der französische Revolutionsgeist in den drei Orten des Merziger Amtes Bietzen, Harlingen und Menningen, alle an der französischen Grenze gelegen, drohe auszubreiten. Die Einwohner seien nicht mehr gewillt, den fälligen Zehnten zu liefern, mit der Begründung es würde im Merziger Gebiet das französische Gesetz gelten.
aus Schmitt - Revolutionäre Saarregion 1789 - 1850


 

1793

Die Kapelle wird zu einer neuen Kirche umgebaut und nach 7jährigem Interdikt wieder freigegeben. Eine Kirchenvisitation vermerkt in Merchingen eine kleine Schule. (Kell I S. 370) 


 

1794

Das ganze linke Rheinufer, ausgenommen Luxemburg und Mainz, fällt in die Hand der Franzosen. (Briesen I S. 358) 


 

1802

Merchingen zählt 216 Einwohner, 41 Häuser (Ehl S. so) 


 

1803-20

Vikar Nikolaus Klein (Kell I S. 370)


 

1803

Merchingen scheidet aus der Pfarrei Merzig aus und kommt zur Pfarrei Beckingen, Diözese Metz (Ehl S. 61) 216 Einwohner (GuO Tab.teil S. 76) 


 

1805

Randbemerkung: sa population 216 (= Einwohnerzahl von Merchingen)

Gemeinderatssitzung vom 28. Vendemiaire im Jahr 14 (= 6. Oktober 1805)

Heute am 28. vendemiaire im Jahr 14 [= Französischer Revolutionskalender] versammelte sich der Gemeinderat der Gemeinde Merchingen am gewöhnlichen Sitzungsort, um zu beraten über die Errichtung eines Vicarial [= Zuweisung eines Vikars für Merchingen] in dieser Pfarrgemeinde und über dessen Entlohnung. Versammelt waren Nikolaus Adam, Nikolaus Bies, Mathias Dillschneider, Nikolaus Wilbois, Nikolaus Simon, Peter Bies, Peter Bastian und Jacob Wilbois unter Leitung des Bürgermeisters. (maire)

Es ist festzustellen, daß die Gemeinde  Merchingen früher zur Pfarrei Merzig gehörte und von einem Priester dieser Pfarrei als Vikar versorgt und betreut wurde, der in Merchingen wohnte und dort alle Dienste in der Pfarrkirche verwalten und verrichten konnte, die über alle Gefäße und Ornamente verfügte.

Es ist weiter festzustellen, daß durch die Neuorganisation, die in Frankreich für das Kirchenwesen durchgeführt wurde, die Gemeinde nicht mehr durch einen Priester versorgt werden kann, der nicht im Arrondissement wohnt. Von einer Nachbarpfarrei aus kann Merchingen nicht betreut werden wegen der Entfernungen, schlechter Wege und anderer Beschwernisse. Durch seine Bevölkerungszahl verdient es diese Gemeinde, in den Rang eines Pfarrorts gesetzt zu werden und einen dort wohnenden Pfarrverwalter zu haben.

Letztlich besteht der einhellige Wunsch der Einwohner der Gemeinde darin, die Gunst gewährt zu bekommen, daß ein Pfarrverwalter eingesetzt wird, dem sie zu seiner eigenen Nutzung eine Wohnung und einen ansprechenden Garten zur Verfügung stellen, dem sie auch eine ehrenvolle und vernünftige Behandlung zu seinem Lebensunterhalt zusichern.

Folglich nach Beratung erklärt der Gemeinderat, daß, um dem Wunsch des Gesetzes zur Neuorganisation des Kirchenwesens nachzukommen, dem Pfarrverwalter eine ansprechende Wohnung, und sei es durch Erwerb oder Neubau, und die Gärten, an denen er sich momentan erfreut, zukommen zu lassen. Dazu ist der Bürgermeister berechtigt, alles Notwendige schnellstens zu veranlassen. Außerdem wird die Entlohnung auf eine Summe von 500 francs jährlich festgelegt von dem Moment an, wo die Kirche als Pfarrfiliale errichtet sein wird, welche Summe ihm dreimonatlich zu 4 gleichen Teilen ausgezahlt werden wird, woran sich die Einwohner anteilmäßig nach ihren Möglichkeiten beteiligen werden im Fall von unzureichenden freiwilligen Zuwendungen.

unterzeichnet vom Bürgermeister:   P. Dillschneider, Meyer

Anmerkung: Nach der französischen Revolution 1789 wurden die alten Strukturen zerschlagen, darunter auch das Kirchenwesen. Verantwortlich für die Zuteilung eines Pfarrers war nun der Bischof von Metz. Merchingen gehörte folglich wie alle benachbarten Orte nicht mehr zum Bistum Trier. Zu jener Zeit konnte nur der Priester sein, der einen Eid auf die französische Verfassung leistete. Viele Pfarrer kamen dem nicht nach. Entweder konnten/mußten sie emigrieren oder starben unter der Guillotine.


 

vor 1815

Merchingen gehört zum Arrondissement Thionville, Kanton Rehlingen im Moseldepartement. (Ehl S. 58) 


 

1816

Merchingen kommt zu Preußen, Bürgermeisterei Haustadt, Kreis Merzig. Die Regierung in Trier setzt einen Merchinger Schneider als Lehrer ein. Die allgemeine Schulpflicht wird eingeführt. Die Merchinger Schule wird eröffnet mit 23 Jungen und 23 Mädchen in 1 Klasse. (Ehl S. 110) 

 

1816

Nikolaus Beiriger, 9 Personen, und Matthias Kollmann 6 Personen, wandern aus. (Ehl S. 94) 

 

1817

Gemeindeförster Peter Görgen erlegt einen alten Wolf (Hb. Merzig 1966 S. 171) 

 

1821

Merchingen wird selbständige Pfarrei. 

 

1821-22

Pfarrer Theodor Herzig (Ehl S. 62)

 

1822

Merchingen muß mangels Pfarrhauses von Merzig aus pastoriert werden. (Kell I S. 396) 

 

1823

Die Kirche wird erweitert (Kell I S. 370) 

 

1824

BA Trier, Abt 95 Nr. 331 Bl 38f, Merchingen XIII, S. 38

Kirchenpatronin ist die h. Agatha.

Die Kirche war eine Annexkirche von der Probstei Merzig, und ist von einem der in Merzig residierenden Wadgasser Klostergeistlichen excurrendo versehen worden.
Die Ostern mußten doch die Einwohner zu Merzig halten. Im Jahre 1803 erhielt der Seelsorger noch kein Staatsgehalt, sondern es wohnte nur ein vicarius residens hier. Erst im Jahre 1821 wurde die Pfarrei zur Staatspfarrei erhoben und erhielt Staatsgehalt.
Die Kirche wurde im Jahre 1793 erbaut, sie ist 82 Fuß lang, 25 breit, mit dem Mauerwerk. Der Thurm, Chor und die Satzustien wurden erst 1803 nachgebaut. Sollte sie über 20 – 30 Jahren zu klein werden, so können die 3 letzten Teile leicht weggeräumt und die Kirche verlängert werden.
Eine der Glocken soll vom Jahre 1412 sein.
Der Ort war lothringisch und hatte im Jahre 1793 200 Communicanten, jetzt 300. Im Jahre 1739 waren nur 2 Casulan hier, jetzt deren neun. Da die Fabrik schwach ist, so ward allerteils durch Beiträge der Gemeinde, teils durch Wohltäter ... (ein Wort, nicht leserlich)
Das Wallfahren war hier sehr stark. Man wallfahrte und wallfahrt noch einzeln nach St. Wendel, Luxemburg, Perl, Trier, Beurich, Lösern, 4 Stund hinter Saarlouis, Polsberg.
Es nimmt aber sehr ab.
Die Fabrick hat circa 1 ½ Viertel Ackerland, ca 5 Morgen Wildland, verpachtet von 3 Thaler, das Wildland ist besteuert mit 16 Silbergroschenund capitulierend 555 Thaler. 
Wittumsgut ist keines hier.
Staatsgehalt ist 131 Thaler, 7 Silbergroschen und 6 Pfennige und der Kirche 10 Thaler, 24 Silbergroschen.
Die Gemeinde gibt 100 Thaler, 28 Scheffel Weizen.
36. ... war Stroh und doppeltes Loos Holz.
Das Pfarrhaus hat die Gemeinde 1823 für 7000 Francs acquiriert ind stark reparirt, so daß es jetzt gut bewohnbar ist und einen großen schönen Garten hat.  

Pfarrer

24. Juni 1803 – 4. März 1820  war V. Klein als vicarius residens hier
1822 – 1823                            Theodor Herzig, der nach Wetteldorf befördert wurde
24. Januar 1824                        Mathias Deutsch, geb. zu Euren am 6. Juni 1797

 

1824-57

Pfarrer M. Deutsch. (ebd.) 

 

1829

Merchingen zählt 77 Wohnhäuser, 1 Kirche, 1 Gemeindehaus, 1 Mühle, 53 Nebengebäude. (Ehl S. 164) 

 

1830

Brandkatastrophen in Merchingen. 

  • 1. Mai 15 Abgebrannte, 
  • 26. Juli 13 Abgebrannte, 
  • 16. Oktober 14 Abgebrannte (Ehl S. 56) 

Merchingen zählt 69 Feuerstellen und 519 Einwohner (Restorff S. 936) 

 

1832

410 Einwohner. (GuO Tab. teil S. 76) 

 

1834

Bau der ersten Schule (Kell I S. 370) 

 

1834-37

Nikolaus Dillschneider wandert aus nach Frankreich, Mathias Beiriger, 5 Personen, wandert aus nach Nordamerika. (3. Jb. Merzig S. 36) 

 

1836

Mathias Bies wandert aus nach Frankreich. (ebd.) 

 

1840

Matthias Beuriger, 5 Personen, wandert aus nach Nordamerika. (Ehl S. 95) 

 

1843

Merchingen zählt 445 Einwohner, 226 männl., 219 weibl., 79 Wohnhäuser. (Hb. Merzig 1966 S. 30) 

 

1846

Pastor Deutsch gründet in Merchingen eine landwirtschaftliche Schule mit Internat, die erste Schule dieser Art im Regierungsbezirk. (Ehl S. 71) 
Nach Nordamerika wandern aus: 

  • Johann Peter Dillschneider, 5 Pers. 
  • Johann Boos, 6 Pers. 
  • Johann Adam Thiel, 6 Pers. 
  • Matthias Wackets, 8 Pers. 
  • Johann Seiwert 
  • Wwe. Anna Maria Mautes und Sohn. 

(Ehl S. 95) 

 

1847

Nach Nordamerika wandern aus: 

  • Jakob Koerner, 9 Pers. 
  • Nikolaus Schamper, 4 Pers. 
  • Wwe. Margarethe Ludwig, 7 Pers. 

(Ehl S. 95) 

 

1851

Nach Amerika wandern aus: : 

  • Peter Dillschneider und Maria Dillschneider. 

(3. Jb. Merzig S. 36) 

 

1852

Merchingen zählt 75 Schulkinder. (Ehl S. 113) 

 

1857-63

Pfarrer Paul Hirschfeld (Kell I S. 370) Ausgewandert Beiriger Peter, militärpflichtig. (Ehl S.96) 

 

1858

Dank Pastor Deutsch besitzt Merchingen 4 Dreschmaschinen (Im ganzen Haustadter Tal gibt es nur eine). (Ehl S. 70) 

 

1860

Merchingen zählt 113 Pferde, 171 Rinder, 362 Schafe (die zweitgrößte Schafherde im Kr. Merzig), 62 Schweine, 63 Ziegen. (Ehl S. 144) Es wandert aus Bastian Jakob, militärpflichtig. (Ehl S. 96) 

 

1861

551 Einwohner (Ehl S. 164) 

 

1863

Merchingen zählt 316 Gebäude, davon 96 Wohnhäuser. 258 sind gedeckt mit Ziegeln, 40 mit Stroh, 18 halb und halb. (Ehl S. 84)
Matthias Becker wandert aus nach Amerika. (3. Jb.Merzig S. 36) 

 

1863-65

Pfarrer Friedrich Merziger (Kell I S. 370) 

 

1863

Nach Amerika wandert aus Leineweber Nikolaus Ludwig. (Ehl S. 56) 

 

1864

Merchingen zählt 96 Wohnhäuser, 215 Nebengebäude, 1 Kirche, 1 Schule, 2 Mühlen, 1 Gemeindehaus. (Ehl S. 164) 

 

1865

105 Schulkinder. Die Halbtagsschule wird eingeführt. Ludwig Nikolaus wandert aus nach Nordamerika. (3. Jb. Merzig S. 36) 

 

1869-79

Pfarrer Wilhelm Pfeiffer. (Kell I S. 370) 

 

1865-69

Pfarrer Johann Anton Grünewald. (Kell I S. 370) 

 

1869

Die Kirche wird um eine Empore und den Unterbau eines Turms erweitert. Der Turm wurde nie vollendet. (Ehl S. 66) 

 

1870-71

Deutsch-Französischer Krieg. 

 

1870

96 Schulkinder (Ehl S. 117) 

 

1871

535 Einwohner. (GuO Tab. teil S. 77) 

 

1880

Matthias Dillschneider, 9 Personen, wandert aus nach Amerika (Ehl S. 97) 

 

1881

Elisabeth Ludwig und Matthias Ludwig wandern aus nach Nordamerika. (Ehl S. 97) 

 

1882

Gertrude Seiwert und Nikolaus Seiwert, 3 Pers., wandern aus nach Amerika. (Ehl S. 97) 

 

1883

Wwe. Peter Adam, 5 Personen, wandert aus nach Nordamerika. (ebd.) 

 

1885-93

Pfarrer Johann Weyrauch. (Kell I S. 370) 

 

1888

Merchingen brennt in 2 Kalköfen unausgesetzt Kalk, der in der ganzen Saargegend verkauft wird. (Ehl S. 152) 

 

1891

Bau einer Mädchenschule. (Kell I S. 370) 

 

1892

Die neu erbaute Mädchenschule beginnt mit ihrem Unterricht. (Ehl S. 116)

 

1893

Michael Eck wandert aus nach Nordamerika (Ehl S. 97) 

 

1894-1927

Pfarrer Peter Pies (Kell I S. 370) 

 

1895

136 Schulkinder in 2 Klassen (Ehl S. 117) 127 Haushaltungen, 677 Einwohner (Ehl S. 164) 

 

1907

Gründung eines Kirchbauvereins durch Pastor Pies. (Ansichten Nr. 109)

 

1908

Matthias Jakobs wandert aus nach Luxemburg. (Ehl S. 9) 

 

1912

Merchingen kommt zur Bürgermeisterei Merzig-Land. (Kell I S. 369) Merchingen erhält elektrischen Strom. (Ehl. S. 84) 

 

1914-18

Erster Weltkrieg. Der Versailler Vertrag schafft das "Saargebiet", zu dem auch Merchingen gehört. 

 

1923

Oswald Adam wandert aus nach den USA (Ehl S. 97) 

 

1925

766 Einwohner (Ehl S. 164) 

 

1926

Peter Bastian wandert aus nach Argentinien. (Ehl S. 9) 

 

1927

822 Einwohner. (GuO Tab. teil S. 77) 137 Schulkinder in 3 Klassen. (Ehl S. 117) 

 

1928-39

Pfarrer Johann Speicher. (Ehl S. 63) 

 

1929

Auf dem Galgenberg wird an Stelle des alten Galgens ein Feldkreuz errichtet. (Ehl S. 37) Errichtung einer neuen Kirche mit Jugendheim, geplant von dem Salzburger Architekt Clemens Holzmeister. (ebd. S. 66) In einem Schuppen des alten Pfarrhauses entdeckt man den Guldner-Altar. Inschrift: Guldner Berus 1827. (ebd. S. 77) 

 

1930

Errichtung eines neuen Pfarrhauses. (Ehl S. 66) 

 

 


Abb. 3: "Clemens-Holzmeister-Kirche" um 1980 

 

1935

869 Einwohner. (Ehl S. 164) 

 

1936

Merchingen zählt 76 Pferde, 305 Rinder, 220 Schafe, 504 Schweine, 141 Ziegen, 72 Kaninchen, 1 443 Hühner, 78 Bienenvölker. (Ehl S. 145) 

 

1937

Die alte Kirche wird abgetragen. (Hb. Bist. Trier S.573) 

 

1939-45

Zweiter Weltkrieg. Erste Evakuierung im September. Heimkehr September 1940. 

 

Nov. 44

Zweite Evakuierung am 24.11.1944, Heimkehr 1945. (Ehl S. 120) Gefallen 42 Soldaten, 9 Zivilisten, 99 Kriegsgefangene. 

 

1939

868 Einwohner (GuO Tab. teil S. 77) 

 

1940-50

Pfarrer Eugen Helms. (Ehl S. 63) 

 

1946

831 Einwohner(Amtl. Gemeindeverz. S. 13) 

 

1948

Die zerstörte und wieder aufgebaute Schule wird wieder in Betrieb genommen. (Ehl S. 123) 

 

1949

Merchingen zählt 68 Pferde, 224 Rinder, 162 Schafe, 346 Schweine, 229 Ziegen, 42 Kaninchen, 1288 Hühner, 82 Bienenvölker. (Ehl S. 145) Gemeinderatswahlen: CVP 3 Sitze, DP 7 Sitze. (GuO Tab.teil S. 84) 

 

1950-61

Pfarrer Josef Kraus 

 

1951

243 Haushalte, 872 Einwohner (428 männl., 444 weibl.) (GuO Tab.teil S. 74) 2 Schulhäuser, 3 Lehrpersonen, 108 Kinder. (ebd. S. 86) 

 

1952

3 Schulklassen, 1 Lehrerin, 2 Lehrer, 79 Jungen, 77 Mädchen. (Hb. Bist. Trier S. 573) Viehzahlung: 64 Pferde, 271 Rinder, 450 Schweine, 208 Ziegen. (GuO Tab.teil S. 79) 

 

1953

Ein neu erbautes Schulhaus wird eingeweiht. (Ehl S. 123) 

 

1954

877 Einwohner (432 männl., 445 weibl.) (Amtl. Gemeindeverzeichnis S. 13) 

 

1956

,,Unter dem Galgen" wird eine Marienkapelle errichtet (Ehl S. 37) 

 

1961

Pfarrer Friedrich Hilgert. Merchingen zählt 22 Pferde, 336 Rinder, 0 Schafe, 548 Schweine, 43 Ziegen, 545 Kaninchen, 4241 Hühner, 40 Bienenvölker. (Ehl S. 145) 

 

1962

Merchingen zählt 214 Wohnhäuser, 267 Haushaltungen, 458 Einwohner. (Ehl S. 164) 

 

1963

943 Einwohner (454 männl., 489 weibl.) Hb. Merzig 1966 S. 50) 

 

1966

998 Einwohner (475 männl., 523 weibl.) (ebd.) 

 

1974

Im Zuge der Gebietsreform kommt Merchingen als Stadtteil zu Merzig. 1 008 Einwohner. 

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